Landsturm Breslau

Liebe Liste,

hat jemand Informationen oder Quellen zu den Landsturmeinheiten des 1. Weltkrieges aus Breslau.

Landsturmpflicht bestand u.a. vom 17. bis zum 20. Lebensjahr. Mein Großvater wurde im Juni 1916 mit 18 Jahren eingezogen und kam auch erst mit seinem 20 Geburtstag im August 1917 zur aktiven Truppe.

Mit herzlichem Dank aus Hameln

Christian Schwarzer

Christian!

Probieren wir das erst mal auseinanderzunehmen: <1914>

Die WehrPFLICHT beginnt mit dem vollendeten 17. Lebensjahr und dauert bis zum vollendeten 45. Lebensjahr.

Sie zerfaellt in die Dienstpflicht und in die Landsturmpflicht.

Die Dienstpflicht ist die Pflicht zum Dienst im Heere oder in der Marine.
Sie dauert in der Regel vom vollendeten 20. Lebensjahr bis zum 31.3. des Jahres, in welchem das 39. Lebensjahr vollendet wird
sie wird eingeteilt in : Dienstpflicht im stehenden Heere
                                                                       Aktive Dienstpflicht (2 bis 3 Jahre Ausnahme: Eínjährig Freiwillige)
                                                                       Reservepflicht (insgesamt mit aktiver Dienstzeit 7 Jahre)
                                              Landwehrpflicht ( I. Aufgebot 5 Jahre)
                                                                                II. Aufgebot bis zum 31.3. des Jahres in dem das 39. Lebensjahr vollendet wird oder nach 19 Dienstjahren danach Übertritt zum Landsturm II. Aufgebot)
                                              Ersatzresevepflicht (dauert 12 Jahre vom vollendeten 20. Lebensjahr 1.10.) in ihr versammeln sich die nicht zur aktiven
                                                                   Dienstpflicht herangezogen wurden)

                                              Landsturmpflichtig sind alle nicht zum Dienst in Heer oder Marine eingezogenen Wehrpflichtigen
                                                                      Landsturm I. Aufgebot bis zum 31.3. des Jahres in dem das 39. Lebensjahr vollendet wurde
                                                                      Landsturm II. Aufgebot danach bis zum Ende der Landsturmpflicht.

Mit der Mobilmachung erfolgte sofort nur die Mobilisierung des aktiven Heeres und der Reserve,. später erfolgte die Aufrufung der Landwehr I. und II. Aufgebots.
Für den Landsturm war ein besonderes Aufgebot notwendig. Dies erfolgte fuer die GRENZ-Provinzen Preussens kurz nach der Mobilmachung und wurde im Laufe des Krieges erweitert.
eigentlich sollte der Landsturm ausschliesslich bei der Heimatverteidigung oertlich mitwirken (später gab es allerdings Landsturmregimenter im
rueckwaertigen Operationsgebiet in Polen und Belgien/Nordfrankreich). Da die Landsturmpflichtigen keine militaerische Ausbildung hatten erschoepfte sich ihre Taetigkeit eigentlich mit Wachaufgaben, <Eisenbahnen, Verwaltungsgebaeude, aber auch Kriegsgefangenenlagern und

Landwehr und Landsturm unterstanden in Bataillonsstaerke den Landwehr-Bezirks-Kommandos. Während die Landwehr sehr schnell mobil <na ja, auch Fuesse und Eisenbahnen gehoeren zur Mobilitaetsreserve der

und abrueckte meistens unter den stellvertretenden Kommandeuren

des Landwehrbezirks, blieb der Landsturm in Rufweite des Landwehrbezirksund des stellvertretenden Kommandierenden Generals

Die Nummerierung erfolgte zu Anfang des Krieges in beiden Faellen nach der roemischen Nummer des stellvertretenden Generalkommandos (Reststab des Armee-Korps, in Breslau also VI. und einer hinzugefuegten arabischen Zahl (Zählnummer) die in vielen Fällen nach dem Alphabet der Landwehrbezirkskommandos verteilt wurde. Eine genaue vollstaendige Uebersicht dieser Einheiten hab ich allerdings nie gesehen, und sie wird heute nur schwer rekonstruierbar sein.

So das soll erst mal reichen

Ernst

PS: Gruss an die Ratten

Hallo Ernst,

du hast schon so vielen geholfen nun h�tte ich auch mal eine Frage an dich.
Von der Verwandschaft bekam ich eine Ansichtskarte mit dem Absender meines
Gro�vaters:

Unteroffizier Emil Fende Reserve Infanterie Regiment Nr. 37, 11 Kompanie.

Nun meine Frage, wo in Schlesien war dieses Regiment stationiert und wo
wurde es im 1. Weltkrieg eingesetzt.

Sein Bruder diente beim 1. S�chsischen Feldartellerie Regiment Nr. 12 6.
Batterie in Dresden.
Wo wurde dieses Regiment eingesetzt.

Beide hatten einen Schutzengel und haben �berlebt.

Mit freundl. Gr��en aus dem 3 Windm�hlendorf Oberoderwitz mit MDR
Wetterstudio

Wolfgang (OTTO)

(* 1943 Zirlau)

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Hallo Wolfgang,
ich bin zwar manchmal ernst, aber nicht DER Ernst. Nachdem er sich aber noch nicht gemeldet hat, versuche ich dir mal weiter zu helfen.

Otto-B�cker schrieb:

Hallo Ernst,

Unteroffizier Emil Fende Reserve Infanterie Regiment Nr. 37, 11 Kompanie.

Nun meine Frage, wo in Schlesien war dieses Regiment stationiert und wo
wurde es im 1. Weltkrieg eingesetzt.

Das RIR 37 war Teil der 10. Reserve-Division. Diese war eingesetzt im Westen, und zwar meist in der Gegend von Verdun. Die genauen Daten kann ich dir bei Bedarf abtippen.

Reserveregimenter waren nicht stationiert im �blichen Sinne (die Reservisten waren ja meist zuhause und brauchten keine Kaserne). Vielleicht, das kann ich aber nur vermuten, wurde das RIR 37 "betreut" vom F�silier-Regiment 37 in Krotoschin.

Sein Bruder diente beim 1. S�chsischen Feldartellerie Regiment Nr. 12 6.
Batterie in Dresden.
Wo wurde dieses Regiment eingesetzt.

Es war bei der 23. Infanterie-Division, die ebenfalls an der Westfront eingesetzt war. Auch hier kann ich die Daten rausschreiben.

Beide hatten einen Schutzengel und haben �berlebt.

Auch wenn die Leute damals wohl noch etwas robuster waren als wir heute - traumatisiert waren die �berlebenden doch (au�er vielleicht den Etappenhengsten). Ein Verwandter von mir hat im 1. WK eine Versch�ttung �berlebt und ist dann in den 20er Jahren im Irrenhaus gestorben.

Gru�

Lieber Otto!

nach deiner Einleitung dachte ich, es kaeme etwas sehr Schweres <sm>

Hallo Ernst,

du hast schon so vielen geholfen nun hätte ich auch mal eine Frage an dich.
Von der Verwandschaft bekam ich eine Ansichtskarte mit dem Absender meines
Großvaters:

Unteroffizier Emil Fende Reserve Infanterie Regiment Nr. 37, 11 Kompanie.

Nun meine Frage, wo in Schlesien war dieses Regiment stationiert und wo
wurde es im 1. Weltkrieg eingesetzt.

ReserveInfanterieRegimenter nahmen das Reservepersonal der Regimenter gleicher Nummer auf, vermischten
es mit mit einigen aktiven Kadern aus ihrem eigenen Bestand und zogen dann ins Feld um den Feind das Fuerchten zu lehren.
Einen Stationierungsort im eigentlichen Sinne hatten sie nicht, aber die Herrn Offiziers waren Mitglieder im Kasino des "Paten"-Regiments,
kannten Hinz und Kunz und jeden Wachtmeister persoenlich.
Aber jetzt kommt das Problem dieses "Paten-Regiment" war das kgl preussische Füsilier-Regiment von Steinmetz (Westpreussisches) Nr 37
<Der General von Steinmetz war son oller Kriegsgewinnler aus dem Krieg 70/71> Aber dieses Regiment gehoerte NICHT zum VI. Armeekorps in BRESLAU sondern war in Krotoschin stationiert und gehoerte zum V. Armeekorps <in Posen>, zur 10. Division <in Posen> und zur 77. Infanterie-Brigade <in Ostrowo>
Und dann haben sich die Planer vom Großen Generalstab das Leben wieder mal ganz einfach gemacht: Mit der Mobilmachung kam das Reserve-Infanterie-Regiment Nr 37 zur 18. Reserve-Infanterie-Brigade (mit IR 46) bei der 10. RESERVE-DIVISION (die 2.Brigade dieser Division wurde die 77.Infanterie-Brigade und der stellvertretende Regiments-Kommandeur von FR 37 <OTL Staroste> . Bei dieser Division blieb das Regiment dann auch bis 1918 <auch wenn sich die Nachbarn zwischendurch mal aenderten>

Den Gefechtskalender dieser Division schicke ich dir privat, weil wir ja anschliessend ueber die darin vorkommenden Orte noch einen Test schreiben wollen <grins>

Sein Bruder diente beim 1. Sächsischen Feldartellerie Regiment Nr. 12 6.
Batterie in Dresden.
Wo wurde dieses Regiment eingesetzt.

Wahrscheinlich war er 1. jünger und 2. das schwarze Schaf in der Familie, wie waere er sonst zur Artillerie gekommen ?
AUSSERDEM durfte man da etwas laenger machen <zumindest wenn man bei den Pferden war> (3 Jahre). Er war also vermutlich bei Kriegsbeginn noch Bewohner der Albrechtsvorstadt.

(das Regiment hat als Stiftungstag den.26.Juni 1620 und 1866 bei Gitschin und Königgraetz noch auf die PREUSSEN geschossen, die haben aber dennoch gewonnen!!!)

Das Regiment gehoerte zur 23. kgl saechsischen Infanterie-Division (Artillierie-Brigade 23) und hat sich von dieser Division auch waehrend des Krieges nicht weg getraut. <Wahrscheinlich war es zu schwierig eine entsprechende Anzahl von "Sprachmittlern" zu gewinnen <grins>>

Der Divisionsgefechtskalender kommt extra.

Ernst

<Jahrgang 1943 <upper half>