Kunersdorf Kreis Oels

Sehr geehrter Herr Thielsch,

D�rndorf und Kunersdorf Kreis Oels. �ber diese Orte informiert Christian
Heilmann, an den Sie sich mit der Frage nach den Kirchnb�chern wenden k�nnten:
http://www.gca.ch/Genealogie/Oels/

Klicken Sie dann weiter in D und K!

Hier die versprochene Beschreibung von Kunersdorf:

Kunersdorf mit M�hldorf und Sandh�user liegt 23 km s�dwestlich von Oels an der
Stra�e zwischen Schleibitz und S��winkel 134 m �ber NN am Oelsbach.

Im Jahre 1262 wurde der Ort als Bresalanke das erste Mal urkundlich erw�hnt. In
der Urkunde von Klein OeIs aus dem Jahr 1284 hei�t es dann: "...r�umen wir daher
die Freiheit ein, das Dorf in derselben Art und Weise zu deutschem Recht
anzulegen, wie das benachbarte Stiftsdorf Bresalanca angelegt ist." Im Jahre
1286 erscheint das Dorf urkundlich bereits mit dem Namen Conradisdorf, woraus
sp�ter Kunersdorf wurde. Es ist anzunehmen, da� der Locator (Schulze), dem das
Dorf zur Aussetzung nach deutschem Recht �bergeben wurde, seinen Namen Conrad
auf das Dorf �bertragen hat. Kunersdorf geh�rte zum Besitz des
Augustinerklosters (Sandsrift) in Breslau, dessen Abt die Aussetzung zu
deutschem Recht erlangte. Ob der Name des Ortsteils Sandh�user etwas mit dem
Sandstift oder mit der dortigen Bodenbeschaffenheit zu tun hatte, ist ungewi�.
Nach der S�kularisation ging das Gut Anfang des 19. Jahrhunderts in den Besitz
des Herzogs von Braunschweig-Oels �ber, von dem es der K�nig von Sachsen erbte.

Die katholische Kirche St. Nicolai in Kunersdorf wurde 1335 das erste Mai
urkundlich erw�hnt. Die Kirche erhielt dann Anfang des 18. Jahrhunderts ihr
heutiges Aussehen. Sie barg in ihrem Innern wertvolle Heiligenfiguren, darunter
die Jungfrau Maria mit dem Kinde auf einer Mondsichel stehend in halber
Lebensgr��e, die aus dem Jahr 1497 stammte. Die katholischen Bewohner von zehn
der umliegenden Orte waren nach Kunersdorf eingepfarrt. Der letzte deutsche
Pfarrer hie� Alois Heidrich. Es gab in Kunersdorf auch eine ansehnliche
Pfarrb�cherei. Die evangelischen Bewohner des Ortes gingen nach Gro� Weigelsdorf
zur Kirche.

Eine Schule hat es in Kunersdorf schon vor 1651 gegeben. Das letzte Schulhaus
stammte aus dem Jahre 1841. Es enthielt zwei Klassenzimmer, die Wohnung f�r den
Hauptlehrer und ein Zimmer f�r den zweiten Lehrer Der letzte Hauptlehrer hie�
Karl Bartsch. Es bestand ein Gesamtschulverband mit Klein Peterwitz. Auch aus
den Ortsteilen M�hldorf (1 km) und Sandh�user (2,5 km) kamen die Kinder nach
Kunersdorf zur Schule.

Am Ort gab es einen Kindergarten des Marienstifts, an dem f�nf Marienschwestern
t�tig waren. Im Dorf war auch eine Hebamme stationiert.

Kunersdorf geh�rte zum Amtsbezirk S��winkel. Nach der Volksz�hlung vom 17.5.1939
hatte der Ort 754 Einwohner. Die Gesamtgemarkung war 1231 ha gro�. Das 681 ha
gro�e Gut, dessen letzter Besitzer, wie schon erw�hnt, der K�nig von Sachsen
war, wurde 1933 aufgesiedelt. Die Siedler kamen aus W�rttemberg und Westfalen.
Es gab in dem gro�en Angerdorf 60 Bauernh�fe und 20 Siedlerstellen. Die gr��ten
Banernhofbesitzer waren im letzten Schlesischen G�teradre�buch eingetragen. Die
Familie Unverricht, die zwei der gr��ten H�fe besa�, war schon sehr lange in
Kunersdorf ans�ssig.

Es gab in Kunersdorf 4 Gasth�user (Rauer, Lauke, Langwitz und Wiedemann), 2
Fleischer, 1 B�cker, 1 Milchgesch�ft mit Lebensmittelhandlung, 2 Maurer und je 1
Friseur, Tischler, Stellmacher, Schmied, Sattler, Schuhmacher und Maler. An der
s�dlichen Verl�ngerung der Dorfstra�e lag im Ortsteil M�hldorf die M�hle am
Oelsbach. Als gr��eren Betrieb gab es am Ort noch ein Dampfs�gewerk. Der letzte
deutsche B�rgermeister von Kunersdorf hie� Georg Gast.

[zitiert aus: Ursula Maria von B�low, Der schlesische Kreis Oels mit seinen
Stadt- und Landgemeinden, W�rzburg 1988, S. 169-171, mit 5 Abbildungen zum Dorf
Kunersdorf]