Hallo Doreen,
ich forsche zwar nicht in Polnisch Wartenberg sondern in Lowkowitz,
Ober- und Niederkunzendorf ( alle Orte im Kreis Kreuzburg, nach 1820 zu
Oberschlesien geh�rend). Der Name Krzenciessa geh�rte zumindest in
Kunzendorf zu den Stammfamilien. Die �lteste mir bekannte Erw�hnung
eines Namenstr�gers stammt aus einer am 26.06.1644 in Breslau vom
Meister der Kreuzherren mit dem Roten Stern Heinrich Hartmann
ausgestellten Kaufurkunde f�r die Niederkunzendorfer M�hle.
W�rtlich: "Heinrich Hartman Ordens der Creutzherren mit dem Rothen Stern
durch Pohlen und Schlesien und des F�rstlichen Hospital=Stifts St.
Matthiae in Breslau, Herr und Meister urkunde hiermit �ffentlich,
demnach mein Unterthaner Stenzel Dzierzhon zu Nieder-Kunzendorf im
Creutzburgischen, die M�hle daselbst, mitten im Dorf gelegen, und zwar
zuvor zu der Sch�lzerey geh�rig, mit einem oberschlechtigen Rade
erblichen erkauft mit solchem Recht da� er das Wasser, so aus dem Dorfe
von der anderen KRINTZESHA M�hl herflie�et, au�er der Fische, welche der
Erbherrschaft vorbehalten werden, frei genie�en (...) m�ge."
Der Name selbst ist f�r deutsche Zungen ein echter Zungenbrecher und
wurde auf abenteuerlichste Weisen in den Kirchenb�chern wiedergegeben.
Die polnische Schreibweise ist Krz�ciessa [wenn du den Zeichensatz
deines Browsers auf ISO 8859-2 umstellst, kannst du das polnische
Zeichen richtig lesen].
Laut Chronik von Kunzendorf, deren Verfasser Paul Gernot eine Abschrift
des Urbariums von 1762 vorlag, gab es 1762 in Ober-Kunzendorf einen
Bauern Johann Krzenciessa (Grundbuchblatt 66, 2 Quart Acker).
Im Nachbarort Lowkowitz, dessen Kirchenbuchverfilmung (1760-1870) ich
vor einem Jahr gesichtet habe, taucht der Name Krzenciessa erstmals bei
einer Heirat im Jahre 1797 auf, in der der Oberkunzendorfer M�llersohn
Andreas Krzentzessa (Vater: Balzer) sich mit der Lowkowitzer Bauernwitwe
Maria Kaluza verheiratet. Im Lowkowitzer Urbarium von 1786 war noch kein
Krzenciessa verzeichnet.
Interessanterweise geh�rten sowohl Lowkowitz als auch Ober- und
Niederkunzendorf bis zur S�kularisation 1810 den Kreuzherren mit dem
Roten Stern in Breslau. Au�erdem besa�en die Kreuzherren im Umkreis von
Kreuzburg Kotschanowitz, Kraskau und Kuhnau. Allerdings kam im
Kotschanowitzer Urbarium von 1785 der Name Krzenciessa nicht vor.
Haedicke-Bestattungen schrieb:
Vor 1780 verliert sich in Boleslawice an der Prosna die Spur der Familie
Krcenciessa.
Da Gregorz Krcenciessa als Sohn des hzgl Biron von Churlandischen
(?)-Knechtes Wojzech Krcenciessa genannt wird, vermute ich, da� er aus
Polnisch Wartenberg (Syc�w) stammen k�nnte.
Vielleicht helfen meine Ausf�hrungen weiter.
Viele Gr��e
Ursula Nordhorn