Kranz und Binden

Liebe Listenmitglieder,

ich habe 2 Fragen zu Heirats- und Beerdigungseintr�gen in Kirchenb�chern des 18. Jahrhunderts:
- bei der Trauung finde ich immer den Zusatz "in Crantz und Binden" ,bzw. "ohn Crantz und Binden"
  Unter einem Kranz kann ich mir was vorstellen, aber was sind blo� diese "Binden" ? Oder handelt es
  sich um einen Lesefehler ?
  Und weiter: wovon hingen Kranz und Binden ab? Ich vermute, es ging darum, ob die Braut bereits
  schwanger war, oder war es eine Geldfrage?
- bei den Beerdigungen findet sich der Zusatz "in der Stille" oder "�ffentlich unter Mitwirkung des
  Geistlichen und Gel�ut". Ich war bislang der Meinung, da� Beerdigunge IMMER unter Mitwirkung
  eines Geistlichen stattfanden oder irre ich mich da ? Bezieht sich "in der Stille" nur auf das
  fehlende Glockenl�uten, das wohl extra bezahlt werden mu�te ?
Ich w�rde mich freuen, wenn jemand von Euch mir bei der Deutung dieser Formulierungen helfen kann.

Gr��e (aus dem �berhaupt nicht verschneiten) Oldenburg

Susanne

Hallo Susanne, ich kenne zwar die �rtlichen Besonderheiten nicht, kann aber
allgemein sagen: Ohne Kranz besagt, dass die Braut zumindest keine Jungfrau
mehr war (bei 1. Ehe). Bei Beerdigungen waren fast alle Leistungen des
Pfarrers und Kantors zu bezahlen. "In der Stille" wurde die einfachste
Durchf�hrung einer Beerdigung vorgenommen. Hier nahm der Pfarrer nur die
zwingend vorgeschriebenen Amtshandlungen vor, Danksagungen etc. waren, wie
gesagt, kostenpflichtig.
Mit freundlichen Gr��en
Hans- Dieter G. (Herdt)