Hallo Kai,
sorry wenn es sich sehr persönlich anhört, aber weder Tonfall noch Denkweise halte ich in diesem Zusammenhang für in irgendweiner Weise angebracht!!!
Wer schon einmal mit der WAST zu tun hatte, weiß ja bereits, dass es bei den zu erwartenden Informationen weit mehr als um nur eine Geburtsurkunde oder Abstammungsnachweis geht! Hier bekommt man Informationen über militärische Werdegänge, Aufenthalte in Lazaretten und vieles mehr - alles für unser privates Hobby!!! Wenn Personenstandsurkunden und Abstammungsnachweise direkter Linie staatliche Aufgabe und Pflicht sind, hast Du ja Recht, jedoch nicht persönliche Lebenslaufdaten jedes einzelnen Bürgers. Bei abgewickelten Betrieben o.ä. forderst du doch wohl auch keine Personalunterlagen ein, oder? In Archivgesetzen ist festgeschrieben, diese Personenstandsunterlagen zu bewahren und zugänglich zu halten - nicht mehr. Schließlich hätten wir alle Pech, wenn die Kirche keinen einzigen in die KB schauen lässt! Willst du das auch einfordern oder einklagen? Stell Dir vor, die Pastoren hätten mit den KB der "toten" Jahrgänge die Kirchen warm gehalten ...
Über den Punkt "von unseren Steuergeldern" ließe sich weit debattieren, jedoch halten sich diese Kosten doch wohl im erträglichen Rahmen und auch hier muss differenziert werden. Neben Personalkosten und vergleichbaren Stundenlöhnen muss ebenfalls Grundstück/Gebäudeunterhalt, technische Voraussetzungen, Kosten für Strom, Licht, Klima etc. sowie evtl. Verfilmungen als Bestandssicherung und vieles mehr berücksichtigt werden. Als Genealogen haben wir uns diesem Hobby verschrieben, und das zieht nunmal auch gewisse Kosten nach sich (vielerorts begreift das auch die Kirche immer mehr genau wie bei Modellbahnfans, Briefmarkensammlern usw.
Deine Empörung über 6-8 Wochen Bearbeitungszeit zeugt nicht unbedingt von Vertrautheit mit der Materie. Wie sicherlich verständlich sein wird, ist es gerade bei älterem, handgeschriebenem Archivgut grundsätzlich schwierig, dies in die automatisierte Datenwelt zu transferieren (Kosten-, Zeit-, Know-How-Aufwand). Und bei z.B. ca. 18 MILLIONEN Karteikarten der WAST dauert das nun ein wenig. Bei Pfarrämtern brauchen wir auch Zeit und etwas Demut, bei vernichteten Beständen können auch wir nichts machen ...
Sicherlich wäre vieles im Sinne unserer Ahnenforschung sehr sinnvoll und wünschenswert, aber man muss hier wirklich unterscheiden zwischen Möglichem und Nötigem. Auch die Steuergelder haben Vorrang für Bildung, Kindertagesstätten, Sozialarbeit etc. finde ich jedenfalls.
In diesem Sinne
eine besinnliche Zeit
Bernd
Von: "Kai Drether" <niederschlesien@drether.de>
Gesendet: 19.12.08 10:57:12
An: "'Niederschlesien-L'" <niederschlesien-l@genealogy.net>
Betreff: [NSL] Kosten war-> Ariernachweis vom Bundesarchiv Berlin
Liebe Rita,
Mann!). Wir haben eine Unterschrift vom ältesten Kind dieses Vorfahren
erhalten und uns verpflichtet, die Kosten für die Sucherei zu übernehmen.
Die Kosten beliefen sich für die ganze Zeit auf ca. 35,-- Euro!!!
Das war "nichts" für den ganzen Aufwand und das Material, das wir
erhielten!!!
es ist eher unverschämt überhaupt etwas zu berechnen, da ich als Bürger
dieses Staates ein Recht auf meine Daten und damit auch die meiner direkten
Vorfahren habe.
Diese Ämter leben sowieso von unseren Steuergeldern.
Es wurde auch im Geheimen Staatsarchiv geforscht.
Das Ganze hat dann so 6-8 Monate gedauert und wir haben etliches Material
bekommen.
Auch diese Zeit ist schon durch die Steuern beglichen. Außerdem sind 6-8
Monate schon eine ziemlich lange Zeit in unser digitalen Welt.
Grüße aus der Berlin
Kai Drether