Guten Abend in die Runde,
in Kirch-Grubenhagen setzen die Konfirmationseintragungen 1753 ein. Es wurde
auch das Alter der Konfirmanden angegeben, was ja nicht so oft vorkam. Zu
meinem Erstaunen waren es nur wenige mit 14 Jahren und sogar einige mit
schon 18 Jahren und ein Ausreißer sogar erst mit 19 Jahren. Der größte
Anteil war bei der Konfirmation 15 bis 17 Jahre alt.
Kann das verallgemeinert werden oder war das eher eine Ausnahme in den
Jahren um 1750. Das ist ja nicht ganz unwichtig da erst ab der Konfirmation
ein Beichtkind die jährlichen Abgaben an die Kirche zahlen musste und auch
erst dann als Beichtkind in den BKV1704 und 1751 dokumentiert wurde. Gibt es
hierzu weitere Beispiele?
Gruß
Bernd (Görtz)
Guten Morgen, eine verspätete Konfirmation konnte ich für unsere Familie in einem Kirchenbuch der Neumark feststellen.
Charlotte Sophie, * 1793-06-10, cf. 1810 zu Drossen, also mit 16 1/2 Jahren [Archiv Gorzow 66/592/0/-/06 Taufen 1786-1804 und 66/592/0/-/15 Konfirmationen 1786-1878]
Eleonore Henriette, * 1805-04-02, cf. 1823,obwohl sie nach einer Notiz des Pfarrers Karl Ludwig Viktor Schramm noch nicht die erforderliche Reife erreicht hatte; + 1828-02-19 [Archiv Gorzow 66/592/0/-/01alphabet. Taufregister 1700-1841, 66/592/0/-/15 Konfirmationen 1786-1878]
Vielleicht hilft die Bemerkung des Pfarrers weiter.
VGWolfgang
Hallo Bernd,
im Allgemeinen lag das Konfirmationsalter um 14 Jahre. Ausnahmen gab es aber häufig. Gerade auf dem Land, wo viele Kinder nicht regelmäßig am Konfirmationsunterricht (und auch nicht am Schulunterricht) teilnehmen konnten, weil sie z.B. als Hütekinder oder auf andere Weise arbeiten mussten, wurde die Konfirmation dann später abgehalten, wenn sie ihr Wissensdefizit (oder auch die nötige Reife) aufgeholt hatten. Auch lange Krankheitszeiten konnten die Konfirmation verschieben. Ebenso muss man bedenken, dass es auch weniger "plietsche" Kinder gab bzw. geistig mehr oder wenig beeinträchtigte Kinder. Auch hier wurde die Konfirmation häufig verschoben. Andererseits gab es auch gelegentlich jüngere Kinder, die sich durch ihre Intelligenz auszeichneten und schon mit 12 oder 13 Jahren konfirmiert wurden.
Viele Grüße
Anne
-----Original-Nachricht-----
Hallo Anne,
vielen Dank.
Ja, das waren aber alles Ausnahmen! In Kirch-Grubenhagen war aber das Alter um 16 bis 17 Jahre die Regel! Und das nicht nur für wenige Jahre, sondern das zog sich über einige Jahre so hin. Ich vermute jetzt, dass das wegen der Vakanz vor 1753 zusammenhing. Da scheint man wohl Nachholbedarf gehabt zu haben. Normal scheint mir ein Alter bis zu 19 Jahren bei der Konfirmation nicht zu sein!
Gruß
Bernd
Hallo Wolfgang,
danke.
Ich vermute jetzt, dass die verspäteten Konfirmationen mit der Vakanz vor
1753 zusammenhingen. Normal kann das sicherlich nicht gewesen sein, aber
diese Verspätungen zogen sich über Jahre hin!
Gruß
Bernd