Kolonist

Hallo Gregor, hallo Juppa (??),
(ich beziehe mich auf die vorherige Mail). Die Definition des Kolonisten
scheint mir etwas zu "antikolonialistisch", denn in Schlesien handelte es
sich bei ihnen keinesfalls um deutsche Pfähle im polnischen Fleisch. Seit dem
Anschluss an Preußen betrieb Friedrich II. eine intensive
Kolonisierungspolitik, die er zum großen Teil aus der eigenen "Schatulle"
(dem königlichen Etat) bestritt. Dabei wurden sowohl polnische als auch
deutsche und tschechische Klein- und Kleinstbauern auf ehemaligem Gutsland
angesiedelt, die zwar frei waren, aber in ziemlich dürftigen.Verhältnissen
leben mussten. In der religiösen Zusammensetzung wurde jedoch Wert darauf
gelegt, an der Grenze zu Polen - durchaus auch aus polnischen Protestanten -
einen evangelischen "Cordon sanitaire" entstehen zu lassen. Zur Ansiedlung
der Kolonisten wurde in keinem Falle Land enteignet.

Grüße aus Hilden,
Günther Böhm

Hallo Guenther,

ich hatte die Passage mit den "kriegerischen Mitteln" beim ersten Mal ueberlesen. Diese kriegerischen Mittel
wurden meines Wissens in Schlesien nicht angewandt. Da gebe ich Dir vollkommen recht. Mein SPRUCH-
Vorfahren stammten aus Odertal und hatten es in ihre neue Heimat (Kolonie Wyssoka, Kr. Gross-Strehlitz)
wirklich nicht weit (aus der Erinnerung geschaetzt: 20 km). Es wurden also auch "Einheimische" zu Kolonisten.

Gruss

Gregor