Hallo Listenfreunde!
Ich habe ein Buch von Christian Graf von Krockow erstanden"Die Stunde der
Frauen"Bericht aus Pommern 1944-1947
Darin steht ein Gedicht welches ich zitieren m�chte.Das Wort Elejie kann
ich nicht ins hochdeutsche �bersetzen.Kann mir jemand dieses Wort
erkl�ren?
Hier das GedichtKeenigsbarjer Elejie
Als die Jette ich jes�hen
draussen vor das Keenigstor,
jing vom Kopf bis zu den Zehen
jleich so`n Kribbeln in mich vor.Ich zoch dem Hut,um ihr zu jriessen,
und sackte jleich zur �rde hin.
Sie kiektmir an von Kopf bis Fiessen
und fragt mir, ob ich daamlich bin.So jing sie waiter durch die Strassen
und ich ihr immer hintenach.
"M�nsch,wer hat dem rausjelassen?"
schrien die Lait-mir wurd`janz schwach.Nu jingen wir baide wie bedammelt
Arm in Arm, wir duzten uns.
Ihr Mozartzopf war aufjebammelt,
und die Jungens utzten uns.Wir jingen beide in� `nen Kaller,
und sie a� und trank vor vier
und belackt auch noch dem Taller-
und ich , ich hatt�kein� Jeld bei mir.Als es schlie�lich kam zum Zahlen,
war schon die Jeschichte aus,
denn der Wirt, was soll ich prahlen?
haut mir durch und schmei�t mir raus.
Hallo Mario,
gemeint ist hier "Elegie" - Klagelied
Gruß
Annelotte (Karstens)
"mario schnell" <marioschnell@gmx.net> schrieb:
Exakt, Annelotte, und noch etwas, Mario:
Die ostpreußische Aussprache des "g" hat mindestens 5 Varianten; obwohl die
Umschreibung in dem schönen Gedicht meist stimmt ("j" statt "g" in "ging"
und "gleich"), stimmt sie weiter unten nicht: Wenn z.B. ein dunkler Vokal
dem "g" folgt wie in "ganz", wird es nicht als "j" ausgesprochen, sondern
als ein tief-gutteraler Konsonant, der m.E. nur im Ostpreußischen vorkommt
und annähernd mit "chg" umschreibbar ist ("ch" wie in "ach", gemischt mit
einem normalen "g") - schwer zu erlernen, wenn nicht als Kind gelernt;
Nicht-Ostpreußen (selbst dort Gebürtige, wie Armin Müller-Stahl) scheitern
regelmäßig daran...
Außerdem hätte ich das "ei" immer mit "äi" umschrieben und nicht einmal als
"ei" belassen, einmal als "ai" umschrieben, also "jläich" und "bäide" statt
"jleich" und "baide".
Herrjee, das nimmt ja fast käin Ende nich...
Grüße,
Hans (-H. Trutnau)
Suche alles über FN und ON TRUTNAU / TRUTENAU
Lieber Herr Schnell,
Elejie = Elegie : Klage, Trauergesang
Mit freundlichen Grüßen und den besten WEünschen für den heutigen Tag
Hans-Christoph Surkau
Da hat der gute Graf des Gedicht ganz sch�n "verschamponiert" ; hier das
Original:
Mein Jettchen
von Robert Johannes
Seit die Jette ich begegent,
is mich alles ganz eingal,
und wenn's Schornsteinfeger regent,
sie bleibt doch mein Ideahl.
Wo ich steh und wo ich sitze,
�berall denk ich an ihr -
ob bei K�lte, ob bei Hitze,
immer steht se neben mir!
Wie ich ihr zuerst gesehen -
drau�en vor das Kenigstor -,
ging vom Kopf bis zu den Zehen
in mir so e Kribbeln vor.
Mitten durch die Menschenmassen
dr�ngeld ich ihr immer nach -
"Gott! Wer hat dem rausgelassen!?"
Schrie se laut. Mir wurd ganz schwach!
Ich zog de Mitz; ich mi�d doch grie�en,
und ich fragd: "Wo gehn Se hin?"
Da wurd se rot von Kopf bis Fie�en,
se fragt mich, ob ich dammlich bin.
Un denn ki�d ich kiehn, verwegen
ihr auf ihre Lippen schnell -
und se h�dd gar nichts dagegen -
es war e reizende Mergell!
Und wir gingen wie bedammelt,
Hand in Hand - wir duzden uns.
Der Mozartzopp war losgebammelt,
un de Jungens uzden uns.
Ich tat mit die Augen plinken,
sie sah immer von mir weg;
"Jettche!" sagd ich, "willst was trinken?"
"Nei!" meint se, "e Schalche Fleck!"
Un wir nu ziddraht im Keller -
un se a� und trank fer vier;
se beleckd auch noch de Teller,
un ich h�tt - kein Geld bei mir.
Wie es endlich kam zum Zahlen,
lachd se los und lief hinaus,
un der Wirt, was soll ich prahlen,
haud mir durch un schmi� mir raus!
MfG.
Heinrich Ehlert
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www.bischofsburg.de
www.ostpreussen-humor.de.
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Hallo Hans,
mein Englischlehrer in Hamburg hieß Trutenau (Verwandtschaft?), ist allerdings mehr als 50 Jahre her.
Gruß
Annelotte (Karstens)
Nun ja, Hans, die f�nf Varianten stimmen: g, palatalisiertes g, j, i und der
ber�hmte stimmhafte velare Reibelaut (der in verschiedenen
Lautschriftsystemen als Gamma wiedergegeben wird). Letzterer bereitet
tats�chlich vielen Leuten Schwierigkeiten, da er im hochdeutschen
Lautinventar nicht vorkommt. Es handelt sich aber um einen Laut, der
trotzdem ziemlich leicht produziert werden kann, denn man br�uchte den
hochdeutschen ach-Laut (also das 'ch' im Wort 'ach') nur stimmhaft/weich
auszusprechen. Man versuche es, es ist wirklich nicht schwer! Man sollte
aber nicht vergessen, dass die Aussprache des g nicht nur von der lautlichen
Umgebung abh�ngt, in der es auftaucht, sondern auch in verschiedenen
Mundartgebieten unseres Interessengebietes unterschiedlichen Regeln folgt.
Der Nicht-Ostpreu�e neigt da h�ufig zur Vereinfachung g = j. Das bekannteste
Beispiel ist wohl das "Marjellchen", das tats�chlich zum Schluss nicht mit
einem 'n' und statt mit 'j' eben mit dem stimmhaften ach-Laut gesprochen
wurde. Die Leute h�ren f�r gew�hnlich eben immer nur die Laute, die sie
selbst kennen und sprechen.
Wer N�heres studieren m�chte, schaue in Alfred Sch�nfeldts Ausf�hrungen in
der "Einf�hrung" zu Erhard Riemanns (neuem) "Preu�ischen W�rterbuch" (=
ehemalige Lieferung I,1, die zwar noch in allen wissenschaftlichen
Bibliotheken vorhanden ist, aber trotzdem inzwischen der 'political
correctness' zum Opfer fiel und deshalb aus dem [fertigen] "Preu�ischen
W�rterbuch" verbannt wurde).
Gru�
Rolf-Peter (aus K�nigsberg/Pr.)
Hallo liebe Mitforscher!
Heute bitte ich auch einmal um Hilfe.
Bei der Erforschung meiner Vorfahren Zawatzki komm ich nicht so recht
weiter. Wilhelmine Zawatzki wurde am 16/17. Juli 1880 in Borchersdorf, Kreis
Neidenburg geboren. Ihre Eltern waren Martin Zawatzki und Anna Kubinski.
Nun zu meinen Fragen: Wo kann ich evtl. die Kirchenb�cher finden?
Wer forscht auch nach diesen Namen?
bin f�r jeden Hinweis dankbar.
Viele Gr��e von Gertrud Frohberger
Also Liedkes
�s dat so schweer, Platt mot man spr�ke k�nne, dann versteit man oak allet.
Wie joane naoh boawe, naoh unde, aber koamese doch nach Bielefeld, doa
jewt et de Plattspr�ker uot Jumbinne.
Froaje:
Siegfried Schmidt
Schriftleiter Gumbinner Heimatbrief
si.schm@t-online.de
Hallo Frau Frohberger,
zum Kreis Neidenburg sind umfangreiche Informationen auf der HMV-Homepage zu finden.
(Es gibt nat�rlich auch Informationen f�r die weiteren masurischen Kreise inklusive Allenstein).
Mit den besten Gr��en,
Marc Plessa
Hallo Gertrud,
zust�ndige Kirche war 1820 Borchersdorf und Scharnau, versuche mal bei
familysearch.org
(im EZA Berlin ist nichts)
Gru� Gisela L.
Hallo Tigerlilli,
unter Nr. 1 810 940 haben die Mormonen einen Film des Kirchenbuchs von Borchersdorf f�r die Jahre 1712 - 1810, das 1941 vom Reichssippenamt gefilmt wurde.Man muss wohl annehmen dass ein sp�teres Kirchenbuch nicht mehr vorhanden war.Trotzdem mag es sich lohnen in diesem Film nach fr�heren Zawatzki Vorfahren zu suchen.
Es gab auch ein Borchersdorf, Kreis K�nigsberg.
Guten Erfolg !
Eckhard Zeidler
Nu ja, Rolf-Peter, chgut, chgut, Dein Hinweis auf das ach-ch; also ch
sprechen und dabei die Stimmbänder summen lassen - chg... Muss aber
vielleicht doch vorgemacht werden.
Ist mir ein g = i schon mal untergekommen? Hast Du ein Beispiel?
Und: Marjell oder Marjellche (von Margell) kenne ich NUR mit g = j, weil das
vorhergehende (natürlich rollende) r vorn gebildet wird, aber nie mit dem
hinten gebildeten, velaren g = chg.
Zu Letzterem: WANN das g so auszusprechen ist, ist nicht ganz einfach.
Fast generell VOR einem dunklen Vokal (a, o, u), z.B.:
ganz = chganz
Gold = Chgold
Gumbinnen = Chgumbinnen (nicht: Jumbinnen)
Gunter = Chgunter (aber: Günter = Jinter, Geige = Jäije)
Aber auch NACH einem dunklen Vokal, obwohl ein heller folgt:
Sage = Sachge
Woge = Wochge (aber: Sorge = Sorje)
Die Krönung ist für mich immer noch:
gegangen = jechgangen (3 verschiedene g, das letzte g normal)
Grüße,
Hans
Hallo Gertrud
in meiner Ahnenliste kommt die Familie des Bartholom�us Zawack vor (das ist
derselbe Name!)
B. wurde am 19.8.1759 in Kl.Bartelsdorf getauft. Kirche in Gr.Ramsau. Der
Vater, ein Sohn Michael und 4 T�chter bekannt.
Gr��e von Bernhard Heinrich
Wilhelmine Zawatzki wurde am 16/17. Juli 1880 in Borchersdorf, Kreis
Neidenburg geboren. Ihre Eltern waren Martin Zawatzki und Anna Kubinski.
Nun zu meinen Fragen: Wo kann ich evtl. die Kirchenb�cher finden?
Wer forscht auch nach diesen Namen?
Viele Gr��e von Gertrud Frohberger
Ja, Hans, kann ich: Wie schon erw�hnt, galten nicht im gesamten ost- und
westpreu�ischen Gebiet die gleichen Ausspracheregeln. Sch�nfeldt schreibt in
seiner (Laut-)Einf�hrung f�r das 'Preu�ische W�rterbuch', dass das "g nach
kurzem pal[atalem] Vokal [d.h. nach kurzem hellem Vokal] j [oder] i"
ausgesprochen werden konnte; dies galt aber nur f�r einige wenige D�rfer auf
der niederpreu�isch (= niederdeutsch) sprechenden Frischen Nehrung. Er
beruft sich bei dieser Feststellung auf eine umfangreichere Mundart-Arbeit
�ber die Frische Nehrung von W. Mitzka. Als Beispiel w�re das Wort "segge"
(sagen) zu nennen, das also in einigen Nehrungsorten (wo auch noch das
Schluss-n des Verbs erhalten war) entweder 'sejjen' oder 'se-in'
ausgesprochen worden sein muss. Bei der zweiten Variante handelt es sich
wohl um eine Abschleifung. - Was die "Margell" angeht, so ist es zwar
richtig, dass das 'g' nach 'r' und 'l' generell j gesprochen wird, doch
m�sste man nach dem W�rterbuchherausgeber Prof. Riemann (einem
ostpreu�ischer Mundartsprecher) das Wort 'Margell' schon deshalb immer mit
'g' schreiben, um "dem falschen Eindruck entgegen zu treten, das Wort w�rde
inlautend mit j statt mit dem stimmhaften ach-Laut gesprochen".
Nebenbei bemerkt, kommen alle sogenannten Reibelaute (Frikative) in einer
stimmlosen und einer stimmhaften Variante vor, von daher sollte es auch
nicht schwer fallen, die Laute, die wir im Hochdeutschen nicht kennen,
trotzdem zu bilden (wer das [stimmlose] '�' und das deutsche anlautende 's'
sowie das 'f' und seine stimmhafte Variante, das deutsche 'w' bilden kann,
der schafft neben dem stimmlosen ach-Laut auch die stimmhafte Form).
Gru�
Rolf-Peter
Hallo Eckhard Zeidler,
vielen Dank f�r deinen Hinweis. Leider ist der Zeitraum von 1810 bis etwa
1850-60 doch sehr gro�.
Viele Gr��e aus Herne
Gertrud Frohberger
Hallo Frau Frohberger,
es m�ssen nicht immer Kirchenb�cher sein, um Ahnenforschung zu betreiben.
Kurz aus der Masurischen Biene Nr. 19:
Stand der Bearbeitung im Kreis Neidenburg
Kirchenb�cher:
Die Zahlen in Klammern (...) sind die Anzahl der Datens�tze.
(snip)
Andere Quellen:
� Kreisbl�tter Neidenburg 1840-1920 (51500)
� Schriften des VFFOW, allgemeine Literatur, Amt und Stadt Soldau (26500);
� M�hlenconsignationen HA Neidenburg 1756, 1774 (4200);
� Adressbuch Kreis Neidenburg 1926 (8000)
� Familienliste Einwohner bis 1945 (16000),
� Verwaltungsakten Soldau ca. 1613 (2600)
� Einwohner Stadt Neidenburg 1529, 1727 (1200),
� Doehring: Zuwanderung aus Masowien und Mlawa ins HA Neidenburg (800);
� Kriegsverluste 1866, 1870/71 (200)
� Ostpreu�enblatt 1957-1968 (750)
� Waplitz / Osterode: Tote ab 1784 (2450)
� Tote Neidenburg 1939-1968, 1990-2002 (16400)
� Namens�nderungen (120);
� Kolonisten ca. 1751 (1250)
� Unterlagen aus den Archiven in Leipzig, Berlin, Allenstein und Wilna
� Kath. Kirche Bialutten: Protokollbuch 1915-1952 (200).
Das war wohlgemerkt der Stand im Juni 2004.
Quellen zum Kreis Neidenburg sind vor allem im Staatsarchiv Allenstein, im
Di�zesanarchiv in Allenstein, in Neidenburg selbst (Archiv/Standesamt), im
GStA PK und im EZA in Berlin zu suchen. Daneben sind die Bundes-, Stadt- und
Milit�rarchive teilweise hilfreich, wenn man nach einer konkreten Person
sucht.
Mit den besten Gr��en,
Marc Plessa
Hallo Herr Plessa!
Wie kann ich denn erfahren, was z. B. in den Kreisbl�ttern steht?
Gru� aus Herne
Gertrud Frohberger
Liebe Gertrud Frohberger,
Bei der Erforschung meiner Vorfahren Zawatzki komm ich nicht so recht
weiter. Wilhelmine Zawatzki wurde am 16/17. Juli 1880 in Borchersdorf, Kreis
Neidenburg geboren. Ihre Eltern waren Martin Zawatzki und Anna Kubinski.
Nun zu meinen Fragen: Wo kann ich evtl. die Kirchenbücher finden?
Wer forscht auch nach diesen Namen?
bin für jeden Hinweis dankbar.
Borchersdorf gehörte zum katholischen Kirchspiel Soldau, daher wäre es
sinnvoll, die Kirchenbücher von Soldau durchzusehen.
Ich habe kürzlich das katholische Taufbuch von Soldau bei den Mormonen
durchgesehen; es ist verfügbar für den Zeitraum 1859-1890 (ältere
Taufeinträge stehen im evangelischen Taufbuch!).
Ich habe mir ca. 100 Einträge aus dem Taufbuch herausgeschrieben, in
denen Namen auftauchen, nach denen ich forsche (Pawlowski,
Lasiecki/Laszecki, Kowalski, Zdunski). In meinen Einträgen ist
allerdings nur ein einzelner Taufeintrag vorhanden, bei denen der Vater
aus Borchersdorf stammt:
Nr. 88/1876 - Mine, geb. 20.12.1876, get. 24.12.1876.
Vater: Johann Olszewski, kath., Arbeitsmann, aus Borchersdorf
Mutter: Mine Lenzki, katholisch
Taufzeuge 1: Wojczech Zdunski aus Soldau
Taufzeuge 2: Katharine Obłuda aus Soldau
Vielleicht hilft Dir dieser Hinweis weiter.
Gruß,
Jan [Schefers]