Kirchliche Hochzeit

In einer eMail vom 23.02.2006 16:27:43 Westeuropäische Normalzeit schreibt
DieHubies@aol.com:

Wenn bei einem Ehepaar einer evangelisch und einer katholisch ist, können
die beiden
trotzdem kirchlich heiraten?

Hallo Nicole,

ja, sie können kirchlich heiraten, wobei die karth. Kirche strengere
Voraussetzungen hat. Sie traut z.B. nicht, wenn einer der Partner geschieden ist.

Ich war selbst so ein "Mischling", als ich (protestantisch) 1955 eine
katholische Partnerin heiratete. Meine damalige "Verlobte" legte Wert auf eine
katholische Trauung. Für beide war es die erste Ehe.

Weil die Glaubensverschiedenheit der Eheleute nach katholischem Kirchenrecht
im Prinzip ein Ehehindernis (für die katholische kirchliche Trauung) war,
mußten wir beim zuständigen Erzbischof eine Befreiúng von diesem Ehehindernis
beantragen. Dabei mußte der evangelische Partner zusichern, daß er den
katholischen nicht bei der Erfüllung seiner Glaubenspflichten (Besuch der Messe,
Beichte u.ä.) hindern dürfe und daß aus der Ehe evtl. hervorgehende Kinder
katholisch getauft und erzogen würden.

Dem kann man als evangelischer Partner zustimmen oder nicht, aber bei
Ablehnung gibt es eben keine (katholische) kirchliche Trauung

Bei der Antragstellung gab es bei uns dann noch einen bezeichnenden Disput
mit dem örtlichen, etwas einfältigen Pfarrer. In dem Antrag gab es einen Punkt:
"Begründung" (warum der katholische Partner partout einen "Evangelen"
heiraten wolle). Der schlichte Dorf-Pfarrer "eierte" etwas herum. Sollen wir
vielleicht reinschreiben: "Mangel an Gelegenheit, einen katholischen Partner zu
finden?" - Da sprang meine damalige Verlobte fast im Rechteck: "Schreiben Sie
rein: Ich liebe diesen Mann! Das muß vor dem lieben Gott immer genügen!"

In unserer Familie hatte es diese "Mischehe" schon einmal gegeben, als meine
Eltern 1923 heirateten. Damals waren die Bedingungen noch engherziger: Der
katholische Ehekandidat mußte sich - außer den oben geschilderten Bedingungen -
auch noch verpflichten, den Protestanten zum katholischen Glauben
"rüberzuziehen". Da hat man Vater damals "gestreikt" und meine (katholische) Mutter
konvertierte umgekehrt zu den Protestanten.

Ich gehe mal davon aus, daß die katholische Kirche immer noch auf dem
eingangs beschriebenen Ritual besteht, aber vielleicht haben wir "Listies", die
aktuelle Erfahrungen beisteuern können.

Die evangelische Kirche hat das bis heute etwas lockerer gehandhabt. Meine
erste Frau starb 1986 und ich heiratete Ende 1987 - diesmal evangelisch -
eine Partnerin, die geschieden war und deren erster Mann noch lebte. Das war
kein Problem frür die evangelische Kirche und sie knüpfte auch keierlei
Bedingungen daran.

MfG
Werner Hippe
(_asgardist@aol.com_ (mailto:asgardist@aol.com) )

Bei der Antragstellung gab es bei uns dann noch einen bezeichnenden Disput

mit dem �rtlichen, etwas einf�ltigen Pfarrer. In dem Antrag gab es einen
Punkt:
"Begr�ndung" (warum der katholische Partner partout einen "Evangelen"
heiraten wolle). Der schlichte Dorf-Pfarrer "eierte" etwas herum. Sollen
wir
vielleicht reinschreiben: "Mangel an Gelegenheit, einen katholischen
Partner zu
finden?" - Da sprang meine damalige Verlobte fast im Rechteck: "Schreiben
Sie
rein: Ich liebe diesen Mann! Das mu� vor dem lieben Gott immer gen�gen!" <

Ich gehe mal davon aus, da� die katholische Kirche immer noch auf dem

eingangs beschriebenen Ritual besteht, aber vielleicht haben wir "Listies",
die
aktuelle Erfahrungen beisteuern k�nnen.<

Hallo Werner Hippe,

Das ging uns in Mexiko ganz genau so.
Zu bemerken ist dabei, dass ein Teil der Familie meiner mexikanischen Frau
streng katholisch ist - ein Cousin des Grossvaters meiner Faru wurde
k�rzlich vom Papst seelig gesprochen und ihr Grossvater war auf der
liberalen
(anderen) Seiten w�hrend den Revolutionsjahren.
Nun sind wir 45 Jahre gl�cklich verheiratet ... und ich als (christlicher)
Freidenker.

Herzliche Gr�sse aus Upstate New York,
Guenter Boehm