Hallo, liebe Liste
heute war ich bei der Forscherstelle der Mormonen, und habe dort mit einer Dame gesprochen, deren Suche bis jetzt zumeist in England und Scotland (wie bei den meisten Australiern!) war. Sie meinte, dass es in England immer eine Gebuehr gab, als eine Familie das Kind zur Taufe brachte. Sollte Geld mal bei einer Familie knapp gewesen sein, so wurde das Kind vielleicht garnicht getauft - oder erst nach Jahren (manchmal alle Geschwister zusammen!), als es wieder Geld gab.
Weiss jemand, ob es in den evangelischen Kirche und der katholischen Kirche in Deutschland (17., 18., 19. Jh) auch so eine Gebuehr gab?
Die Dame bei den Mormonen sagte, dass man dadurch viele Unstimmigkeiten in den Altersangaben der Menschen erklaeren kann (dh, man darf nicht annehmen, dass ein Kind neugeboren war, als es getauft wurde). Ich hatte immer solche Diskrepanzen dadurch erklaert, dass die Menschen eben nicht wussten, wann sie geboren waren --- Geburtstagen wurden offensichtlich nicht gefeiert.
Ich wuerde gerne wissen, ob eine Gebuehr auch in den deutschen Gebieten zustaendig war.
Mit freundlichen Gruessen aus Australien
Christine
Hallo Christine,
es war durchaus �blich, da� zumindest in der evang. Kirche f�r die
Inanspruchnahme der christlichen Sakramente wie Taufe, Heirat und Beerdigung
eine Geb�hr bezahlt werden mu�te. Die Geb�hr war nach dem sozialen Stand der
Inanspruchnehmer gestaffelt. Die Geb�hren wurden entweder in den
Kirchenbuchregistern oder in einem gesonderten Kirchenrechnungsbuch
aufgelistet. Au�erdem mu�te das L�uten der Kirchenglocken bezahlt werden.
Diese Einnahmen wurden im "L�utebuch" vermerkt.
Kirchenrechnungsb�cher und L�uteb�cher sind in etlichen Kirchspielen noch
aus der Zeit vor der Einf�hrung der Kirchenb�cher als
Personenstandsverzeichnis vorhanden und sind damit eine interessante Quelle
f�r Familienforscher.
Mit freundlichem Gru�
Johannes
Hallo, liebe Liste
heute war ich bei der Forscherstelle der Mormonen, und habe dort mit einer
Dame gesprochen, deren Suche bis jetzt zumeist in England und Scotland (wie
bei den meisten Australiern!) war. Sie meinte, dass es in England immer
eine Gebuehr gab, als eine Familie das Kind zur Taufe brachte. Sollte Geld
mal bei einer Familie knapp gewesen sein, so wurde das Kind vielleicht
garnicht getauft - oder erst nach Jahren (manchmal alle Geschwister
zusammen!), als es wieder Geld gab.
Weiss jemand, ob es in den evangelischen Kirche und der katholischen Kirche
in Deutschland (17., 18., 19. Jh) auch so eine Gebuehr gab?
Die Dame bei den Mormonen sagte, dass man dadurch viele Unstimmigkeiten in
den Altersangaben der Menschen erklaeren kann (dh, man darf nicht annehmen,
dass ein Kind neugeboren war, als es getauft wurde). Ich hatte immer solche
Diskrepanzen dadurch erklaert, dass die Menschen eben nicht wussten, wann
sie geboren waren --- Geburtstagen wurden offensichtlich nicht gefeiert.
Ich wuerde gerne wissen, ob eine Gebuehr auch in den deutschen Gebieten
zustaendig war.
Mit freundlichen Gruessen aus Australien
Christine
Hallo Johannes,
Du sprichst von einer Sozialstaffelung der Geb�hren. Wei�t Du, ob diese
Geb�hren in irgendwelchen Weisungen zentral festgelegt waren? Oder war es
Sache der jeweiligen Gemeinde oder des Patrons, H�he und Staffelung der
Geb�hren festzusetzen?
Peter