Kirchenbuecher von Rothemuehl

Hallo.

Wo, bitte, sind die Kirchenbuecher von Rothemuehl im frueheren Amt Koenigsholland fuer den Zeitraum von 1750 bis 1770 zu finden? Zu welchem Kirchspiel gehoerte die Glashuette von Rothemuehl?

Saludos
Herbert (Kunkel)

Herbert (at) theKunkels.com

Suche nach Glasmachern und Glashuetten
sowie Namenstraeger KUNKEL

Hallo Herbert,

hier Hinweise zu Rothem�hl

Im Jahre 1724 fasste K�nig Friedrich Wilhelm I. dieses Nebeneinander
verschiedener Gebietsverwaltungen zusammen. In Vorpommern wurden zwei
Landkreise gebildet: Anklam und Randow. Zum Landkreis Anklam geh�rten neben
der Stadt Ueckerm�nde die beiden �mter Ueckerm�nde und Torgelow, zum
Landkreis Randow die Stadt Pasewalk.
W�hrend der Zeit der Schlieffenschen Verwaltung von 1644 bis 1650 wurden die
D�rfer Dargitz und Stolzen-burg und das Vorwerk Sch�nwalde von der Kirche zu
Blumenhagen abgetrennt. Das Amt Torgelow wurde zu einem Kirchspiel erkl�rt,
seit dieser Zeit ist Dargitz Pfarrsitz.
1708 wurde dann die Trennung in die beiden Kirchspiele Torgelow und Dargitz
durchgef�hrt. Das Kirchenbuch Torgelow welches 1661 beginnt ist nur eine
Abschrift des alten Original-Kirchenbuches f�r das gesamte Amt und enth�lt
nur den Auszug f�r das Kirchspiel Torgelow. Das Original ist verschwunden,
angeblich verbrannt. So dass das Register f�r das Kirchspiel Dargitz erst
1708 beginnt.
Dargitz als Mutter; mit Stolzenburg, Sch�nwalde, Hammelstall (ab 1928
Waldesh�h), Jatznick und Rothem�hl. Das 1708 angelegte Kirchenbuch des
Pfarrsprengels Dargitz und die folgenden Kirchenb�cher befinden sich in
Jatznick.
Torgelow als Mutter; mit Liepe, Hammer, M�ggenburg, der Holl�nderei Ucker
abw�rts bis D�sterort und der Glash�tte auf dem Scharm�tzel, 1737 in
Ferdinandshof umbenannt.
Kirchenregister Ferdinandshof ab 25.9.1726. 1842 wurde die bisherige
Filialkirche zu Ferdinandshof von der Mutterkirche zu Torgelow getrennt und
zu einer selbst�ndigen Pfarrei erhoben. Kirchenbuch Ferdinandshof
beinhaltet: Ferdinandshof, Altwigshagen, Blumenthal, Eichhof,
Friedrichshagen, Heinrichsruh, Meyersberg, Schlabrendorf und Sprengersfelde.

Die Kolonisation dieses Gebietes begann noch unter schwedischer Herrschaft.
Am 26.12.1705 schloss die schwedische Regierung in Stettin mit dem
Glasmacher Johann J�rgen Gundelach den Kontrakt ab, in welchem sich dieser
verpflichtete, auf dem Scharm�tzel auf eigene Kosten eine Glash�tte zu
erbauen, das durch die Abholzung gewonnene Terrain urbar zu machen und in
�cker und Wiesen zu verwandeln. Das war der Beginn einer Siedlungst�tigkeit,
die aus einer W�stenei bzw. aus wenig Nutzen bringenden Wald und Sumpf ein
bl�hendes Land schuf. In den Jahren 1708 bis 1710 verheerte die Pest das
Land. Das ganze Gebiet musste hermetisch von der Au�enwelt abgeschirmt
werden. Als die Russen die schwedischen Truppen nach ihrer Niederlage bei
Poltawa bis nach Schwedisch-Vorpommern verfolgten, eroberten sie 1712 auch
das Land am Scharm�tzel. Die Glasarbeiter flohen nach Mecklenburg und in die
Mark Brandenburg. Die von ihnen verlassene Glash�tte fiel der vollst�ndigen
Demontage durch die Russen anheim. Erst nachdem im Juni 1715 die Preu�en die
vorl�ufige Verwaltung des schwedischen Gebietes. Durch Dekret, des K�nigs
vom 27.07.1737, wurde Scharm�tzel in Ferdinandshof umbenannt.
Rothem�hl

Noch w�hrend des Siebenj�hrigen Krieges, 1758, wurde eine neue Glash�tte auf
dem Dom�nenvorwerk Rothem�hl errichtet, zu welchem das alte M�hlenland der
1630 zerst�rten und nicht wieder aufgebauten Wasserm�hle "zum Roden Born"
(Born= Brunnen, Quelle) geh�rte. Da das Wasser stets eine r�tliche F�rbung
annahm, wurde die M�hle "Rote M�hle" genannt, welche in der N�he der
heutigen F�rsterei Nettelgrund an der "Brunnenwiese" lag. Die F�rbung des
Wassers resultiert aus den Bodenablagerungen, die aus Raseneisenerzen
bestanden. 1768 gingen die Glash�tten ein. So wurden die Glash�tter Siedler.
In die leergewordenen H�user der Rothem�hlischen H�tte zogen Kolonisten aus
Mecklenburg ein, und es entstand die Wollspinnerei-Kolonie Neu-Rothem�hl, da
die Siedler neben der kleinen Landwirtschaft ihre Existenz durch Spinnen und
Weben ver-bessern sollten. Sie bildete im Amt K�nigsholland eine
selbst�ndige Gemeinde. Es war die letzte Siedlung die in diesem Amt angelegt
worden ist. Das Dorf Neu-Rothem�hl ist eine rein mecklenburgische Kolonie,
nicht allein die ersten Kolonisten, sondern auch der Nachschub sind von dort
gekommen. Erst nach 1800 �ndert sich dies, aber Nachz�gler - und zwar in der
Hauptsache aus Mecklenburg-Strelitz - fassen auch sp�ter dort Fu�.
Das Dorf, welches bei dem Teerofen Rothem�hl entstanden war, hie� fortan
Alt-Rothem�hl. Auch dies Dorf besteht zu einem gro�en Prozentsatz aus
Mecklenburgern. Es geh�rte zum Amt Torgelow, w�hrend Neu-Rothem�hl zum Amt
K�nigsholland geschlagen wurde.
Ab 1708 geh�rt Rothem�hl zu Dargitz. Angaben gibt es bis 1760 im Kirchenbuch
Gehren-Neuensund. Kirchenbuch Gehren heute im Domarchiv Ratzeburg. Neuensund
erhielt 1765 eigenes Kirchenbuch. Dieses liegt heute in Rothem�hl. Bis 1708
auch im Kirchenbuch Torgelow Angaben. Kirchenbuch Rothem�hl: f�ngt 1812 an.
Ab 01.10.1897 bildeten Rothem�hl und Heinrichswalde eine selbst�ndige
Pfarrei. Heinrichswalde geh�rte bis zum Zusammenschluss mit Rothem�hl zum
Pfarrverband Ferdinandshof. 1321 wird erstmals Neuensund (Nova Sund)
urkundlich erw�hnt.
Kirchenbuchabschriften im Landesarchiv Greifswald

Folgende Kirchenbuchabschriften von Bruchwitz liegen im Landesarchiv
Greifswald .
Ferdinandshof: Bd. 79: 1708-1739, Bd. 74: * 1730-1759; Bd. 75: * 1760-1799,
Bd. 68: * 1800-1815, Bd. 70 1816-1832, Bd. 72: + 1740-1780, Bd. 76: +
1780-1806, Bd. 71: 1806-1815, Bd. 70: + 1816-1832, Bd. 77: + 1832-1904, Bd.
78: oo 1750-1799, Bd. 68: oo 1800-1815, Bd. 70: oo 1816-1832 vereinzelt auch
*, Bd. 69: oo 1832-1852.
Torgelow: Bd. 83: * 1662-1764, Bd. 81: 1765-1801, Bd. * 1802-1810, Bd. 80:
*1811-1895, Bd. 82 oo u. + 1661-1740, Bd. 83: oo u. + 1662-1764, Bd. 81: oo
u. + 1765-1801, Bd. oo u. * 1802-1810, Bd. 80: oo u. + 1811-1895. Die K-buch
Abschrift beinhaltet ab 1833 nur noch Liepe.
Dargitz: Bd. 64: 1708-1740, Bd. 65: 1713-1729, Bd. 66: 1812-1864, Bd. 67:
1755-1778, Bd. 73: 1727-1839
Band 52: Glasmachergeschlechter, Band 89: Geschlechterbuch

Diese Abschriften sind auch durch die Mormonen verfilmt.
Diverse Aufs�tze von Bruchwitz aus den Jahren um 1940 befinden sich im
Archiv in Greifswald. Darunter ein Beitrag des Amtes K�nigsholland und
Auflistungen von Glasmachern.
Diese Aufs�tze sind auch in meinem Besitz (Kopie)
Da dies das Stammland meiner Beutellinie ist bin ich auch an allen
Informationen interessiert.
Mit freundlichen Gr��en

Dieter Beutel

-----Urspr�ngliche Nachricht-----

Hallo Dieter.

Habe besten Dank fuer Deine ausfuehrlichen Informationen zu Rotemuehl. Sie waren eine wertvolle Ergaenzung zu den Ergebnissen meiner eigenen Forschung, die sich im Wesentlichen abstuetzte auf Greifswald, Bruchwitz. Kirchenbuecher von Ferdinandshof und Boock sowie auf " Beitraege zur Geschichte der Glashuetten im Raum Ferdinandshof" von Bethkenhagen/Blank/Richter. Ausserdem habe ich die Gegend selbst besucht.
Bei meiner Suche nach KUNKEL habe ich den Namen BEUTEL nie mit Bewusstsein registriert. In Zunkunft werde ich jedoch darauf achten.
Meine Zweifel hinsichtlich Rothemuehl hast Du zerstreut. Ich werde also im KB Dargitz suchen muessen auf die Vermutung hin, dass dort auch Glasmacher KUNKEL Glas geblasen haben.

Un cordial saludo
Herbert

Herbert (at) theKunkels.com

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