KIRCHENBUCH-RÜCKGABE, falsche Interpretation

Liebe Listenteilnehmer,

ich bin ganz erschrocken, als ich Ihre Beiträge zu o.g. Thema las, da ich damals den Begriff "Rückgabe"
so ganz selbstverständlich darauf bezog, daß Polen die KB an uns zurückgegeben hat, da es sich
um deutsche Personendaten und Einträge deutscher Pfarrer handelte, die und deren Nachkommen
heute in Deutschland leben.
Somit hatt ich das völlig falsch interpretiert.

Zu Ihren Beiträgen muß ich bemerken, daß mir einige Hypothesen sehr an den Haaren herbeigezogen
erscheinen. Die Bücher waren damals Eigentum deutscher Bürger. Man muß doch diese Angelegenheit
praktisch betrachten : Wer hat Nutzen - wer hat keinen. Da in Polen heute angeblich nur noch 2%
Nachkommen von jenen in den kath. Kirchenbüchern geführten Personen leben, wären die Bücher selbst-
verständlich hier bei uns von größerem Nutzen.
Meiner Tante wurden 1945 auf ihrer Flucht sämtliche Familienpapiere von polnischen Soldaten weg-
genommen .... diese Soldaten hätten nach der These von einigen Listen-Schreibern ja behaupten
können, die Papiere gehörten in das 'Haus' in dem meine Tante gewohnt hat..... genauso paradox, nein
widersinnig sind ihre Beispiele.

Uns -nach dem Krieg Geborenen- sollte nicht aus falschem Schuldbewußtsein heraus, der Sinn für
logische Lösungen verloren gehen !
Natürlich muß ich - um nicht falsch verstanden zu werden und keine Belehrungs-E-mails zu bekommen-
hinzufügen, daß mir die Schuld der Deutschen den Krieg mit Polen begonnen zu haben, durchaus bewußt
ist.

Hier jedoch dennoch eine Frage an alle, die diese KB-Angelegenheit damals besser verfolgten:
Gab es eine öffentliche Liste, in welcher aufgführt wurde, um welche Kirchenbücher es sich handelte ???

Freundlichst

Charlotte Nagel-Funk

Hallo Frau Nagel-Funk, hallo Listenteilnehmer,

ich verstehe diese ganze Diskussion nicht (diese Diskussion kenne ich
�brigens schon aus dem Jahr 2002. Damals erschien unter anderem das Heft 2
der "Archiv f�r Familiengeschichtsforschung", in dem diese KB-R�ckgabe
detailliert behandelt wurde). Die Kirchenb�cher wurden bis 2002 im
Bisch�flichen Zentralarchiv in Regensburg gelagert und konnten dort
eingesehen werden bzw. wurde aus diesen Auskunft erteilt. Vor der R�ckgabe
in die zust�ndigen katholischen Archive in Polen wurden diese KBs verfilmt.
Diese Filme kann man weiterhin in Regensburg einsehen. Zusatzlich kann man
sie nun auch in Polen einsehen. Also f�r Forscher �ndert sich meiner Meinung
nach nicht viel. Wer die Filme lesen will, kann immer noch nach Regensburg
fahren oder jetzt eben auch nach Polen. Wer nicht selbst lesen will, kann
halt einen Antrag auf Auskunft in Regensburg stellen und eben jetzt auch in
Polen. Was soll also diese ganze Diskussion. Im �brigen ist es f�r die
Erhaltung der KBs sicherlich auch besser, wenn die Filme gelesen werden und
nicht die KBs selbst.

Mit freundlichen Gr��en

Thomas (Drews)