Hallo,
aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass in den Kirchenrechnungsbüchern von Kirch Grubenhagen vereinzelt Todesfälle zu finden sind. Das wird dann eher unter Läut'Geld (also das die Glocken geläutert wurden) u. ä. genannt.
Damals (also so vor ca. 10 Jahren) konnte ich mir die Rechnungsbücher im Original mit Handschuhen im Landeskirchenarchiv im Dom anschauen. Ob das heute immer noch möglich ist, weiß ich nicht, die Bücher werden ja auch nicht jünger.
Viele Grüße
Gordon Mahnke
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Message: 1
Hallo Gordon,
wo warst Du denn sooo lange ? Meinst Du eventuell Glockengeldregister ?
MfG
Reinhard
Hallo Reinhard,
ich lese immer fleißig mit, habe aber leider momentan absolut keine Zeit irgendwelche Archive zu besuchen. Leider!
Nein, es waren zwei dicke fette "Schinken" die mir Herr Rosenberg (?!) damals auf den Tisch legte. Dort waren alle möglichen monetären und nicht monetären Vorgänge des Kirchspiels erfasst. Zeitlich beginnt es, wenn ich mich recht erinnere, kurz nach 1610/1620.So fand ich darin zB den Hinweis, dass meinem Urvater Mahnke das Recht zugestanden wurde, einen Teil des Kirchenackers zu bestellen und zu nutzen.
Ich weiß nicht mehr genau, ob die Bücher eine gewisse Unterteilung hatten, aber sie sind, gerade weil die Sterberegister des Kirchspiels Lücken haben oder spät beginnen sehr interessant.
Gruß Gordon
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wo warst Du denn sooo lange ? Meinst Du eventuell Glockengeldregister ?
MfG
Reinhard
Hallo,
das ist ja ein interessanter Hinweis. Mir geht es um die Jahre von 1710 bis
etwa 1750. Da ja für die Beerdigungen bezahlt werden musste, sollten
eigentlich alle Sterbefälle vermerkt sein.
Herr Rosenberg ist im Lesesaal im Kirchenarchiv in Schwerin tätig. Ich
könnte ihn mal anrufen. Ob alle Sterbefälle mit Datum und Namen verzeichnet
sind wird er sicherlich auch nicht wissen. Es sind in der Vergangenheit die
Kirchenarchive vor Ort mehr oder weniger aufgelöst und in Schwerin
konzentriert worden. Es werden nicht immer alle Dokumente der einzelnen Orte
in Schwerin im Lesesaal ausgehändigt. Ich habe z.B. nicht gleich die
Archivalien von Neukalen vorgelegt bekommen, denn sie mussten noch
archivalisch bearbeitet und nummeriert werden.
Wegen der Konzentration in Schwerin habe ich auch einige Klagen z.B. in
Dargun gehört, denn auch vor Ort hätte man gerne die eine oder andere
Information parat gehabt. Die Kirchenbücher von Dargun sind durch einen
Pfarrhausbrand vor 1765 sehr lückenhaft. Dargun führte aber schon vor 1700
jährliche Hebungen durch, auch Opfer und Gefälle genannt. Darin sind von
1696-1731 und wieder ab 1746 alle Besitzer > 14 Jahre (sogenannte
Beichtkinder) von Anwesen genannt, die pro Haus Abgaben an den Pastor zu
zahlen hatten. Jede dort wohnende Person hatte Ostern, Johannis, Michaelis
und Weihnachten je 2 Schillinge zu zahlen. Dazu auch noch pro Haus das
Jahresgeld von 10 Schillingen. Auch mit Würsten oder Eiern konnte bezahlt
werden.
Man gewinnt mit diesen Büchern einen guten Überblick, denn wenn eine Familie
statt 4 plötzlich 6 Schillinge zahlte, dann war wohl ein Kind konfirmiert
worden und somit ein Beichtkind geworden. Verschwandt plötzlich ein
Einwohner, dann war er wahrscheinlich gestorben. So konnte ich das ungefähre
Sterbedatum des Hofbäckers Johann Gerdes ermitteln. Auch angefügte
Bemerkungen wie "Ancilla weggezogen" oder "hat Haus neu gebaut aber noch
nicht bezogen" sind für den Genealogen nicht unwichtig.
Die Einnahmen bezüglich der Sterbefälle habe ich in Dargun nicht gefunden.
Falls diese für Kirch-Grubenhagen vorhanden sein sollte wäre das eine große
Hilfe.
Beste Grüße
Bernd (Görtz)