Hallo Frank,
für eine besonders hohe Kindersterblichkeit kann es verschiedene Auslöser geben, hier ein paar Beispiele aus dem Kreis Braunsberg/Ostpreußen (allerdings später):
Im Juli und August 1782 herrschte in der Stadt Braunsberg eine schwere Pockenepidemie, an der fast nur Kinder starben (ca. 250), im Herbst 1794 folgte die nächste Epidemie, an der mindestens 200 Kinder starben. Besonders auch nach dem Durchzug von fremden kriegerischen Truppen (z.B. die Franzosen um 1806 im Raum Braunsberg) machten sich viele Seuchen bemerkbar, so z.B. die Ruhr in Plaßwich/Kreis Braunsberg (1807) und die Pocken in Groß Rautenberg/Kreis Braunsberg (1808), die Einträge der verstorbenen Kinder füllen diverse Seiten in den Totenbüchern. Weitere Epidemien waren u.a. der Hungertyphus in Lichtenau/Kreis Braunsberg (1807), die Cholera in Braunsberg in mehreren Jahren im 19. Jht., aber auch die typische Kinderkrankheit Scharlach in Braunsberg (1832), die damals leider sehr oft tödlich endete.
Auch im Vorfeld der Großen Pest 1709 - 1711 ist mir in manchen Orten kurz vorher zunächst eine erhöhte Kindersterblichkeit aufgefallen (Ursache war oftmals die Ruhr).
Viele Grüße,
Bettina