"Kind ohne Namen"

Hallo Dyck,

ich fand das meist bei Todgeburten! Ob es trotzdem getauft wurde, weiß ich nicht, aber warum sollte es sonst in den Taufbüchern auftauchen?

Gruß,
Matthias

Hallo!

Kobuss, Matthias schrieb:

Hallo Dyck,

ich fand das meist bei Todgeburten! Ob es trotzdem getauft wurde, wei� ich nicht, aber warum sollte es sonst in den Taufb�chern auftauchen?

...

Dies geschah wohl meist aus "Statistik-Gesichtspunkten", denn die Pfarrer mussten (zumindest nach einem bestimmten Termin, den ich nicht genau wei�) Geburten, Todesf�lle usw. statistisch auswerten und an die "Obrigkeit" melden. Sp�ter gingen ja Kopien der Kirchenb�cher wohl auch an staatliche Stellen (Gericht, Wehrerfassungsbeh�rde u. �.). Soweit mein Wissensstand f�r Preu�en.

Beste Gr��e

J.

Guten Abend.

> ich fand das meist bei Todgeburten! Ob es trotzdem getauft wurde,
> weiß ich nicht, aber warum sollte es sonst in den Taufbüchern
> auftauchen?
Dies geschah wohl meist aus "Statistik-Gesichtspunkten", denn die
Pfarrer mussten (zumindest nach einem bestimmten Termin, den ich nicht
genau weiß) Geburten, Todesfälle usw. statistisch auswerten und an die
"Obrigkeit" melden. Später gingen ja Kopien der Kirchenbücher wohl
auch an staatliche Stellen (Gericht, Wehrerfassungsbehörde u. ä.).
Soweit mein Wissensstand für Preußen.

Kurz oder vor dem Jahreswechsel wurde den Geistlichen die Formulare zugestellt, die
diese nach einem bestimmten Schema auszufüllen hatten.
Die Aufforderung der Obrikeit wurde im Amtsblatt verkündet.

1. Beispiel

Verfügung des Landrats Gisevius vom Dezember 1863
"Die Geburten und Sterbelisten zu den Militairlisten betreffend":

"Die Herren Kirchspiel-Geistlichen benachrichtige ich ergebenst, daß denselben die
Formulare zu den Geburts- und Sterbelisten per Couvert zugehen werden, und die
Geburtenlisten für den Jahrgang 1864 anzulegen sind."

Quelle: Allensteiner Kreisblatt Nr. 56/1863 v. 24. Dezember

2. Beispiel

Den Herren Geistlichen wird in diesen Tagen das Formular zu den Tabellen von den
Geburten, Trauungen und Sterbefällen im Jahre 1868 zugehen. Zu der Nachweisung
von den gemischten Ehen, ist das alte Schema zu benutzen.
Die gedachten Herren ersuche ich ergebenst, diese Tabellen gefälligst auszufüllen und
mir bis zum 15. März c. einzusenden, damit ich den mir von der Königl. Regierung
gesetzten Termin einhalten kann.
Die Tabelle muß alle im Jahre 1868 vorkommenen Geburten enthalten, auch
diejenigen, welche erst im Jahre 1869 bei der Kirche angemeldet sind.
Denjenigen Herren, dedren Kirchspiele sich über eine Stadt und über plattes Land
erstrecken, werden 2 Formulare zugehen, das eine für die Stadt, das andere für das
platte Land.
Allenstein, den 6. Januar 1869

Quelle: Allensteiner Kreisblatt 2/1869 v. 9. Januar

Mit freundlichen Grüßen von mir,
Hans Blazejewski

Guten Morgen.
Herr Korczak hatte mir eine mail geschickt mit einer Frage, deren Beantwortung auch
das Forum interssieren könnte. Darum erlaube ich mir, meine Antwort hier abzugeben.

"Sie zitieren im folgenden Beitrag das "Allensteiner
Kreisblatt", in welcher Art und Weise haben sie Zugriff auf
diese Zeitung? Mikrofilm, Scans oder?"

Das AKB war das Organ des Landrats für den Landkreis, in welchem er
Bekannmachungen und Verfügungen seinen unteren Behörden zur Kenntnis brachte.
z.B. Hinweise auf Schließung von Märkten (wegen Seuchengefahr), Aufruf der
Militairpflichtigen, Fahndungen nach Personen, Verhalten bei Typhus, Cholera,
Rinderpest etc., Verfügungen hinsichtlich Holzdiebstahl, Polenflüchtlinge, Steuerrollen.
Namentliche genannte Jagdscheininhaber, Hausierer, Wahlmänner, Schiedsmänner,
Schulzen. Aber auch Privatanzeigen (Verkaufe mein im Abbau xx gelegenes
Kölmergrundstück... Name xxx.
In 1851 kaum, später zunehmend, Werbung von Händlern und Gewerbetreibenden.

Hier die Antwort:

Zwei Möglichkeiten:
1. Sie kaufen die Filme über das MFA in Dortmund

2. 15 Jahrgänge gibt es auch über mich als lose Blätter.
(ich habe die Filme mit einer Digitalkamera aufgenommen, am PC bearbeitet und kann
saubere Ausdrucke liefern, sofern die Vorlagen das hergeben).

Diese 15 Jahrgänge:
1851 - 1859 (1856 nicht vorhanden)
1863 - 1869
Der Erlös wird der Kirche in Groß Ramsau gespendet.

MfG
Hans Blazejewski

P.S.
Die AKB sind eine wahre Fundgrube u.a. für Namenssammler.
Z.B. suchen Sie -sagen wir- einen Bartel Korczak aus dem Ermland, wissen aber sonst
nichts.Möglich, daß Sie ihn 1867 unter den Militärpflichtigen finden, die im AKB
aufgerufen werden. Vielleicht ist er dort unter dem Wohnort Woritten aufgeführt.
Schwups wissen Sie, daß Sie die Dietrichswalder KBs durchsuchen sollten.

Hallo Herr Blazejewski,
haben Sie die alten Zeitungen auch mit einem OCR Erkennunungsprogramm
durchgescannt, so dass Sie die ganzen Texte durchsuchen k�nnen nach Namen ?
Oder wie machen Sie es, wenn Sie eine Anfrage nach einem bestimmten Namen
bekommen, wenn Sie es nur abfotografiert haben ?

Gibt es eigentlich irgendein Bundesweites Genealogisches Projekt, das
gezielt alle alte Zeitungen und andere Quellen einscannt und mit einer guten OCR
(optical Character Recognition) verarbeitet,
so dass man alle alten deutschen Zeitungen des 1900ten Jahrhunderts
mal demn�chst Online nach Namen durchforsten kann ?

Gerade aus alten Sterbeanzeigen in alten Zeitungen d�rfte man dann sehr schnell
seine noch fehlenden Ahnen finden k�nnen...

Aber leider fehlen wohl f�r solche Projekte die Gelder...

Wie sieht es eigentlich Rechtlich aus , wenn sich Privatleute aus eigener Tasche so
eine Datenbank aufbauen und den Content dann gegen Bezahlung im Internet zur Recherche anbieten ?
Gibt es da Probleme mit dem Urheberrecht der alten Zeitungen und wann ist das Copyright
der ehemaligen Urheberrechtsinhaber dann abgelaufen ?
Z.B. wenn man die Jahrg�nge einer Westpreussischen Stadt wie Marienburg
von z.B. 1850 bis 1920 digitalisieren w�rde und online als Datenbank gegen Bezahlung zur
Verf�gung stellen w�rde, k�nnte man da irgendwie �rger mit irgendwelchen Rechteinhabern
bekommen ?
Ich frage hier mal ganz naiv nach, da ich mich mit dem Thema noch nicht besch�ftigt habe,
es aber sehr interessant finden w�rde, da solche Quellen endlich mal
Internet-suchgerecht aufbereitet werden m�ssen, um in der Ahnenforschung weiterzukommen....

Ich selber habe auch mal einen Archiv-Mitarbeiter einen Zeitungsjahrgang durchschauen lassen
und ich habe dann durch die Sterbeanzeige wieder sehr interessante neue Erkenntnisse in
der Ahnenforschung bekommen...
Also da liegt noch ein weites Feld vor uns, solche Quellen VERN�NFTIG zu erschliessen.

Gruss, Stefan Hartmann.

Hallo Herr Blazejewski,
haben Sie die alten Zeitungen auch mit einem OCR Erkennunungsprogramm
durchgescannt,

Nein

Oder wie machen Sie es, wenn Sie eine Anfrage nach einem

bestimmten Namen bekommen, wenn Sie es nur abfotografiert haben ?

Da muß man schon zu Fuß durch. Immer noch besser, als mit dem Film zur nächsten
Bibliothek zu gehen. Nee, gezielte Auskünfte gibts nicht. Wenn Sie mich nach einem
Namen oder Ereignis fragen, welches mir im Gedächtnis geblieben ist, dann geb ich
das gern zur Kenntnis, ansonsten müssen Sie schon selbst lesen, indem sie z.B. in
Dortmund die Filme kaufen. Die Rolle (6 Rollen gibt es) kostet dort 30.-Euro. Für 15
Jahrgänge hab ich 180.- Euro bezahlt. Papierausdrucke mache ich für 300 Euro (alle
15).

Wünschenwert wäre ein Namensregister pro Jahrgang mit Orts- und Seitenangabe.
Kommt vielleicht.

Mit freundlichen Grüßen von mir,
Hans Blazejewski

Danke f�r die Infos.

Vielleicht haben ja auch ein paar andere Listenmitglieder noch ein paar
Ideen dazu ?

Welche OCR Programme eignen sich zum Einscannen und
ASCII Extraction der Texte und Namen aus DinA3 grossen Zeitungen ?

Wer hat sowas schon mal probiert und kann hier seine Erfahrungen kund tun ?

Was f�r Scanner sind daf�r optimal ?
DinA4 Scanner sind ja wegen der Gr�sse total ungeeignet, man sollte also schon
eine Zeitungsseite direkt einscannen k�nnen in guter Aufl�sung, so dass die OCR dann
m�glichst auch 100 % erkennt und keine Fehler einbaut, sonst wird
die manuelle Nach-Bearbeitung viel zu aufwendig...

Vielen Dank.

Gruss / Best regards, Stefan Hartmann

Hallo Herr Hartmann,

Welche OCR Programme eignen sich zum Einscannen und
ASCII Extraction der Texte und Namen aus DinA3 grossen Zeitungen ?
Wer hat sowas schon mal probiert und kann hier seine Erfahrungen kund tun ?

FineReader ab Ver. 6 ist sehr gut, da man auf Schriften trainieren kann (z.B. Fraktur, die nicht standardisiert war, d.h. oft hatte jeder Verlag seine 'eigene' Frakturschrift.). So kann FineReader (nach Training) das Meyers Lexikon (1893-1898) leidlich lesen, wendet man dann diesen Trainingsfont auf das gleichalte Brockhaus Lexikon an ... kommt nur lauter "�nfinm" heraus.

Was f�r Scanner sind daf�r optimal ?

Da gibt es heute keine grossen Unterschiede mehr.

DinA4 Scanner sind ja wegen der Gr�sse total ungeeignet, man sollte also schon
eine Zeitungsseite direkt einscannen k�nnen in guter Aufl�sung,

Din A3 Scanner gibt es f�r etwa "12 Tankf�llungen Normalbenzin".

so dass die OCR dann m�glichst auch 100 % erkennt

Das ist Illusion.
Mit modernen Druckdokumenten (Times Roman, Arial etc.) kann man das erreichen.
Druckwerk �lter als 50 Jahre macht da Schwierigkeiten.
Eine Zeitung wurde ja auch nicht (wie ein Buch) f�r die Ewigkeit gedruckt.
Man las sie und dann wickelte man darin Obst oder Fische ein oder verwendete sie f�r noch hinterlistigere Zwecke ...

Mit Gruss aus dem Elsass
H.V.J.Kolbe

Danke für die Infos.

Vielleicht haben ja auch ein paar andere Listenmitglieder noch ein paar . .
. . . . . . .

Hallo Herr Hartmann,

Als Software benutze ich wie Herr Kolbe "Fine Reader 6.0". Ich bin sehr
zufrieden damit, zumal die Fehlerquote eigentlich erstaunlich gering ist.
Fehler werden Sie immer haben. Das ist leider unumgänglich.
Mein Scanner ist ein DIN A4 Scanner, ein Canon 4200F. Nach dem
"Ausprobieren" von Scannern verschiedener Hersteller, erscheint mir dieser
als der Beste.
Das Scannen von Zeitungen ist auch kein Problem. Sie können den zu
scannenden Bereich einstellen und somit können "verstümmelte" Passagen beim
ersten Scan ausgeklammert werden. Natürlich muß eine Zeitungsseite, aufgrund
der Größe, 2 x gesannt werden, aber wegen den einzustellenden Bereiche kein
Problem.
Fine Reader transportiert Ihre Texte automatisch in das von Ihnen
vorgegebene Programm wie z.B. Word.
Ich mache dieses Kopieren von zeitungen schon seit mehreren Jahren und hatte
nie ernsthafte Probleme.

Schönes Wochenende.

Wolfgang (Buchhorn) aus Braunschweig.

Hallo MitforscherInnen,

ich suche Kontakt zu der Danziger "Kreisgemeinschaft" Hat jemand den Link zur Hand?

Besten Dank im Voraus

Gru� Dietmar Hoffmann

Hallo Dietmar,
obwohl nur die MitforscherInnen angesprochen sind, erlaube ich mir als m�nnliche Person zu antworten:
Bund der Danziger e.V., Engelsgrube 66, 23552 L�beck,
Telefon (04 51) 7 73 03, Fax (04 51) 7 56 17
Internet: http://www.danzig-online.de/
Freundliche Gr��e
Joachim aus Rinteln ... Stadt an der Weser
Yahoo | Mail, Wetter, Suche, Nachrichten, Finanzen, Sport & mehr
:
Dietmar Hoffmann schrieb:

Hallo Dietmar,
in Erg�nzung zu meiner gestrigen Nachricht teile ich Dir noch die Webseiten vom Gemeinn�tzigen Verein Tiegenhof und von den Neuteichern mit. Sowohl Tiegenhof als auch Neuteich geh�rten seinerzeit zum Freistaat Danzig.

E-Post-Adressen usw. sind darin aufgef�hrt.
Viele Gr��e
Joachim aus Rinteln ... Stadt an der Weser

:
Dietmar Hoffmann schrieb:

Hallo Dietmar,
hier noch eine Adresse zu Tiegenhof:
Tiegenhof e.V. c/o Michael Pauls, Wannenstrasse 40, 70199 Stuttgart, Telefax 0711-76 76 378 <https://freemailng2401.web.de/online/msg/html_popup.htm?rv_crypt=LWj8ZUZ8z//s7FcjanCl2HBf7BxdGSG96V5vBmSisECCdTHrCSc/KUJSrQiCcDKLR4C4U2ee%2B5KY4gmcLGazyRtz9T2LzzPLF/YSRU4nN2ASZW1j/mcZ8QeqvuGE4ZpRxHwsurqvSrWqAS4vPqtFEKla8aE2l31eoVX/p1rVzi8Bg6txYabSn6eyD02jbk%2Bg0zwUiBTcCUbUI9IRENnuSvLJK3YYAd3oDDWLgUZPRQfLJorOvs0SBLVnxLA2y3SnON%2BxDrEX6od8Mqy5/3oUkU1rIiThMWf2w2Vesvcd35lNpVNu48Zm3yH%2BBoPx1I7O#&gt;
Beste Gr��e
Joachim
:
Dietmar Hoffmann schrieb:

Hallo Joachim,

man(n) beachte das "I" bei Mitforscher"I"nnen.

Soll die abgek�rzte Anrede von Beiden seon. :slight_smile:

Vilen Dank f�r die schnelle Abtwort.

Herzliche Gr��e

Dietmar

Joachim Rebuschat schrieb: