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Sowjetunion, das Lager Ikowka gefunden. Die Einteilung ist für meine Begriffe ziemlich unübersichtlich, da die Bände nach Themen geordnet sind, wobei in jedem Band etwas über ein Lager zu finden sein kann. Bei der Vielzahl wird nicht auf jedes einzelne Lager eingegangen. Der größte Teil der Lager bestand schon vor dem Krieg (Gulag). Für WS/Westsibirien heißt es: 6 Lagerverwaltungen mit 54 Einzellagern. Das bedeutet, sicher ist nur der Sitz bzw. Ort der Lagerverwaltung, um diese herum, in bis zu 30 km entfernt, lagen diverse kleinere Lager, die je nach Bedarf angelegt u. auch wieder geschlossen wurden. Spezielle Frauenlager sind nicht belegt. Es gibt zahlreiche Schilderungen von Lagerinsassen, man bekommt einen sehr guter Überblick über das sehr komplizierte System dieser Einrichtungen. Auf Anhieb fand ich Ikowka WS (Novosibirsk): Holz (das heißt, Holzarbeiten ), WS Obl. Kurgan ca. 30 km NW Kurgan, Kriegsgefangenen- Arbeitsbataillon der Roten Armee, Lager Nr. 6437. Ich hatte alle 8 Bänden gelesen, da ich ein Lager suchte, in dem meine Tante war, trotzdem konnte ich am Ende nicht bestimmen wo sie genau war, ich kenne nur den Sitz der Lagerverwaltung u. habe eine vage Vorstellung, wo sie gewesen sein könnte.
Die Titel der 8 Bände über die Sowjetunion, sie enthalten viele Karten u. sind über Fernleihe zu bestellen: Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (Untertitel)
Band III Der Faktor Hunger Autor Fleischhauer
IV Der Faktor Arbeit Autor Werner Ratze
V besteht aus Band 1,2,3 Die Deutschen in Gefängnissen u. Straflagern der Sowjetunion Autor Kurt Bährens
VI Aus dem kulturellen Leben Autor Wolfgang Schwarz
VII Eine Bilanz Autor Kurt W. Boehme
VIII Antifa Autor Gert Robel

Es wird sehr schwer sein überhaupt noch jemanden zu finden, der darüber Auskunft geben kann, besonders zur Situation der Frauen. Die Kinder einer Verwandten, die im Krieg in Westpreußen auf dem Bahnhof in Jablonowo/Goßlershausen dienstverpflichtet war, erzählten mir folgendes. Die Mutter wurde von den Russen mitgenommen, die Kinder hatten herausbekommen, sie wird in Keller des Rathauses festgehalten. Sie haben etwas zu Essen aufgetrieben u. wollten es ihr bringen. Unter Androhung von Waffengewalt wurden sie gezwungen sich zu entfernen. Die Mutter war jahrelang in Sibirien. Nach ihrer Rückkehr hat sie eine Art Verein ehemaliger Lagerinsassen im Ruhrgebiet betreut, ich glaube sie hat den Schriftverkehr geführt. Die 4 Kinder waren in Jablonowo einige Jahre in einem Kinderlager, betreut wurden sie von Frauen.
Mit freundlichen Grüßen Renate Kröber