ist eine kath. Taufe einen Tag nach der Geburt+Tod möglich?
(Danziger Höhe)
- Kath. Kirchenbucheintrag:
Geburt: 25.12.1877
Taufe: 26.12.1877 mit Namensgebung
- Am 27.12.1877 zeigt der Kindesvater beim Standesamt an:
dass "am 25.12.1877 um Zehn Uhr Vormittags ein Kind männlichen Geschlechtes
geboren worden sei, und dass dieses Kind in der Geburt verstorben ist".
Sehen Sie mal bei Google unter "Fr�hverstorbene Kinder " nach. Nach Lehre der katholischen Kirche kommen ungetaufte Kinder nicht in den Himmel. Deshalb hat man die toten S�uglinge (scheinbar) wiederbelebt und dann getauft und dann die ohnehin toten Kinder wieder sterben lassen. Diesen Brauch hat es wohl noch lange bis ins 20.Jahrhundert gegeben. Stichwort "Limbus"
Gruss Cornelius Rosenfeld
ist eine kath. Taufe einen Tag nach der Geburt+Tod möglich?
(Danziger Höhe)
-... Am 27.12.1877 zeigt der Kindesvater beim Standesamt an:
dass "am 25.12.1877 um Zehn Uhr Vormittags ein Kind männlichen Geschlechtes
geboren worden sei, und dass dieses Kind in der Geburt verstorben ist".
Ja, das ist möglich - man nannte (nennt) das "Nottaufe". Ich weiß nicht, ob dieses heute
noch praktiziert wird, aber damals war es oftmals üblich - auch bei Totgeburten und bei
Kindern, die innerhalb von wenigen Tagen verstarben. Grund : Diese Kinder erhielten ein
christliches Begräbnis. Und "in der Geburt verstorben" heißt, dass es Komplikationen gab -
medizinische / Lage des Kindes im Gebärmutterkanal (z.B. durch Drehungen des Kindes =
Beine im unteren Bereich der Gebärmutter - statt Kopf !), aber es gab und gibt auch genetische
Probleme ---> Stichwort "Siamesische Zwillinge" (Deformierungen).
Ich hoffe, dass Dir diese Erklärungen weiterhelfen ?
die vorsichtige Formulierung von Peter (Meister) "als Nottaufe bezeichnet" w�rde ich vorziehen.
Denn eine regelrechte Nottaufe kann wie eine normale nur einem Lebenden gespendet werden. Der Unterschied ist, dass jeder Mensch, der die richtige Intention hat, die Nottaufe spenden darf.
-----Urspr�ngliche Nachricht----- ...
Ja, das ist m�glich - man nannte (nennt) das "Nottaufe". Ich wei� nicht, ob
dieses heute
noch praktiziert wird...
Nottaufen erfolgten, wenn ein Neugeborenes zu sterben drohte, ehe es durch
die kirchliche Taufe in die Gemeinschaft der Gläubigen aufgenommen werden
konnte, denn nur dann konnte das Kind kirchlich begraben werden. In der
kath. Kirche können bei Gefahr des Versterbens auch Laien die Nottaufe
vollziehen. Das übernahm oft die Hebamme oder eine beliebige Person, meist
aus der Familie des Kindes. Überlebte das Kind, wurden zumeist die üblichen
Taufrituale durch den Pfarrer nachträglich zelebriert.