Sehr geehrte Forscherkolleginnen und Forscherkollegen,
im Bestandsverzeichnis der Archive in Altkessel und Wilkowo (der deutsche Name fällt mir leider nicht ein) sind für die Katasterämter Sagan und Freystadt/Nschl. 1,8 bzw. 33 ldfm Akten für den Zeitraum 1861-1944 ausgewiesen.
Was enthalten diese Akten (Mitteilungen über erfolgte Grundstücksübertragungen?) tatsächlich oder möglicherweise und ist der Zugang unproblematisch (mir geht es um Nachweise meiner direkten Vorfahren, insbesonders um den mir vornamentlich unbekannten Ururgroßvater Kirschke in Groß Reichenau)?
Vielen Dank sagt und ein schönes Wochenende wünscht
Hans-Martin Holleitner
Hallo Hans-Martin,
prinzipiell unterteilt sich preu�isches Kataster, mit dem wir es in Schlesien zu tun haben, in einen sogenanten Darstellenden Teil und einen Beschreibenden Teil. Der darstellende Teil sind Karten mittlerer und gr��erer Ma�st�be (Urkarten nebst Erg�nzungskarten, Reinkarten, Mutterpausen und Flurkarten) auf denen Lage und Form der Grundst�cke dargestellt sind. Der beschreibende Teil wird auch Flurbuch genannt. Es enth�lt alle Grundst�cke des Gemeindegebietes getrennt nach Gemarkung und Fluren in der Reihenfolge ihrer Nummerierung. Es liegt in der Regel in Buchform vor (A3_Format) und untergliedert sich nochmals in 4 Teile. Zum einen, in den f�r dich interessanten Teil, das Eigent�mer- und Miteigent�merverzeichnis. Enthalten sind alle Eigent�mer von Grundst�cken der Gemeinde in der Reihenfolge der fortlaufenden Nummerierung der Bestandsbl�tter der Liegenschaftskartei. Bei gr��eren Gemeinden wurde dieses manchmal in einem eigenst�ndigen Buch gef�hrt. Dann findest du die sogenannte Liste der Flurst�cksnenner. Mit Ihrer Hilfe verschaft man sich einen �berblick �ber die vergebenen Stammnummern. Das erleichter dir das Auffinden im Flurbuch (wichtig f�r die R�ckverfolgung). Dann gibts noch eine Zusammenstellung nach Nutzungsarten, is aber nicht so interessant. Dar�ber hinaus haben wir es noch mit der Liegenschaftskartei an sich zu tun. Hier handelt es sich um eine Zusammenfasssung der einzelnen Flurst�cke nach Eigent�mern. Jedes Flurst�ck hat eine einzelne Karteikarte, die nennt man Bestandsblatt. Dann gibt es noch eine Namenskartei. Hier sind die Flurst�cke nach den Namen der Eigent�mer geordnet. Als letzten Bestandteil, der auch relevant sein k�nnte, ist der Zahlennachweis zu nennen. Hierbei handelt es sich um sogenannte Fortf�hrungsrisse. Das sind zeichnerische Dokumentationen aus denen die eigentliche Karten gefertigt wurden. Interessant ist hier, das in die Risse die Namen der Eigent�mer eingetragen wurden. Neben Fl�chenberechnungen die uns Familienforscher wahrscheinlich weniger interessieren gibt es noch die Grenzniederschriften, aus denen auch die Namen der Eigent�mer hervorgehen.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen. Was in deinem speziellen Fall erhalten geblieben ist weiss ich nicht, aber ich glaube du hast gute Chancen.
viele Gr��e aus Strausberg
Malte PATRIOK
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Hans-Martin Holleitner schrieb: