Sehr geehrte Damen und Herren,
nachdem ich mich nun vorgestellt und eine Anfrage an die Liste gestellt habe, m�chte ich mich mit einem Beitrag an die Liste sozusagen "bedanken". Es handelt sich hier um einen Artikel aus einer Brosch�re, die vom Panzerbataillon 84 in L�neburg erstellt wurde.
Kameradschaft Panzerbataillon 84 (PzBtl 84) und Panzerregiment 2 (PzRgt 2)
Die Traditionslinie des Panzerbataillons 84:
Am 10. September 1966 �bernahm das Panzerbataillon 84 feierlich die Traditionspflege des ehemaligen Panzer-Regiments 2. Dieses Regiment ging aus dem ehemaligen preu�ischen Reiter-Regiment Nr. 7 hervor. Nach der Aufl�sung des Reiter-Regiments 7, im Mai 1935 in Breslau, wurde das Panzer-Regiment 2 als Kraftfahrlehrabteilung in Eisenach aufgestellt.
Das Reiter-Regiment 7 war der Traditionstr�ger des Leibk�rassier-Regiment �Gro�er Kurf�rst� (Schlesisches Nr. 1), das bereits 1674 aufgestellt worden war.
Mit Stolz schaut unser Bataillon heute auf diese Traditionslinie zu dem wohl �ltesten deutschen Reiter-Regiment eines stehenden Heeres auf deutschem Boden.
Geschichte Panzer-Regiment 2:
Die Geschichte des Panzerregiments 2 beginnt mit der Aufstellung am 20. Oktober 1935 in EISENACH. Die erste Abteilung wurde aus dem jungen, aber in der modernen Technik schon erfahrenen und innerlich von der Zukunft der neuen Panzerwaffe �berzeugten Kraftfahrlehrkommando OHRDRUF gebildet. Die zweite Abteilung formierte sich im wesentlichen aus dem traditionsreichen Reiterregiment 7, dessen Reiter f�r ihren neuen Auftrag technisch und taktisch umlernen mussten.
So entstand bis zum Herbst 1936 ein Truppenteil, der auf �bungspl�tzen und Schie�pl�tzen sowie in freilaufenden Verbands�bungen bewiesen hatte, dass er einsatzf�hig war.
Trotz der Abgaben von Teilen an das neue Panzerregiment 7 (1936) und an das Panzerregiment 50 nach SAGAN (1937) blieb das Panzerregiment 2 fest gef�gt. Erleichtert wurde das auch durch die gute Aufnahme bei der Bev�lkerung dieses th�ringischen Garnisonsraumes, aus dem nun ein gro�er Teil der Wehrpflichtigen des Regimentes stammte. Die Wehrmachtsman�ver des Jahres 1937 brachten den ersten Gro�einsatz von Panzertruppen unter Teilnahme des Regiments im Brigadeverband.
Im Herbst 1938 erfolgte der Einsatz im Sudetenland und damit der Anbruch der schicksalhaften Zeit f�r Deutschland und f�r das Panzerregiment 2.
Knapp vier Jahre nach seiner Aufstellung, in der Nacht des 1. September 1939, �berschritt das Regiment mit 152 Panzern die deutsche Grenze: Der Polenfeldzug und somit der Zweite Weltkrieg hatten begonnen. Zu den ersten Erfolgen im Gefecht kamen bald die ersten schmerzlichen Verluste. Dennoch hatte das Regiment seinen ersten Einsatz im Kriege mit bestem Erfolg bestanden und wurde beim Einzug am 12. Oktober in EISENACH von der Bev�lkerung freudig begr��t.
Es folgten Ausbildung, Auffrischung und die Abl�sung der Panzer I durch die Panzer II und Panzer III. Doch schon Ende November wurden die Einheiten wieder verladen und rollten westw�rts an den RHEIN. Am 19. Mai 1940 wurde die Westgrenze �berschritten.
Der Frankreichfeldzug forderte Ausbildung, technisches und taktisches K�nnen, Kameradschaft und Einsatzbereitschaft. Die Panzerschlacht bei JUINVILLE, die harte Abwehr der Engl�nder bei CALAIS, der Durchbruch und Eilm�rsche auf BESANCON und das Abdrehen auf BELFORT stehen f�r den Kampf und Bew�hrung des Regimentes im Rahmen der 1. Panzerdivision. Im November 1940 konnte EISENACH sein Panzerregiment 2 � nun unter dem Kommando der 16. Panzerdivision � wieder begr��en.
Doch schon bald folgte der erneute Aufbruch: Rum�nien, Bulgarien, Balkan und Ende Mai 1941 Oberschlesien, am 22. Juni 1941 �berschreiten der Ostgrenze � Krieg gegen Russland.
Die Erinnerung an die Panzerschlacht bei DUBNOWERBA, bei der 293 Panzer vernichtet wurden, blieb lange als Inbegriff f�r fast verzweifelte und schwierigste Lagen und f�r den Kampf unter denkbar ung�nstigen Verh�ltnissen. Durchbruch auf KIEW, Vorsto� an den DNJEPR, die Schlacht bei UMAN, die Einnahme von NIKOLAJEW, die Verfolgungsk�mpfe in der OSTUKRAINE und die K�mpfe an der MIUS-Front schrieben sich in das Buch des Regiments.
Der Fr�hjahrs- und Sommeroffensive 1942 folgte schlie�lich die dramatische Wende: Es begann im August 1942 mit dem Vorsto� vom DON zur WOLGA bis nach STALINGRAD. Nun begann jener schicksalhafte Kampf bei STALINGRAD und nach dem Schlie�en des Kessels innerhalb STALINGRADs, bei dem eine Armee und mit ihr das Regiment verblutete.
Unendlich viele, von der Geschichte nicht erfasste Bew�hrungen von Gruppen und Einzelnen waren �berschattet von der Tragik der Aussichtslosigkeit. Verluste des Regiments: 34 Offiziere und �ber 850 Unteroffiziere und Mannschaften; fast die H�lfte aller Soldaten blieb im Kessel, und nur Einzelne kehrten nach langer Gefangenschaft zur�ck.
Aber das Panzerregiment 2 lebte weiter. Aus Teilen au�erhalb des Kessels und neu Zugef�hrten wurde die Division im Fr�hjahr 1943 in Frankreich neu aufgestellt. Im Mai war das Panzerregiment 2 wieder einsatzf�hig. So blieb der Einsatzbefehl nicht aus: Italien, die Schlacht bei SALERNO � und wieder der Kampf in Russland im Raum MELITOPOL und im Mittelabschnitt der Ostfront.
Im Kessel der I. Panzerarmee am BARANOW-Br�ckenkopf im Januar 1945 und schlie�lich in Oberschlesien endete der Weg des Panzerregiments 2. Im Mai 1945 schwiegen die letzten Waffen. Die 16. Panzerdivision und mit ihr das Regiment hatte aufgeh�rt zu bestehen.
Aber die Kameradschaft lebt weiter unter den Angeh�rigen des Regiments und jetzt auch mit den Soldaten des Panzerbataillons 84.
Anmerkung von mir:
Ich diente in der Zeit von September 1978 bis Juni 1983 beim Panzerbataillon 84. Das Bataillon wurde im April (?) 2002 aufgel�st. N�heres �ber das Panzerbataillon 84 kann man auf der Web-Site http://www.panzerbataillon84.de erfahren.
Quelle:
Brosch�re �Kameradschaft PzBtl 84 � PzRgt 2 1966 � 1991�, Seite 2 bis 7, Herausgeber: Panzerbataillon 84, 1991
Ich hoffe, hiermit einen "kleinen" Beitrag geleistet zu haben und verbleibe mit den besten W�nschen f�r das Wochenende und den 2. Advent
Mit freundlichen Gr��en
Lothar Grafe aus Osnabr�ck