Liebe Mitforscherinnen und Mitforscher,
Mich(a)el KÄSEWEIß Senior (auch KÄSEWEIS und KESEWEISS) war ein Schüler von
CRANACH, vermutlich von Lucas CRANACH dem Jüngeren oder Augustin CRANACH.
Seinen Unterhalt verdiente er als Kunstmaler bzw. Gothaer Hofmaler.
Konkrete Lebensdaten von Michael KÄSEWEIß sind mir bisher unbekannt. Da er
nach den mir vorliegenden Daten 1589 erstmals in Erscheinung tritt, dürfte
er grob geschätzt vor 1570 (in Gotha?) geboren sein. Die Malereien in der
Sankt-Georg-Kirche in Seebergen wurden von ihm getätigt und auf 1625
datiert. D.h., er lebte noch 1625. Ob die Malereien im Schloß Friedenstein
in Gotha (um 1650) von ihm oder seinem Sohn Michael KÄSEWEIß Junior stammen,
ist ungeklärt. Er starb NICHT in Sondershausen (Bestattungen im Luth. KB
Sondershausen der Jahre 1615-1727 wurden vollständig geprüft: Kein
Eintrag.).
Michael KÄSEWEIß Senior dürfte folgende Kinder gehabt haben:
- Michael KÄSEWEIß der Jüngere, Hofmaler + nach 1671 (gesichert)
- Christian KÄSEWEIß, Hofmaler, + nach 1671 (wahrscheinlich)
- Melchior, °° 1613 in (Bad) Langensalza mit Sibylla CAY (wahrscheinlich)
- Joachim, Hofmaler, °° vor 1632 (Die Trauungen Sondershausen der Jahre
1614-1690 gelten als verschollen.), seit 1632 in Sangershausen nachweisbar
(Totgeburt Sohn), + 1656 in Sangershausen (wahrscheinlich). Seine nicht
namentlich genannte Ehefrau lebte noch 1638 in Sondershausen und heiratete
wohl nach dem Tod von Joachim KÄSEWEIß erneut.
-> Joachim(us) KÄSEWEIß ist ein Vorfahr meiner Ehefrau.
Stefan Bürger: Der Altar des als Teil der Chorausstattung der Erfurter
Kaufmannskirche, Fußnote 27:
Nach Dehio, Thüringen, ist Michael KÄSEWEIß zwischen 1589 (Friedrichroda,
ebenso 1618), 1650 (Gothaer Schloss), 1659 (Eisfeld) und 1671 (Erfurt,
Kaufmänner) als Malername nachweisbar. Als Maler des Altars wird man einen
Michael KÄSEWEIß den Jüngeren postulieren müssen.
Da laut Dehio sich Michael Käseweiß 1589 und 1618 in Friedrichroda aufhielt,
scheint die Chance groß, hier etwas zu finden.
Die Kirchenbücher zu Friedrichroda beginnen mit dem Jahr 1600, Taufen,
Trauungen und Bestattungen wurden geprüft, doch es fand sich KEIN Eintrag zu
KÄSEWEIß.
Dann wurden die Bestände der Thüringer Staatsarchive geprüft. Hier fand sich
zu Joachimus KÄSEWEIß ein Eintrag im Kanzleihandelsbuch zu Sondershausen
1637-1649 Folio 91, Standort Staatsarchiv Rudolstadt.
-> Was gibt diese Quelle preis?
In weiteren Datenbanken findet sich der Hinweis, dass in Bad Langensalza
1613 ein Melchior KÄSEWEIß eine Sibylla Cay ehelichte, die Trauung soll in
Sankt bonifaccii zu finden sein.
-> Wie lautet der Wortlaut dieses Heiratseintrages?
Die Stadt Erfurt und der Erfurter Landkreis
von Historische Commission der Provinz Sachsen, Register S. 361:
KESEWEISS, Michel, M. 212.
-> Was gibt diese S. 212 preis?
Lebensdaten von Michael KÄSEWEIß Senior könnten sich in den Kirchenbüchern
zu Gotha (Gemeinden St. Margarethen und St. Augustin) finden. Beide sollen
auch für die Frühzeit über Namensregister verfügen, allerdings nach
Jahrgängen gegliedert.
-> Was geben die Kirchenbücher von Gotha über Namensträger KÄSEWEIß her?
Kanzel, Altar, Empore und Decke
1611 mit Putz und neuen Wandmalereien versehen. Die neue Ausstattung
erfolgte im Renaissance-Stil. Eine Wandinschrift und die Jahreszahl 1611
über dem Bogen der Turmtür im Inneren der Kirche bekunden dies.
Im Kircheninneren sind an den Brüstungsfeldern der Emporengalerien aus dem
17. Jahrhundert 60 biblische Szenen angebracht. Die farbintensiven Malereien
in Leimfarbentechnik an den Emporen und dem Kanzelkorb stellen Szenen aus
dem Alten und dem Neuen Testament dar. Sie sind ein Werk des Gothaer Malers
Michael KÄSEWEIß. Die Kanzel ist erst seit 1900 an ihrem Platz. Von 1995 bis
1999 wurden die Malereien erneuert.
https://books.google.de/books?id=LQ_cDQAAQBAJ&pg=PA790&lpg=PA790&dq=Käs
ewei%C3%9F+Maler+gotha&source=bl&ots=Ayp2anW1ZB&sig=ACfU3U07skyBEb1Kza2tijvP
c5xY5bCwZw&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiw-9PKypDkAhUGaVAKHWmWAYgQ6AEwCHoECAoQAQ#v=
onepage&q=K%C3%A4sewei%C3%9F%20Maler%20gotha&f=false
Genannt1670: Maler KÄSEWEIß, Christian und Michael -> Christian dürfte ein
Bruder von Michael Junior gewesen sein
Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 2526
Gotha (Thüringen)
Schloß Friedenstein in Gotha, Teil 1: Einführung und Baubeschreibung
Dieses Schloß wurde 1643-1654 von Ernst I. von Sachsen-Gotha
(25.12.1601-26.3.1675) erbaut. Der Hintergrund war eine Erbteilung im Hause
Sachsen-Weimar, bei der 1640 unter drei Brüdern drei neue Linien entstanden,
neben dem nun verkleinerten Sachsen-Weimar entstanden Sachsen-Eisenach und
Sachsen-Gotha. Herzog Ernst, der Begründer von Sachsen-Gotha, der vier Jahre
zuvor Prinzessin Elisabeth Sophia von Sachsen-Altenburg
(10.10.1619-20.12.1680) geheiratet hatte, besaß jedoch in der Stadt keine
eigene und standesgemäße Residenz, deswegen wurde drei Jahre nach der
Erbteilung mit dem Schloßbau begonnen, noch vor Ende des Dreißigjährigen
Krieges, in dessen Verlauf er genau wie seine Brüder als Oberst in der
schwedischen Armee gedient hatte. Der Landbaumeister Caspar Vogel fertigte
die Planungen an, und der Baumeister Andreas Rudolph (1601-1679) führte die
Arbeiten ab der Grundsteinlegung am 26.10.1643 aus. Letzterer hatte vorher
unter seinem Vater Michael Rudolph an den Festungswerken der Stadt Magdeburg
gearbeitet und dann im Heere von Herzog Wilhelm von Sachsen-Weimar als
Ingenieur gedient. Daneben waren noch Baumeister Nikolaus Deiner aus Weimar
und Oberbaumeister Matthias Staudt (Staude) aus Breisach am Schloß tätig.
Als Bildhauer werden genannt: Samuel Steiger aus Quedlinburg und Adolph
Stadion aus Marburg. Als Maler waren Michael KÄSEWEIS aus Gotha und
Christian Richter aus Weimar tätig.
en-rennsteig-gotha-und-den-drei-gleichen/
FRIEDRICHRODA
Sankt Blasius Kirche (Marktstraße)
Anfang des 16. Jh. erbaut, gilt sie als ältestes Bauwerk des Kurstädtchens.
Schmuckstücke sind der Altar aus vorreformatorischer Zeit, die reich mit
Gold verzierte Kanzel sowie ein Tafelgemälde (um 1618) des Cranachschülers
Michael KÄSEWEIS. In der Kirche finden heute regelmäßig Konzerte statt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sankt-Georg-Kirche_(Seebergen)
Die Sankt-Georg-Kirche ist eine Saalkirche in Seebergen. Zum
Kirchengemeindeverband Seebergen gehören die Kirchgemeinden Cobstädt,
Günthersleben, Seebergen und Tüttleben.
Im Kircheninneren sind an den Brüstungsfeldern der beiden Emporengalerien
aus dem 17. Jahrhundert 60 biblische Szenen angebracht. Die farbintensiven
Malereien in Leimfarbentechnik an den Emporen und dem Kanzelkorb stellen
Szenen aus dem Alten und dem Neuen Testament dar. Sie sind ein Werk des
Gothaer Malers Michael KÄSEWEIß. Die Gemälde sind auf das Jahr 1625 zu
datieren. Die Kanzel ist erst seit 1900 an ihrem Platz. Von 1995 bis 1999
wurden die Malereien erneuert.
http://sanktblasius.de/sankt-blasius-kirche-in-friedrichroda
Sankt Blasius Kirche
E v. Lutherische Kirchgemeinde Friedrichroda
Altarraum ziehen 3 Ölgemälde aus der Renaissancezeit den Blick des
Beschauers auf sich und reden in ihrer stummen Sprache zu uns, ihrerseits
auch ein Stück Verkündigung, die hier ihre Stätte hat So vor allem im
Durchblick durch die beiden die Kanzel tragenden Säulen aus dem Hintergrund
wie ein Transparent durchscheinend das Altarbild des auferstandenen
Christus. Auf Holz gemalt ist es lange Zeit als Pseudo-Grünewald
angesprochen worden, weist sich aber durch das Monogramm M K unter den
Beinen des auffahrenden Christus als ein Werk des Gothaer Hofmalers Michael
KÄSEWEIS aus, der aus der Cranachschule kommt. In seiner Komposition
erinnert das Bild sehr stark an Dürers Holzschnitt aus der großen Passion
und zeigt über dem Sarkophag mit dem Siegel des Pilatus den Auferstandenen
mit der Heilsfahne. Rechts wie links sehen wir Gruppen der erschreckt und
geblendet aus dem Schlaf auffahrenden Grabwächter. Im Himmelsraum fehlen
(wir sind 100 Jahre später als Dürer) die schwebenden Engelsköpfe. Die
Entstehungszeit des Bildes ist durch die Stifterleiste am unteren Ende auf
die Jahre 1612-1618 anzusetzen. Der Konsul und Bürgermeister Johann Hoffmann
hat sich da mit seinen 3 Frauen und 13 Kindern im Bilde festhalten lassen. 5
frühverstorbene Mädchen sind rechts, ein Knäblein links liebevoll
mitaufgeführt. Zur Linken schaut an der Sakristeiwand aus einem von 2
Engelsputten gehaltenen Barockrahmen das Bild der Euphrosine Maria Gockel
uns an. Sie hat (am 3.2.1592 geboren und am 13.1. 1674 gestorben), mit dem
Amtsschösser Caspar Gockel aus Neustadt an der Heyde verheiratet, im
30-jährigen Krieg viele Drangsale erlitten und 33 Witwenjahre getragen und
ihre 17 letzten Lebensjahre bei ihrem Schwiegersohn dem Amtsschösser Rumpel
in Reinhardsbrunn zugebracht und auf 26 Kinder und Enkel blicken können.
Das nächste, auch auf Holz gemalte Bild an der Südseite ist eine
allegorische Darstellung der Entsühnung durch das Blut des Lammes. Wiederum
ist ein Hoffmann, der als Prophet Jesajas durch seine Halskrause und
Pelzkragen deutlich erkennbar ist der Stifter dieses Bildes. Von dem neben
ihm stehenden Propheten Hesekiel kann mit großer Sicherheit weiterhin
behauptet werden, dass sich da der Maler Käseweis konterfeit hat, wie es
damals in den Malergilden vielfach üblich war. In der Mitte des Bildes
stellt ein Hügel(durch das Spruchband darüber erwiesen)den Berg Zion dar,
auf dem mit der Heilsfahne das Lamm steht, aus dessen Brustwunde das Blut in
Rinnsalen in die 4 angedeuteten Ströme des Paradieses herabfließt. Menschen
verschiedener Völker, darunter ein dunkelhäutiger netzen ihre Hände mit dem
entsühnten Wasser. Linker Hand sitzt der König David, der an der
abgestellten Harfe und niedergelegten Krone wie Szepter erkenntlich ist, und
hinter ihm steht Johannes der Täufer. Diese auf das Heil durch das Blut des
Lammes hinweisenden Propheten sind noch durch Schrifttafeln in ihren
Personen erkennbar gemacht. Die hebräische Inschrift zu Füssen des Jesaja
ist von Prof. Gunkel-Halle als Vers 16 des l Kap. entziffert worden. Diese 3
Ölgemälde haben lange Zeit auf dem Boden der Sakristei einen verstaubten
Dornröschenschlaf geführt, aus dem sie erst 1930 bei der Renovierung der
Kirche erlöst worden sind. Vermutlich sind sie in der sogenannten
Aufklärungszeit aus der Kirche verbannt worden.
Die Cranachwerkstatt haben geführt:
Lucas Cranach der Ältere (* vermutlich um den 4. Oktober 1472 in Kronach,
Oberfranken; † 16. Oktober 1553 in Weimar) war einer der bedeutendsten
deutschen Maler, Grafiker und Buchdrucker der Renaissance. Er war ab 1505
Hofmaler am kursächsischen Hof unter Friedrich dem Weisen, Johann dem
Beständigen und Johann Friedrich dem Großmütigen. Neben zahlreichen
Altarwerken und allegorischen Gemälden fertigten er und seine Werkstatt vor
allem auch eine große Zahl an Porträts seiner Dienstherren sowie der
Reformatoren Martin Luther und Philipp Melanchthon. Die Cranach-Werkstatt,
die mutmaßlich rund 5000 Gemälde hinterlassen hat, wurde von seinem
gleichnamigen Sohn Lucas Cranach dem Jüngeren fortgeführt. ->
Lucas Cranach der Jüngere (* 4. Oktober 1515 in Wittenberg; † 25. Januar
1586 ebenda) war ein bedeutender Maler und Porträtist der Renaissance. Er
ist Sohn von Lucas Cranach dem Älteren.
Augustin Cranach (* 1554 in Wittenberg; † 26. Juli 1595 ebenda). Er war ein
deutscher Maler und Sohn von Lucas Cranach dem Jüngeren und Magdalena
Schurff. -> Augustin Cranach – Wikipedia
Gesucht werden Daten aller Namensträger KÄSEWEIß u.ä. vor 1700 und besonders
Informationen zu Michael KÄSEWEIß Senior.
Wer kann weiterhelfen?
Viele Grüße,
Michael (Wolf)