Joseph graw - gutsbesitzer in kl. gehland

Hallo Listenmitglieder,
ich habe in einem Eintrag im Traubuch Seeburg gefunden:
18.1.1886 ist ein Joseph Graw, Gutsbesitzer in Kl. Gehland TZ in
Seeburg
Meine Frage:
Der Gutsbezirk Kl. Gehland gehört zu Sensburg, Allenstein. Hat jemand
vielleicht Unterlagen von dort um die Zeit von 1886?
Viele Grüße
Jürgen (Wedig)

Hallo Herr Wedig!

Es gibt "Die Chronik der Schulsozietät Gehland, Kr. Sensburg, 1866-1944", abgedruckt in der "Altpreußischen Geschlechterkunde. Neue Folge" Jg. 55 (2007), Bd. 37, S. 261-372.

Über den Gutsbesitzer Graw findet sich darin Folgendes:

1874:
"Schon im Monate Mai brachen unter den Kindern sowohl in der Schule als auch unter den Kleinen die Masern und herrschten dermaßen, daß wohl nur selten eins von der Krankheit verschont geblieben ist. Mehr als die Hälfte der Schüler fehlten durch 2 Monate in der Schule. Gestorben ist jedoch nur der 8jährige Sohn des Gutsbesitzers Graw-Kl. Gehland und ein kleines Kind eines Instmannes." (S. 269)

1886:
"Am 17. Februar brannte das baufällige u. morsch gewordene Wohnhaus des Gutsbesitzers Graw-Kl. Gehland ab, oder richtig gesagt nur das Dach; denn das Holz wollte nicht brennen. Das Rätselhafte dabei bestand darin, daß das Haus vier Wochen vor Ablauf der Feuerversicherungsdauer nieder brannte, u. kaum einer wußte, wie das Feuer ausgebrochen war. Das Mobiliar wurde gerettet. „Das kluge Haus!“ äußerte die Witwe Raabe, als sie von dem Brande hörte." (S. 280-281)

Frühjahr 1887:
"Der Gutsbesitzer Graw-Kl. Gehland glaubte, daß aus Mangel an einem geeigneten Platze der Lehrer gezwungen werden könnte, einen solchen abzutreten. Ja er ließ sogar das Schulland mit Erlaubnis des Lehrers vermessen, in der Meinung, es werde vielleicht ein halber Morgen mehr sein, als sonst angenommen wird, folglich fiele der Überschuß für den Turnplatz ab. (Vorstehendes von Graw glaubt der Lehrer aus der eifrigen Vermessung des Schullandes schließen zu können, weil diese sonst keinen Sinn hätte.)" (S. 282)

Oktober 1887:
"Der Lehrer hat die Wohnung tapeziert, und die Gemeinde verpflichtete sich, ihm das mit 10 Mark jährlich zu entschädigen. Der Gutsbesitzer Graw-Klein Gehland machte die Leute durch seine Behauptung glauben, daß 5 Mark genug seien." (S. 284)

Viele Grüße

Carsten Fecker