Hallo liebe Forscher-Kollegen,
eine Frage an die, die sich mit Militärischen/2.Weltkrieg auskennen:
Welche Einheiten hatten auf dem Kragen, in der Mitte eines länglichen Rechtecks,
(in schwarz!?) einen Totenkopf mit gekreuzten (Oberschenkel-?)Knochen darunter?
War das die SS?
Danke für Infos/Rückmeldungen!
Schönen 3.Advent!
Vielen Grüße
Christian Lindenberger
Hallo Herr Lindenberger,
diese "Kragenspiegel" - Totensch�del mit gekreuzten Knochen - waren
die Abzeichen (rechter Kragenspiegel) der sog. SS-Totenkopfverb�nde.
In der Umgangsspache auch "Totenkopf-SS" genannt. Anf�nglich in der
Bewachung der KZ eingesetzt, aus den sogenannten SS-Sonderkommandos
entstanden. Aus der Totenkopf-SS stammten zahlreiche F�hrungspers�nlichkeiten
sp�terer SS-Verb�nde ("Florian Geyer", 6. SS-Gebirgs-Divison "Nord" und andere).
Auch hier gabe es einige Umgruppierungen und Ver�nderungen. Diese Verb�nde
wurden nat�rlich auch an vorderster Front eingesetzt, also der normalen Waffen-SS
eingegliedert. Zwar nicht ohne Protest, denn die "Totenk�pfe" f�hlten sich innerhalb
der SS als eine "eigene Elite" unter den ohnehin schon "Elit�ren".
Gr��e
sendet
Klaus Fischer
Hallo Herr Fischer,
hierzu w�rde mich interessieren, was die Totenkopfdivision f�hlen lie� eine Elite innerhalb der Elite zu sein!?
Hatten die Soldaten besondere Rechte oder andere besondere Eigenschaften?
Gr��e Gehring B.
Klaus Fischer schrieb:
Hallo Frau Gehring,
die SS-Totenkopfverb�nde (Abk�rzung: SSTV) waren ein Teil der so
genannten Schutzstaffel (SS) der NSDAP. Sie entstanden vor allem aus dem
1934 gebildeten "Sonderkommando der SS-Brigade S�d", das damals von
Theodor Eicke befehligt wurde. Ihre Hauptaufgabe lag in der Bewachung und
Verwaltung der von der SS errichteten Konzentrationslager.
Die SS-Totenkopfverb�nde wurden damit in der Zeit des Nationalssozialismus
eine der zentralen staatlichen Exekutivinstitutionen zur Unterdr�ckung Anders-
denkender oder aus ideologischen Gr�nden der NSDAP unerw�nschten Personen.
Im Gegensatz zu den anderen bewaffneten Verb�nden der SS waren die Totenkopf-
verb�nde anfangs keine k�mpfende Truppe, sondern sie waren von Hitler ausdr�cklich
f�r "Polizeidienste" (Hilfspolizeidienste) vorgesehen worden.
Die Tatsache, dass die Angeh�rigen dieser Verb�nde schon 1934 zu den hochgelobten
"Elitesoldaten" geh�rten, praktisch der Grundstock der SS waren, und aus "rassisch" be-
sonders ausgesuchten Leuten bestanden (Ahnentafel m�glichst weit zur�ck), f�hrte sehr
fr�h zu einem besonders starken Corpsgeist in dieser Truppe. Der h�ufige direkte Kontakt
mit den allerh�chsten F�hrungspers�nlichkeiten aus Politik und Gesellschaft gab diesen
Leuten zudem eine pers�nliche St�rke f�r ihre sp�tere Laufbahn. Man hatte "Beziehungen"
und war selbst angesehene F�hrungspers�nlichkeit. Zudem, der "Polizeidienst" (mit allen
Konsequenzen f�r die Inhaftierten) stellte diese M�nner in der schwarzen Uniform fast �ber
jeden Normalb�rger der damaligen Zeit. Die "Totenk�pfe" waren ohne R�cksicht, und
fast jede Aktion war von oben abgesichert. Dazu kamen noch die st�ndigen Phrasen von
"Herrenmenschen", "�berlegener Rasse" und "gehorsamer F�hrertreue", die wohl einer
Gehirnw�sche gleichkamen. Im Juni 1934 wurde die SA eliminiert, nat�rlich auch mit Hilfe
dieser Truppe, wobei der "Wachsturmbann Oberbayern" aktiv an der Ermordung der
gesamten SA-Spitze R�hms mitwirkte. Theodor Eicke selbst erschoss R�hm in seiner
Stadelheimer Gef�ngniszelle. Zur Belohnung wurde Eicke zum "Inspekteur des Konzentrations-
lagerwesens" ernannt. Der Umgang mit den Menschen in den Lagern muss nicht extra betont
werden, hieraus entstand das wohl dunkelste Kapitel in der Geschichte des deutschen Volkes.
Die Totenkopfverb�nde �bernahmen im Herbst 1938 die mitlit�rische Vorausbildung aktiver
Mitglieder der Allgemeinen SS. All diese Tatsachen gaben den Soldaten dieser Truppe
das Gef�hl "besondere Soldaten des F�hrers" zu sein. Das Verh�ltnis zu den "normalen"
Wehrmachtssoldaten war nicht besonders gut, der "Elited�nkel" wirkte auf den Landser
gar nicht begeisternd. Doch auch die normale SS war mit fortschreitendem Krieg in der Kritik
der F�hrer der Totenkopfverb�nde. Immer mehr Ausl�nder wurden in die Reihen der "Elite-
truppe" aufgenommen und trugen Waffen, was zuvor nur dem deutschen Personal vorbehalten
war. Ja, - sogar Russen, Ukrainer und anderer Angeh�rige der so genannten Ostv�lker traten
in die Reihen der Waffen-SS. Bereits 1944 wurden nicht nur Freiwillige zur SS verpflichtet,
man zog auch normale Rekruten ein, um die Verb�nde aufzuf�llen.
Das war nur ein kleiner Abriss zur Geschichte dieser h�chst umstrittenen Truppe.
Gr��e
sendet
Klaus Fischer