Im Militärtroß

Hallo Herbert,

"Die aus Polen stammende Agnes Masenio folgte dem Militärtroß in dem ihr

Mann diente." <

Die Fußnote in Deiner Mitteilung ist sehr interessant. Kann man davon
ausgehen, dass es sich um 1790 vorwiegend um rückziehende Truppen handeln
könnte, dem zivile Teile der Bevölkerung folgten?

Hier ist mein Erlebnis Mai 1945:
"Ein oder zwei Tage vor dem Einmarsch der Russen zogen zurückgehende
deutsche Wehrmachtstruppen durch unser Städtchen und dann über den Pass
'Hoher Stein' in die Tschechei, um von dort nach Bayern zu gelangen. Das ist
aber den meisten Soldaten nicht geglückt, da in der Tschechei bereits
Aufruhr war und viele Soldaten dabei umkamen. Unter den deutschen Truppen
war auch eine Einheit russischer Hilfswillige, die auf deutscher Seite
kämpften. Es waren Angehörige der sogenannten Vlasov-Armee,
( Russian Volunteers in the German Wehrmacht in WWII - Feldgrau ) denen durch die Niederlage als
Vaterlandsverräter der sichere Tod oder Jahrzehnte in Arbeitslager in
Sibirien bevorstand. Einige dieser Truppen schossen voller Wut, viele auch
unter Alkohol, in die Fenster aus denen schon weisse Fahnen hingen. Dem
Militärtroß folgte eine Herde von Rindern und ein paar Gespanne mit ziviler
Bevölkerung."
Boehm-Chronik -- Erinnerungen an die Kriegsjahre in Schlesien

Herzliche Grüsse aus Upstate New York,
Guenter Boehm (*1939 Friedland, Kreis Waldenburg in Schlesien)

M�glicherweise k�nnte es sich um eine "Marketenderin" gehandelt haben. Im
17. und 18. bis hinein ins 19.Jahrh. zogen im Tross eine Reihe von
"Zivildienstleistern" mit, u.a. Ehefrauen von Soldaten, die als H�ndlerinnen
die Truppe mit sog.Marketenderwaren versorgten. Diese Marketenderinnen
hatten je nach Staat einen mehr oder weniger soldaten�hnlichen Status,
trugen sp�ter sogar in einigen Armeen Uniform und unterstanden dem
"Quartiemeister".

Friedrich Windeck

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