Holzschuhe

Hallo Sabina

Holzschuhe werden in Westfalen (westliches M�nsterland) noch heute vereinzelt getragen, vor allem bei Gartenarbeit.
Sie sind vor allen einfacher an- und auszuziehen als "normale" Schuhe. Man kann sie auch heute noch in Gesch�ften
f�r Garten- und landwirtschaftlichen Bedarf kaufen.

Ich selbst (74 Jhare alt) habe als Kind und als junger Mensch regelm��ig Holzschuhe getragen.
Das war so selbstverst�ndlich, insbesonder bei der Landbev�lkerung, wie heute das Tragen von normalen Schuhen. Nur zum sonnt�glichen Kirchgang und bei ganz besonderen Anl�ssen wurden Lederschuhe getragen.
Meine ersten Schuhe die ich getragen habe waren Holzschuhe und keine Lederschuhe.
Die Holzschuhe wurden am Samstagabend f�r den Sonntag und f�r den Schulbesuch wei� gescheuert, das musste dann f�r die ganze n�chste Woche reichen (meistens).
Sie wurden aus leichtem Holz, meistens Pappel- oder Weidenholz hergestellt. Brauchte man neue, ging man zum Holzschuhmacher. der sie dann individuell f�r jede Person einzeln anfertigte, f�r den linken und f�r den rechten Fuss. Es war fast unm�gliche den Holzschuh am falschen Fuss zu tragen. Versuchen Sie das mal mit einem Lederschuh der sich ja noch etwas verformt, was ein Holzschuh nicht tut. Hatte ein Fuss gegen�ber dem anderen eine Abweichung, so wurde der Holzschuh dem Fuss angepasst. Im Innern des Holzschuhes musste soviel Platz sein, dass der Fuss nur die Sohle ber�hrte, nicht aber den �brigen Teil weil man dann Druck- und Scheuerwunden bekam. Holschuhe waren im Winter viel w�rmer als Lederschuhe, und weil viel Platz darin war konnte man ausserdem noch dickerers Strumpfwerk darin tragen und/oder sie mit einer Strohsohle oder Zeitungspapier polstern.
Heute bekommt man keine individuell sondern nur nochmaschinell gefertigte, was dazu f�hrt, dass man im Gesch�ft solange suchen und probieren muss bis man ein passendes Paar gefunden hat.

Freundliche Gr�sse
H. B�ssing

sabina schrieb:

Hallo Sabina,

mein Vater (geb. 1936) trug auch, v.a. im Krieg und in
der Nachkriegszeit oft Holzschuhe, bei uns im
n�rdlichen Westm�nsterland "Kloempen" genannt.
Heute werden sie noch �fters bei der Gartenarbeit und
auch von Bauern bei bestimmten Arbeiten getragen. Auf
Weihnachts- und �hnlichen M�rkten und in Holland kann
man sich gelegentlich noch welche "schnitzen" lassen,
ansonsten bekommt man sie meist maschinell
hersgestellt. Einen netten Bericht findest du hier:
http://www.vcp-recke.de/recke/holz.htm

Viele Gr��e,
Antje

--- "Heinr. B�ssing" <h-buessing@versanet.de> schrieb:

Hallo Sabina,

einen Holzschuhmacher, der neben maschineller Herstellung auch immer noch auf diversen M�rkten etc. anzutreffen ist und dort "handwerklich" Holzschuhe herstellt, findest Du in Legden im M�nsterland. Bernhard Berning betreibt dort in 5. Generation eine Werkstatt. Weitere Infos mit Veranstaltungen und Wegbeschreibung: http://www.berning-holzschuhe.de/

Gruss,
Christian Harmeling

Hello Christian,
Herrlich. Ich werde mir die Sache ansehen. Meine Oma und Opa von Kamen haben solche Schuhe aber nicht getragen, soviel ich mich erinnere. Aber ich hab sie ja auch nicht "arbeiten" sehen, sondern war nur immer auf Besuch dort. Und das war so um die 1950 Jahre.
Danke fuer die email.
Herzl. Gruesse aus Kanada
Sabina.

Auf die unten stehenden Ausf�hrungen, sehr informell �brigens, kann ich
folgendes erg�nzen:

Vor 1 oder 2 Jahren lernte ich einen Holzschuhmacher kennen, der die Schuhe
zwar nur aus Leidenschaft anfertigte. Dabei aber
wie auch unten beschrieben, ganz spezielle Messverfahren f�r den Fuss des
Empf�ngers anwandte. Wenn ich mich richtig erinnere, wohnt und lebt der Mann
heute noch in der N�he von Bad Windsheim (Franken). Auf den dortigen
Bauernm�rkten bietet er sein Handwerk ebenfalls an. Doch wie gesagt, aus
reiner Leidenschaft. Und damit auch nicht gerade billig. Denn beim Zuschauen
kann man wirklich nur staunen, wieviel handwerkliche Arbeit in einem solchen
Schuhwerk steckt. Je nach Alter des Interessenten ist es durchaus
empfehlenswert "O-Ton des Meisters" sich ein Paar f�r den Rest seines Lebens
anfertigen zu lassen. Je nach verwendetem Holz, teilweise Buche, nutzt sich
das Schuhwerk auch kaum ab, wenn es lediglich im h�uslichen Bereich, Wohnung
und Garten, getragen bleibt. Pflaster und Strassen sind t�dlich f�rs Holz.

Guten Tag,

habe erst heute die Post gelesen, auch ich kann hier nur etwas
hinzufügen.
Selbst heute laufen meine Kinder (11, 10, 7 und 5) und auch meine Frau
und ich in Holzschuhen. Die Kinder eher mehr im Sommer. Sie sind leicht
anzuziehen, warm und Preisgünstig. Wir holen uns die Holzschuhe bei
Berning
http://www.holzschuhe-berning.de/
http://www.experten-marktplatz.de/expert_visit.asp?id=17838

mit Gruß
Georg Weitenberg

Von: westfalen-l-bounces@genealogy.net

[mailto:westfalen-l-bounces@genealogy.net] Im Auftrag von Hans-Gerd

Mausen
Gesendet: Dienstag, 1. März 2005 20:10
An: Westfalen-L
Betreff: Re: [WFA] Holzschuhe

Auf die unten stehenden Ausführungen, sehr informell übrigens, kann

ich

folgendes ergänzen:

Vor 1 oder 2 Jahren lernte ich einen Holzschuhmacher kennen, der die

Schuhe

zwar nur aus Leidenschaft anfertigte. Dabei aber
wie auch unten beschrieben, ganz spezielle Messverfahren für den Fuss

des

Empfängers anwandte. Wenn ich mich richtig erinnere, wohnt und lebt

der Mann

heute noch in der Nähe von Bad Windsheim (Franken). Auf den dortigen
Bauernmärkten bietet er sein Handwerk ebenfalls an. Doch wie gesagt,

aus

reiner Leidenschaft. Und damit auch nicht gerade billig. Denn beim

Zuschauen

kann man wirklich nur staunen, wieviel handwerkliche Arbeit in einem

solchen

Schuhwerk steckt. Je nach Alter des Interessenten ist es durchaus
empfehlenswert "O-Ton des Meisters" sich ein Paar für den Rest seines

Lebens

anfertigen zu lassen. Je nach verwendetem Holz, teilweise Buche, nutzt

sich

das Schuhwerk auch kaum ab, wenn es lediglich im häuslichen Bereich,

Wohnung

und Garten, getragen bleibt. Pflaster und Strassen sind tödlich fürs

Holz.