HOK's = Heimatortskarteien

Hallo zusammen,

ich möchte dazu einiges ergänzen und meine eigenen Erfahrungen mitteilen.
Ich habe mich im Juni 2002 per E-Mail an das Bundesarchiv (Lastenausgleichs-
archiv) gewandt und erhielt die Mitteilung, daß von den angefragten Orten
im Kreis Bunzlau keine Seelenlisten ermittelt werden konnten.
Man hat mir dafür von diesen Orten die beim Bundesarchiv archivierten, aber
unvollständigen Feststellungsakten aus dem Lastenausgleich in Kopie übersandt.
Diese enthalten lediglich den Vor- und Zunamen sowie das Geburtsdatum des
Haushaltsvorstandes, also von Leuten, die bei der Flucht 1945 oder bei der
Vertreibung 1946 mindestens 20 Jahre alt waren und in den inzwischen ver-
gangenen knapp 60 Jahren bereits überwiegend verstorben sind. Die neue Adresse
von diesen Leuten ist in den Akten nicht enthalten. Jedoch wenn man einige
Leute in den Listen dem Namen nach kennt, kann man an den je nach Bundesland
unterschiedlichen Antrags-Nummern feststellen, wer im gleichen Gebiet (nicht
Ort) wohnt.
Diese Listen enthalten aber nur Leute, die wesentliche Vermögensschäden in
den Vertreibungsgebieten erlitten haben und weiterhin nur Leute, die nach
1945 ihren neuen Wohnsitz in den alten Bundesländern hatten. Von der DDR aus
war eine Antragstellung oder eine Übermittlung der Namen aus dem gleichen
früheren Wohnort nicht möglich. Deshalb wird es beim Bundesarchiv kaum Listen
geben, die vollständig sind.
Ich wurde damals bei meiner Anfrage vom Bundesarchiv angeschrieben von Herrn
Dr. Ringsdorf (E-Mail: u.ringsdorf@barch.bund.de || Tel. 0921 / 46 01 - 110),
aber vielleicht ist dieser inzwischen nicht mehr im Amt.

Bei der Heimatortkartei in Passau und ebenso bei der Bundesheimatgruppe Bunzlau
(Heimatstube: Haus der Begegnung) in Siegburg sind jeweils nur einzelne Kartei-
karten vorhanden. Ich habe bei beiden Stellen vorgeschlagen, daß ich, wenn man
mir die Karteikarten für kurze Zeit überläßt oder Kopien davon macht, die Daten
aus den seit Jahrzehnten nicht mehr weitergeführten Karteikarten auf Listen
zusammenschreibe und durch meine eigenen, auch nur teilweise vorhandenen Namen
und Adressen ergänze, aber man hat dies mit Hinweis auf den Datenschutz
abgelehnt. Ich finde den Hinweis auf Datenschutz und die Bestimmungen des
Bundesarchivgesetzes in gewisser Weise lächerlich, wenn man als ein in den
Vertreibungsgebieten Geborener nichts weiter haben will, als die Namen der
Familien, mit denen man früher mal gemeinsam im gleichen Ort oder in der
gleichen Stadt zusammen gewohnt hat.

Viele Grüße von Ingeborg Thaufelder geb. TZSCHOPPE

:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

"dauphin" <dauphin@gmx.de> schrieb:

Hallo Steffen

ich habe heute morgen in Bayreuth angerufen, weil ich selbst vorhatte dort
vorbeizufahren. Mir wurde mitgeteilt, dass die dort gar keine Auskunft aus
den HOKs erteilen dürfen und auch sonst recht strengen Bestimmungen
unterliegen (obwohl die teilweise dort gelagert sind, fand die Dame am
Telefon selber etwas unsinnig). Ich würde vorschlagen dort einfach noch mal
anzurufen, an und für sich sind die am Telefon recht nett und hilfsbereit.
Da lassen sich die Einzelheiten dann vielleicht besser abklären. Hier
noch mal die Telefonnummer: 0921/4601-0.
Viel Erfolg.

Viele Grüße

Katja Deichmann

:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Ursprüngliche Nachricht von Steffen Priebe

Hallo zusammen,

das muß ich leider ergänzen: Meine telefonische Anfrage
auf Zusendung von Gemeindeseelenlisten bzw. Kopien von
Lastenausgleichsanträgen wurde leider negativ beschieden; ich
solle persönlich vorbeikommen. Eine anschließende Mail an das
LAA (vor ca. zwei Monaten) blieb bis heute unbeantwortet.
Hoffentlich kann mich jemand eines besseren belehren, da ich
so bald nicht nach Bayreuth komme und den postalischen
Weg sehr bevorzugen würde.

Viele Grüße
Steffen

:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::