Hallo Katja, Hallo Listies,
nach meiner Erfahrung befinden sich die HOK's in
einem ziemlich desolaten Zustand. Ich war mal nach
Anmeldung selbst bei der Niederschlesischen als
sie noch in Bamberg war. Gelinde gesagt war ich
erschrocken. Wunderschön ausgerichtete Regale,
voll mit alphabetisch geordneten Schuhkartons,
voller abgegriffener Karteikarten (DIN A 5-6) von denen
die wenigsten der Realität entsprachen. Das habe ich
anhand der Kartei unseres Dorfes überprüfen können.
Nach dem Krieg, als diese Einrichtungen dankens-
werterweise ihren Dienst aufnahmen, wurden sehr
viele Namen und Adressen phonetisch aufgenom-
men. D.h. die Namen, vor allem polnisch klingende
wie z.B. Przyrodek, wurden ganz anders geschrieben.
Aber auch ganz einfache Übertragungsfehler wie
z.B Wunka statt Wluka, wurden anscheinend nie
überprüft oder verbessert. Ich habe damals ernst-
haft vorgeschlagen, dass man aus jedem Dorf einen
"Eingeborenen" einbestellen sollte, der beim Durch-
blättern der Ortskartei ganz schnell in der Lage
gewesen wäre gröbste Fehler zu erfassen und zu
korrigieren. Das wurde angeblich aus Datenschutz-
gründen brüsk abgelehnt
Die waren sich garnicht bewusst, wie unheimlich
viele falsche Auskünfte allein aus diesem Grunde
jahrelang erteilt worden sind.
Trotzdem war die Arbeit, zunächst für die Zusammen-
führung von Familien, in den Wirren des Kriegsendes
gedacht, sehr verdienstvoll.
Inzwischen existieren zu fast allen Dörfern auch alte
aufgefundene Einwohnerbücher, in denen auch die
Personen, die sich vor Kriegsende in der Ortschaft
aufhielten erfasst sein müssten. Es kommt auf die
Jahreszahl der Erfassung an.
mfG. Joachim K.