Hetterich/Heidenreich bei Werneck , Staatsarchiv Bamberg

Liebe Forscherfreunde,

Meine Oma war eine geborene Hetterich und bis jetzt konnte ich diesen Zweig
bis auf meinen Vorfahr Johann Heyderich/Heidenreich, der um 1600 in
Schnackenwerth geboren wurde, zurückführen.
In Schnackenwerth war damals ein Hof in Besitz des Kloster Michelsbergs in
Bamberg.
Auf einem Online-Archivportal zum Staatsarchiv Bamberg habe ich nun
herausgefunden, dass dort einige interessante Archivalien lagern.

Zum einen gibt es eine Urkunde von 1470, die dem Hans Heydenreich von
Zeutzleben die Hälfte des michelbergischen Hofes überträgt.
Ab 1469 an gibt es laut dem Portal eigentlich durchgängig Urbare bzw.
Zinsregister für die Michelsbergischen Güter in Schnackenwerth.

Falls in diesen Registern die Namen der Hofbesitzer und eventuell sogar die
Übergabeverhältnisse dokumentiert wurden, dann könnte man vielleicht eine
Ahnenreihe zusammenbekommen, in der der erste bekannte Vorfahr etwa 1440
geboren wurde.
Für meine Ahnenforschung wäre das sensationell und da die Hetterichs in der
Gegend um Werneck recht verbreitet sind, vielleicht auch für den ein oder
anderen von Interesse.

Nun habe ich leider noch keinerlei Erfahrung mit Staatsarchiven und wohne
nicht wirklich in der Nähe von Bamberg.
Deshalb würde ich mich sehr freuen, falls jemand, der vielleicht sowieso
öfters im Bamberger Staatsarchiv ist, mal einen Blick in die Zinsregister
werfen könnte und schauen könnte, ob überhaupt der Name Heidenreich
aufgeführt wird oder ob vielleicht nur Angaben über Zinshöhe gemacht wird
und gar keine Namen genannt werden.
Wenn dann wirklich Namen genannt werden, werde ich doch selber mal nach
Bamberg fahren und dann die ganzen Akten durchforsten.

Einnahmenregister des Klosters Michelsberg, angelegt 1469, hier:
Streubesitz um Würzburg
Archivaliensignatur:
StABa, Kloster Michelsberg, Akten und Bände Nr. 321
Alt-/Vorsignatur:
A 221/X, Nr. 4464
1469-1479

Zinsregister des Klosters Michelsberg, angelegt 1479, hier: Streubesitz um
Würzburg
Archivaliensignatur:
StABa, Kloster Michelsberg, Akten und Bände Nr. 325
Alt-/Vorsignatur:
A 221/X, Nr. 4465
1479-1598

Steueranlage ("Schatzung") für die Gemeinde Schnackenwerth (Lk
Schweinfurt).
StABa, Kloster Michelsberg, Akten und Bände Nr. 374
Alt-/Vorsignatur:
B 110, Nr. 0725
1594, 1598

Zwei Güterbeschreibungen des Klosters Michelsberg ("Beschreibung der
Schnackhenwertischen gütter. Castners prothocoll"), angelegt 1569 und 1623
durch Christoph Barth als Kastner zu Schweinfurth, hier: Schnackenwerth
StABa, Kloster Michelsberg, Akten und Bände Nr. 358
Alt-/Vorsignatur:
A 221/X, Nr. 4476
1569-1623

Zwei Güterbeschreibungen des Klosters Michelsberg ("Beschreibung der
Schnachenwertischen gütter"), angelegt 1587 durch Christoph Barth als
Kastner zu Schweinfurth, hier: Schnackenwerth
StABa, Kloster Michelsberg, Akten und Bände Nr. 372
Alt-/Vorsignatur:
A 221/X, Nr. 4477
1587-1604

Zinsregister des Klosters Michelsberg ("Urbarbüchlein"), angelegt 1642
unter Abt Kaspar, hier: Schnackenwerth
StABa, Kloster Michelsberg, Akten und Bände Nr. 408
Alt-/Vorsignatur:
A 221/X, Nr. 4478
1642-1651

"Schnackenwehrter Registratur": Abschriftenbuch zum Schriftverkehr mit dem
Kastner zu Schweinfurt bzgl. der Besitzungen zu Schnackenwehrt (Lk
Schweinfurt).
StABa, Kloster Michelsberg, Akten und Bände Nr. 66
Alt-/Vorsignatur:
B 110, Nr. 0048
1626-1648

Vielen Dank schon im Voraus.

Julian

Hallo,

die angegebenen Archivalien im Staatsarchiv Bamberg können recht umfangreich sein, die meisten werden wohl auf Mikrofilm vorgelegt werden. D.h., das Durchschauen der angegebenen sieben Archivalien braucht schon seine Zeit. Daneben gibt es noch eine Vielzahl weiterer Archivalien zum Michelsberger Besitz in Schnackenwerth vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert. Das älteste Zinsregister mit der Nennung von Schnackenwerth entstand um 1360. Eventuell sollte auch die Reihe der Michelsberger Lehenbücher durchgesehen werden, die 1390 beginnt (sofern in Schnackenwerth Güter zu Lehen ausgegeben worden waren). Ich bin öfters in den Bamberger Archiven, komme aber aus Zeitgründen erst wieder Anfang 2020 ins Staatsarchiv Bamberg.

Viele Grüße
Thomas Pöhlmann