Herkunft des Namens "Lyszio"

Hallo Elfa und Beate,

Die Herkunft des Namens "Lyszio" habe ich inzwischen mit hoher Wahrscheinlichkeit klären können.

Der Name ist wahrscheinlich ein Patronymikon des litauischen Personennamen Lizius. Lizio ist die litauische Genetiv-Form von Lizius im Sinne "Sohn des Lizius".
In den Masuren gab es viele Namen mit der Endung -io oder zio. Es gibt ihn auch als "Liszio" im litauischen Adelsmatrikel in der polonisierten Form.

Allerdings habe ich für Sduntzig noch keine Erklärung.

Winfried Lyszio

Hallo Winfried,
ich zitiere mal Max Mechow:
"Die io-Namen waren auch alt-pr., sind aber später von einwandernden Litauern an der ganzen Ostseite Ostpreußens verbreitet worden."

Sollte der Name litauischen Ursprungs sein, dann würde er sich nach Vanagas in der Schreibweise Lisius/ Lisas von polnisch "lis" ableiten und Fuchs bedeuten. Bei der Schreibweise mit y und der Endung -io tendiere ich allerdings zu dem prußischen Luchs.

Zu Sduntzig:
Max Mechow schreibt zu Sdun: polonisierte oder Parallelform zu prußisch Sadune.
Prußisch-sudauisch ist "sadas" der Obstgarten. Prußisch "sadelis" ist Wohnsitz, Dörfchen, Siedlung, "sadis" ist der Sesshafte, "sadint" ist anpflanzen, bepflanzen, setzen, stellen, legen, anlegen.

Zu Sadune schreibt Reinhold Trautmann "Schalwe", also Schalauer, Region Ragnit. Dazu den litauischen Ortsnamen Sadunai/ Sadaiciai.
Vanagas hat Sadunas und weist ihn Sadys zu. Sadys wiederum Sodys. Das bedeutet auch Dorf, Ort.

Beate

"Geschäft Lyszio" <gwlyszio@online.de> schrieb:

Hallo,

Zu Sduntzig: Max Mechow schreibt zu Sdun: polonisierte oder
Parallelform zu pru�isch Sadune. Pru�isch-sudauisch ist "sadas" der
Obstgarten. Pru�isch "sadelis" ist Wohnsitz, D�rfchen, Siedlung,
"sadis" ist der Sesshafte, "sadint" ist anpflanzen, bepflanzen,
setzen, stellen, legen, anlegen.

in der polnischen Sprache gibt es das Wort "zdun" ("z" wird wie
deutsches "s" ausgesprochen), das auf Deutsch "T�pfer" bedeutet.

Gru�,
Jan (Schefers)

Hallo Beate,

auch im Polnischen hei�t der Obstgarten 'sad' (der Garten im allgemeinen
Sinne 'ogr�d'). Im Russischen haben wir 'sad' als Garten (der Obstgarten ist
dort 'fruktowyj sad'). Es w�re interessant festzustellen, voher die
sad-Wurzel stammt, aus den baltischen oder den slawischen Sprachen oder ob
sie �bergreifend indo-europ�isch ist. Auch das Rum�nische kennt 'sad'
(Plural 'saduri') in der Bedeutung 'plantatie de pomi, livada' [die
diakritischen Zeichen fehlen hier], also 'Obstgarten' (hier ist es ein
slawisches Lehnwort).

Gru�
Rolf-Peter

Hallo, guten Tag,
interessant, interessant. Pomi z. B. ist im Trentiner Dialekt Mehrzahl von
Apfel, italienisch = Mela. Möglicherweise sind diese Worte Reste der oder
einer der Ursprachen Europas. Es gibt noch viele andere Beispiele dafür. Z.
B. kann sich ein Trentiner Dialektsprecher sehr gut in Portugal verständigen.
Man sagte mir, dass die Verwandtschaft zur Retroromanischen Sprache da zum
Ausdruck kommt. Z. B. sagt der Lautsprecher am Flughafen in Lissabon oder an
einem anderen Flughafen "ultima Chamada". Das ist auch im Trentinischen.
Italienisch ist es ultima chiamata und so könnte man die Liste unendlich
lange fortsetzen. Wenn ich an das Rumänische denke, dann sehe ich in dieser
Sprache sehr viel aus dem Italienischen. Auch das geschriebene Portugiesisch
kann ich bestens begreifen, aber die Portugiesen dürfen nicht den Mund
aufmachen, dann verstehe ich nur Bahnhof.
Herzlichst
Elfa

Jan,
vielen Dank, die Info ist ganz interessant.

Gru�

Winfried

Hallo Beate,
vielen Dank f�r Deine Infos.
Ich selbst bin kein Namensforscher und habe meine Informationen einem Artikel aus der Altpreussischen Geschlechterkunde entnommen, der die Herkunft der Namen mit der Endung "zio" und "io" aus dem Ostpreussischen Raum behandelt. Kann nat�rlich sein, da� er im Ursprung pru�isch war. Der Zusammenhang mit "Luchs" wurde mir schon einmal erz�hlt.

Mit freundlichen Gr��en / With best regards

Winfried

Hallo Rolf-Peter,
Prof. Fred Hoffmann hat dazu mal vor langer Zeit in der Litauenliste geschrieben, dass es indoeuropäisch ist. Englich to sit, to settle, deutsch siedeln.
Beate

"Perrey" <pcperrey@t-online.de> schrieb:

Hallo, guten Morgen, lieber Winfried,
ja, mit den io-endenden (und dem "y") Namen ist es etwas geheimnisvoll. Wenn
es Ureinwohner waren, was vermutet werden kann, weil sie fast alle von
Rufnamen herrühren. Ich habe schon eine ganze Latte von diesen io-endenden
Namen gesammelt. Interessant ist auch in dem Zusammenhang des FN, wo die
Vorväter gesiedelt haben. Sie siedelten doch anfangs fast alle entlang der
Ostsee, wo der Bernstein en masse war und wertvoll wurde im Laufe der
Jahrhunderte. Die erste Zersprengung dieser "Heiden" (die letzten Europas)
erfolgte durch den Orden im Mittelalter. Sie flohen unter anderem nach Süden
in die Wälder und Sümpfe, wenn sie sich nicht bekehren lassen wollten.
Bei dem Namen meiner Vorväter Rynio später Rinio gibt es noch eine zusätzliche
Sonderheit. Ich fand im Internet, dass rinio auch die Urpflanzen, die auf
Orkney wuchsen, genannt wurden. Vor kurzem fand ich bei einem italienischen
Professor das Wort rinio auch im Zusammenhang mit der menschlichen Haut.
Eine mir bekannte Familienforscherin sagte mir, dass sie den Namen auch im
tiefen Kaukasus gefunden hat. Der Name ist wirklich über die ganze Welt
verbreitet, oft als männlicher Vorname, in Griechenland als weiblicher
Vorname = Abk. von Erino oder Erinio. Man müsste jetzt herausfinden, was
Erinio in der Ursprache bedeutete. Es ist spannend, aber auch enorm schwer,
weil man sich bei der Suche auch verzettelt und vergalopiert. Ich bin jedoch
sicher, eines Tages mehr wissen zu dürfen.
Alles Gute zum neuen Jahr.
Herzliche Grüsse
Elfa

Hallo, guten Morgen, lieber Winfried,
ja, mit den io-endenden (und dem "y") Namen ist es etwas geheimnisvoll. Wenn
es Ureinwohner waren, was vermutet werden kann, weil sie fast alle von
Rufnamen herrühren. Ich habe schon eine ganze Latte von diesen io-endenden
Namen gesammelt. Interessant ist auch in dem Zusammenhang des FN, wo die
Vorväter gesiedelt haben. Sie siedelten doch anfangs fast alle entlang der
Ostsee, wo der Bernstein en masse war und wertvoll wurde im Laufe der
Jahrhunderte. Die erste Zersprengung dieser "Heiden" (die letzten Europas)
erfolgte durch den Orden im Mittelalter. Sie flohen unter anderem nach Süden
in die Wälder und Sümpfe, wenn sie sich nicht bekehren lassen wollten.
Bei dem Namen meiner Vorväter Rynio später Rinio gibt es noch eine zusätzliche
Sonderheit. Ich fand im Internet, dass rinio auch die Urpflanzen, die auf
Orkney wuchsen, genannt wurden. Vor kurzem fand ich bei einem italienischen
Professor das Wort rinio auch im Zusammenhang mit der menschlichen Haut.
Eine mir bekannte Familienforscherin sagte mir, dass sie den Namen auch im
tiefen Kaukasus gefunden hat. Der Name ist wirklich über die ganze Welt
verbreitet, oft als männlicher Vorname, in Griechenland als weiblicher
Vorname = Abk. von Erino oder Erinio. Man müsste jetzt herausfinden, was
Erinio in der Ursprache bedeutete. Es ist spannend, aber auch enorm schwer,
weil man sich bei der Suche auch verzettelt und vergalopiert. Ich bin jedoch
sicher, eines Tages mehr wissen zu dürfen.
Alles Gute zum neuen Jahr.
Herzliche Grüsse
Elfa

Hallo Beate,

dann f�hrt Fred Hoffmann das auf die (r�ckerschlossene) indoeurop�ische
Wurzel *sed- mit der Grundbedeutung 'sitzen' zur�ck; 'sitzen' ist mit
'siedeln' stammverwandt. Das ist aber nur ein Erkl�rungsversuch. Mit
gleicher Wahrscheinlichkeit k�nnte man an die indoeurop�ischen Wurzeln *sel-
und *se- denken. *sel- hat die Bedeutung 'Wohnraum', ist mit unserem Wort
'Saal' verwandt, aber auch mit altslawisch 'selo' (= Feld, Acker, Behausung,
Dorf), woraus sich russisch 'sel�' (Dorf) ergibt und regional-litauisches
'sal�' (Dorf). *se- wiederum hat die Bedeutungen 'entsenden, werfen, fallen
lassen, s�en [das Wegwerfen des Samenkorns]' und findet auch in allen
germanischen Sprachen seine Fortsetzung, von deutsch 'Saat' �ber niederl.
'zaat' und englisch 'seed' bis schwedisch 's�d'.
Das passt doch sehr gut zum Begriff '(Obst-)Garten'.

Gru�
Rolf-Peter

Hallo Rolf-Peter,
das finde ich in der Tat sehr spannend. Alle Linguisten, die ich gelesen habe, betonen die Ähnlichkeit zwischen baltisch und slawisch und führen das darauf zurück, dass sie nach der Eiszeit in nachbarschaftlicher Nähe lebten.
Mich fasziniert auch das Archaische an der prußischen Sprache. Z.B. "gint" bedeutet jagen und "ginta" ist Stamm, Sippe, Familie, also ursprünglich wohl der Jagdverbund.

Elfa schrieb, dass es den Namen Rinio im Kaukasus gibt. Dazu geben wieder die Archäologen Beispiele, dass zwischen den Balten und dem Kaukasus ein reger Handelsverkehr geherrscht haben muss, dass also der uralte Weg, den sie mal in Richtung Norden gegangen sind, auch weiterhin für Handelsbeziehungen nach Süden genutzt wurde.

Zu prußisch und litauisch "sala" finde ich nur Insel, wo litauisch "z^alias" grün)zugrunde liegen dürfte oder prußisch "sal/ salis" (Salz).

Was Kultus und Religion angeht, so sehe ich gerne Filme aus Sibirien bzw. aus Ländern um das Kaspische Meer herum an. Auch bei den dortigen Reitervölkern entdecke ich erstaunliche Parallelen zur baltischen Tradition. In alten Beschreibungen über die Prußen findet man häufig das Erstaunen, dass auch Frauen und Kinder selbst kürzeste Strecken zu Pferd zurücklegten.

Zum (Obst)-Garten hätte ich noch eine Parallele: "zarde" (Getreide-Trockegestell), "zardis/ sardis" (Zaun, Pferch, Umzäunung), "zardina" Garten, Ortsnamen Szarde (Kreis Memel) und Szardehlen-Forsthaus (Kreis Pogegen). Dazu passt wieder französisch "jardin".

Beate

"Perrey" <pcperrey@t-online.de> schrieb:

hallo, liebe Beate,
es ist einfach spannend- und wie Du sagest, das Archaische ist so
geheimnisvoll - und man möchte die Nuss dieses Geheimnisses knacken.
Wollen wir nicht eine Unterliste gründen, in der wir diese sprachliche
Geschichte erforschen. Möglicherweise erschliessen sich uns dann noch ganz
andere Dinge dieser Welt.?
Herzlichst
Elfa

Sehr geehrte Damen/Herren,
   
  Super interessant ist die Onomastik, Ethymologie, etc.
   
  Ich forsche nach der Herkunft des Namen BUDAU. Der Familiennamen bestehen (bestand) in Ost-Preussen, und �nhlich in Rum�nien (?Bud�u?) und in B�hmen.
   
  BUDAU k�nnte stammen aus:
  1) Personennamen Budislav, Budislaw = Buda, Budach, Budig, etc, aus urslawisch "buditi" = wechen, wachsam sein. (aucu Budomir, Budovan)
  2) Alt-preussisch = budei = wachen, wachsam, wecken.
   
  Auf altem Sanskrit in alt-Indien bedeutet BUDDHA, Buda (Sidharta Gautama) = Gewissen, bewusst, wecken... ganz �hnlich.
   
  Das Wort h�tte ein indoeurop�ische Herkunft.
   
  Auf R�manisch? Ich kenne das noch nicht. M�glischerweise kommt vom Namen Buda (slawisch? aus Dacien? Dakisch-trakisch?)
   
  Freundliche Gr�sse aus Argentinen
   
  Ignacio
   
"Rinio.Carli" <Rinio.Carli@arcor.de> escribi�:
  hallo, liebe Beate,
es ist einfach spannend- und wie Du sagest, das Archaische ist so
geheimnisvoll - und man m�chte die Nuss dieses Geheimnisses knacken.
Wollen wir nicht eine Unterliste gr�nden, in der wir diese sprachliche
Geschichte erforschen. M�glicherweise erschliessen sich uns dann noch ganz
andere Dinge dieser Welt.?
Herzlichst
Elfa

Hallo Rolf-Peter,
das finde ich in der Tat sehr spannend. Alle Linguisten, die ich gelesen
habe, betonen die �hnlichkeit zwischen baltisch und slawisch und f�hren das
darauf zur�ck, dass sie nach der Eiszeit in nachbarschaftlicher N�he
lebten. Mich fasziniert auch das Archaische an der pru�ischen Sprache. Z.B.
"gint" bedeutet jagen und "ginta" ist Stamm, Sippe, Familie, also
urspr�nglich wohl der Jagdverbund.

Elfa schrieb, dass es den Namen Rinio im Kaukasus gibt. Dazu geben wieder
die Arch�ologen Beispiele, dass zwischen den Balten und dem Kaukasus ein
reger Handelsverkehr geherrscht haben muss, dass also der uralte Weg, den
sie mal in Richtung Norden gegangen sind, auch weiterhin f�r
Handelsbeziehungen nach S�den genutzt wurde.

Zu pru�isch und litauisch "sala" finde ich nur Insel, wo litauisch
"z^alias" gr�n)zugrunde liegen d�rfte oder pru�isch "sal/ salis" (Salz).

Was Kultus und Religion angeht, so sehe ich gerne Filme aus Sibirien bzw.
aus L�ndern um das Kaspische Meer herum an. Auch bei den dortigen
Reiterv�lkern entdecke ich erstaunliche Parallelen zur baltischen
Tradition. In alten Beschreibungen �ber die Pru�en findet man h�ufig das
Erstaunen, dass auch Frauen und Kinder selbst k�rzeste Strecken zu Pferd
zur�cklegten.

Zum (Obst)-Garten h�tte ich noch eine Parallele: "zarde"
(Getreide-Trockegestell), "zardis/ sardis" (Zaun, Pferch, Umz�unung),
"zardina" Garten, Ortsnamen Szarde (Kreis Memel) und Szardehlen-Forsthaus
(Kreis Pogegen). Dazu passt wieder franz�sisch "jardin".

Beate

"Perrey"

schrieb:

Hallo Beate,

selbst auf die Gefahr hin, dass wir nun langsam andere 'Listis' zu sehr
langweilen, dazu noch folgende Hinweise:

Den litauischen Dialekt-Ausdruck 'sal�' f�r 'Dorf' f�hren Wolfgang Pfeifer
u.a. im "Etymologischen W�rterbuch des Deutschen", einem dreib�ndigen Werk
aus dem Akademie-Verlag Berlin (1989) auf.

'zarde', 'zardis/sardis' und 'zardina' haben wohl dieselbe indogermanische
Wurzel - entweder *gher- (greifen, umfassen, einfassen, einz�unen) oder *
gherdh- (umfassen, umz�unen, umg�rten) - aus der sich eine Reihe von
Ausdr�cken f�r 'umz�unten Platz' und 'Garten' in verschiedenen Sprachen
herleiten:

- gotisch 'garda', 'althochdeutsch 'garto', mittelhochdeutsch 'garte',
neuhochdeutsch 'Garten'
- alts�chsisch 'gard/gardo', mittelniederdeutsch 'gart/garde', niederdeutsch
'Gaarn' (in verschiedenen Abt�nungen)
- angels�chsisch/altenglisch 'geard', englisch 'yard'
- altnordisch 'garthr' (mit stimmhaftem th; kann ich hier nicht richtig
darstellen), skandinavisch generell 'gaard' (meist mit a und dar�bergestztem
o geschrieben)
- griechisch 'ch�rtos', lateinisch 'hortus' (daraus dann alle romanischen
Formen. z.B. spanisch und franz�sisch 'jardin'); hierher geh�rt nach meiner
Auffassung auch rum�nisch 'gradina' (mit "Wiege" �ber den beiden a-Vokalen),
obwohl mein umfangreiches "Dictionarul limbii romine moderne", Editura
Academiei Republicii Populare Romine, Bucuresti 1958, das ich seinerzeit
w�hrend meines Studiums in Rum�nien erstand, diesen Begriff nur mit
bulgarisch und serbisch 'gradina' in Verbindung bringt.
- litauisch 'gardas'
- altslawisch 'grady' (Burg, Stadt, Garten); die modernen Begriffe russisch
'gorod' (Stadt) und tschechisch 'hrad' (Burg, Schloss) gehen in eine andere
Richtung

Gru�
Rolf-Peter

Hallo Ignacio,

das rum�nische Wort 'buda' (mit einer "Wiege" �ber dem a; Plural 'bude')
bedeutet dasselbe wie unser deutsches Wort 'Bude', n�hmlich ein kleines
Holzhaus, eine Holzh�tte). Eine Verwandtschaft besteht auch zum russischen
und ukrainischen 'budka' (H�uschen). Der FN BUDAU k�nnte demnach einen
H�usler bezeichnet haben, aber auch eine Herkunftsbezeichnung sein (s. die
alte, einst unabh�ngige ungarische Stadt Buda, heute Teil von Budapest).

Gru�
Rolf-Peter

Hallo Elfa,
ich halte nicht viel von Unterlisten. Man verzettelt sich, statt Kräfte zu bündeln.
Es gibt Bemühungen vor allem im litauischen Bereich, die prußische Sprache nach dem Vorbild der israelischen Sprache zu rekonstruieren und der modernen Welt anzupassen. Es wurden auch wohl Anträge bei der EU und der UNO gestellt, die aber nicht von Erfolg gekrönt waren.

Beate

"Rinio.Carli" <Rinio.Carli@arcor.de> schrieb:

Hallo Ignacio,
Duplizität der Ereignisse. Gerade heute vormittag fragte mich jemand danach.
Hier meine Auswahl:

prußisch:
-buda = wachsam, aufgeweckt
-budet = wachen, überwachen
-budo = die Wache
-budras = wachsam
-budawat = bauen
-budaunikas = Hausbauer
-buttas = Haus

nehrungs-kurisch:
-bud = Bau, Hütte
-budavat = bauen
-budavatemalk =Bauholz
-budet = wachen

preußisch-litauisch (Mischdialekt des nördlichen Ostpreußen):
-buda = Laden, Kaufmannsladen
-budas = Art, Weise, Sitte
-budavoju = bauen
-budelis = Henker
-budinu = wecken
-budrus = wachsam

litauisch:
-budas =Bude
-budas = Charakter (anderer Akzent auf dem u)
-bude = Wetzstein
-budelis = Henker
-budijimas = Wachen, Wachsein, Wachehalten
-budim = das Aufwachen
-budyne = Totenwache
-budininkas = Höker, Händler
-budintuvas = Wecker
-budinti = wecken

Viele Ortsnamen Budwethen (bud = wachen + wieta = Ort/ Stelle bzw. wet = entflammen/ Brandrodung)

Ich denke, dass der Begriff auf indoeuropäische Wurzeln zurückgeht, denn auch wir kennen ja das Wort Bude für ein kleines Häuschen. Da die baltischen Sprachen aber archaischer sind, denke ich, dass der Ursprung in "wachsam" liegt, man musste aufgeweckt, wach sein, um Feinde abzuwehren. Daraus entwickelte sich die Wachbude/ Wachposten und daraus das Haus und bauen allgemein.

Namens-Varianten:
Budam Budda, Budde, Buddens, Buddie, Budeck, Budei, Buder, Buderrek, Budich, Budisnki, Budnich, Budnick, Budning, Budnowski, Budowieß, Budrofsky, Budschun, Budßun, Budsuhn, Budszuweit, Budzio, Buszko, Budenings, Budingkat, Budereit, Budweths, Budwill, Budwillatis, Budzus

Beate

"Ignacio Puls" <ignaciopuls@yahoo.com> schrieb:

Danke Rolf-Peter,
ich finds spannend, stimme dir aber zu, die Liste nicht überzustrapazieren.
Beate

"Perrey" <pcperrey@t-online.de> schrieb: