Im Nordwesten war Elmer der Sohn des Elmar
*Stephan Elmer aus Rheine interessiert sich f�r die Herkunft des Familiennamens Elmer, er hat keine Vorstellung, was dieser Name bedeuten k�nnte.*
Mit etwa 1150 Namenstr�gern ist Elmer in Deutschland recht h�ufig, die Schreibvariante Ellmer ist etwas seltener. Der Name El(l)mer ist einerseits in den Ballungsgebieten Berlin, Hamburg, Rheinland/Ruhrgebiet und Rhein-Main verbreitet, findet sich aber auch in eher l�ndlich gepr�gten Regionen wie im M�nsterland, in Th�ringen, in Schwaben und in Oberbayern. Die Familien El(l)mer in den Zuzugsgebieten stammen vermutlich zum Teil aus Ostpreu�en. Dorthin gelangte der Familienname in den Schreibungen Elmer und Ellmer mit den 17000 protestantischen Religionsfl�chtlingen aus Salzburg, die im Jahre 1732 von Friedrich Wilhelm I. in Ostpreu�en aufgenommen wurden.
In �sterreich wird der Name Elmer/Ellmer von etwa 1000 Personen getragen, in der Schweiz ist der Name mit 1500 Namenstr�gern noch h�ufiger als in Deutschland (nur in der Schreibung Elmer).
Diese Streuung des Familiennamens deutet klar auf Mehrfachentstehung in verschiedenen Regionen des deutschen Sprachgebietes. Im Nordwesten geht Elmer wahrscheinlich in den meisten F�llen auf einen altdeutschen Rufnamen zur�ck, der in seiner �ltesten Form Agilmar lautete und der die Namenw�rter agil Schrecken? und m�r ber�hmt? enthielt. Agilmar wurde im Mittelalter �ber Zwischenformen wie Egilmar, Egelmar zu Eilmar und Elmar umgeformt. Dazu drei Belege jeweils in lateinischer Form des Namens: "Eilmarus Stufe" (1267 in Hamburg), "Eylmarus" (1339 in Bremen), "Elmarus" (1310 in Greifswald). Die aus Elmar zu Elmer abgeschliffene Namensform findet sich bei "Elmer de Hiddestorp" bereits 1304 in Braunschweig. Auf diesem Rufnamen kann der Familienname El(l)mer direkt beruhen, der jeweils erste Namenstr�ger wurde dann nach dem Rufnamen des Vaters benannt. Die gleiche Bedeutung hat der schon 1311 in Hannover bezeugte Nachname Elmering.
Im gesamten deutschen Sprachgebiet gab es fr�her den Baumnamen "Elme", der die Ulme bezeichnete. Der Name "Elme" ist ein germanisches Erbwort, das aus unbekannten Gr�nden ab dem 14. Jahrhundert allm�hlich von dem aus lateinisch "ulmus" entlehnten gleichbedeutenden Baumnamen "Ulme" verdr�ngt wurde. In einigen Mundarten gibt es noch "Ilme" in gleicher Bedeutung, das eine Nebenform von "Elme" war. Der alte Baumname Elme ist in zahlreichen Flur- und Ortsnamen enthalten, allein zehn Orte tragen den Namen Elmenhorst.
Der Name Elmer konnte im Norden wie im S�den als Wohnst�ttenname f�r den an Elmen "Ulmen" Wohnenden entstehen. Das vergleichsweise junge Lehnwort "Ulme" scheint nicht in Familiennamen enthalten zu sein, der Name Ulmer bezieht sich auf die Stadt Ulm.
In der Schweiz ist der dort h�ufige Name Elmer zumeist Herkunftsname zum Ort Elm im Kanton Glarus.
In �sterreich ist El(l)mer nachweislich in mehreren F�llen durch Verk�rzung des Herkunftsnamens Ellmauer entstanden, der von den mehrfach in �sterreich und Bayern vorhandenen Orten Ellmau und Elmau "Ulmen-Au" ausgegangen ist. /Winfried Breidbach/
*Westf�lische Nachrichten* *Kreis Steinfurt <http://www.westfaelische-nachrichten.de/lokales/kreis_steinfurt/> RHEINE <http://www.westfaelische-nachrichten.de/lokales/kreis_steinfurt/rheine/>\* 27.11.2010
*http://www.westfaelische-nachrichten.de/lokales/kreis_steinfurt/rheine/special/namensforscher/1453943_Im_Nordwesten_war_Elmer_der_Sohn_des_Elmar.html*