Herkunft der Schlesier / Peter Woidte

Hallo Peter,
   Du hast letzte Woche in einem Beitrag geschrieben, dass es Quellen
   gibt, die die Herkunft der Schlesier im Kr. Lauban oestlich des Queises
   belegen. Kannst Du mir die Quellen nennen und gelten sie vielleicht
   auch noch fuer den etwas noerdlich gelegenen Kreis Bunzlau? Ich habe im
   Zuge meiner Forschungen fuer einen anderen Familienzweig vor einiger
   Zeit mal die Kirchenbuecher von Weidensdorf bei Glauchau in Thueringen
   durchforstet und bin ueber die auffaellig vielen Namensgleichheiten mit
   den Einwohnern von Naumburg am Queis und Umgebung (Kr. Bunzlau)
   gestossen. Kann Zufall sein, fiel mir aber sofort ins Auge. Herzlichen
   Dank im Voraus und schoene Weihnachten.
   Ulli Huebner

Hallo Ulli,
die eine Quelle ist das mit dem zigfach verwendeten Betreff "Wo kamen die
Schlesier her" benannte Buch "Die Verbreitung und die Herkunft der Deutschen
in Schlesien". Übrigens es erscheint mir als ein sehr positives Zeichen das
derartige Themen in dieser Liste von so vielen Lesern diskutiert werden.

Ich wiederhole mich mit dem allgemeinen Hinweis der Hauptströme Anfang des
13. Jh. aus dem fränkisch/thüringschen Raum.
Ich befasse mich insbesondere mit dem Landkreis Lauban und da mit dem
östlich des Queis gelegenen Dorf Thiemendorf. Es gehörte früher zum
Löwenberg-Bunzlauer Kreis. Es gibt die Stiftungsurkunde von Heinrich dem
Bärtigen für Naumburg aus dem Jahr 1233, die ich gerne mal sehen würde! In
dieser Stiftungsurkunde wird das Obergericht für diverse Dörfer, u. a. auch
für Thiemendorf erlassen. Außerdem habe ich einen Thimo von der Landeskrone
mit Wappen gefunden, was irgendwie passen könnte.
Die weitere Quelle ist das Buch "Rund um Lauban, Bd. 2 Heimatbilder aus
Vergangenheit und Gegenwart" von Rektor Plüschke, Lauban, 1930, Reprint 1988
Steinberg Verlag Kaspar. Ich zitiere Teile daraus die sich mit Thiemendorf
und der Gegend ringsherum beschäftigen:
"Das Auftauchen des Namens Thiemo, der auf den ersten Seiten der Chronik von
Naumburg am Queis steht, deutet darauf hin, dass die Gegend von Thiemendorf
von Naumburg am Queis kolonisiert und - wenn schon vorher Menschen hier
wohnten - auch christianisiert worden ist. Wir dürfen nicht vergessen, dass
das Naumburger Kloster sowohl im Tale der Ivenitz (Herzogswaldau), wie auch
im Queistale (Logau)Güter zu seiner Unterhaltung besaß....."
Dann versucht er den Siedlerströmen von Westen über Görlitz zu folgen wo
Kaufleute und Handwerker sich nieder ließen während die Landbevölkerung
weiter zog. Dann Zitat: "Die alten Namensregister der Görlitzer Stadt- und
Steuerrechnungen lassen sogar einen Rückschluß zu, woher die Kolonisten der
damaligen Zeit gekommen sind. Am Thüringer Walde finden wir dieselben
Personennamen der Heimat in der Gegend von Weimar, Gera und anderen Orten
vor ...." Die Schöppenbücher setzen erst 1742 ein, die früheren vielleicht
bei Kretschambränden vernichtet.

Außer einer mütterlichen Linie aus diesem Dorf sind die Woytes (Vogts?)
vermutlich aus dem Kreis Sagan über Cosel im Kreis Bunzlau wohl erst später
eingewandert. Bisher nur Nebel!

Eine frohe Weihnachtszeit und auch erfolgreiche Familienforschung in einem
hoffentlich gesunden und friedlichen 2015
wünscht Peter

Hallo Peter,
   meine Vorfahren kamen aus Kath. Hennersdorf und Pfaffendorf, Kreis
   Lauban.
   Es wuerde mich interessieren, ob es Hinweise oder Unterlagen ueber die
   Herkunft
   der Siedler im Kreis Lauban gibt.
   Ich wuensche Dir und allen Forschern ein gute Neues Jahr 2015.
   Richard (Walter)

Liebe Listenteilnehmer,

Meine Frage ist, wann kamen die "Niederländer" und in welcher
Größenordnung an Personen, hier in den Kreis Münsterberg in
Niederschlesien an?

Und wie weit der FN WURFT aus der Niederlande stammen könnte,
die Warft und die Werft als Hofname währe möglich.

In den Niederlanden ist der Name Wurft im Internet noch zu
finden.

Aus den Eintragungen vom Juni 1850 bis December 1853

Nro.: 7 bis Nro.:13 entsprechend der Güter, Beträge in Höhe
von einem Thaler Sieben und Zwanzig Silbergroschen Sechs Pfennig
bis zu Sieben Thaler Fünf und Zwanzig Silbergroschen
   
sind dem König Wilhelm III. der Niederlande, der Erbgroß-
herzogin Sophie von Sachsen und dem Prinz Heinrich
der Niederlande, nebst den Kosten, der Eintrag für die
Gutsherrschaft Neucarlsdorf zu zahlen.

Aus dem Grundbuch Neucarlsdorf Band I Blatt 31
wurden am 19. April 1860 für Nro.: 7 bis Nro.: 13
die Gerichtlich versicherte Schulden und andere
Real-Verbindlichkeiten gelöscht.

Gesundheit und Glück im Neuen Jahr wünscht aus Schorndor

Albrecht (Wurft)

Hallo Richard,

nun zwei meiner Quellen sind:
1. Das Heimatbuch des Kreises Lauban in Schlesien von W. Menzel u. Dr.
Piekorz von 1966. Auf S. 66 geht es um die Besiedlung.
Das Buch hast Du vermutlich auch und kannst Dich da detailliert einlesen. Es
sind nach meiner Recherche die bekannten allgemeinen Aussagen, speziell für
die von Dir genannten Dörfer habe ich keine besonderen Erkenntnisse
gewonnen.
2. Rund um Lauban, von Rektor Plüschke 1930
Im Bd. 2 beschreibt er Kath. Hennersdorf auf fast 10 eng bedruckten Seiten
mit Namen aus den Schöpenbüchern des 16. Jh. Wenn Du Dich hier einlesen
willst, sicher interessant. Manche Vor- und Nachnamen hören sich sehr
süddeutsch an. Sowohl Hennersdorf als auch Pfaffendorf blieben im
reformatorisch geprägten Landkreis katholisch. Könnte das auf eine
Besiedlung aus hauptsächlich kath. geprägtem Gebiet hin deuten? Plüschke
zieht hier keine Schlüsse.
Eine besondere Beschreibung von Pfaffendorf habe ich auf die Schnelle nicht
gefunden. Er spricht wie üblich von der bekannten deutschen Siedlungsform.
Falls Du weitere Fragen hast, stehe ich gerne zur Verfügung.

Viele Grüße
Peter (Woidte)