Herkunft Christian SIMEON im Eheregister Ertingen 1686

Werte Mitforscher,

im Eheregister Ertingen habe ich diesen Heiratseintrag:

  1. Christianus Siemeon Pludenz [Bludenz]
    ?? gerichts- und ??? im
    Oberlandt, und Knecht alhier. p. [pudica?]
    Anna Maria Harschin von
    Marbach. p.
    Testes
    Georgius Binder
    Jacobus
    Die 25. Augusti ao. [anno] 1686

Im Heimatbuch Marbach stand als Herkunft unbekannt drin, auch kein Eheeintrag. Den habe ich erst über den Familysearch Index in Ertingen gefunden.
Hier bei FS: https://www.familysearch.org/tree/person/details/M5FZ-V1W

Kann jemand den fehlenden Text lesen? Vielen Dank schon mal
Steffi (Schosser)

mein Versuch:

Christianus Siemeon Pludenz- [Bludenz]
er gerichts- und bottmessigkeit im
Oberlandt, und Knecht alhier. p. [pudica?]
Anna Maria Harschin von
Marbach. p.
Testes
Georgius Binder
Jacobus
Die 25. Augusti ao. [anno] 1686

Halllo Steffi,

gehe hier mit Franz konform. Aus den Bludenzer Gerichts- und
Bottmessigkeit bedeutet so viel wie, dass er nicht direkt aus Bludenz
kam, sondern aus dem Gebiet der Herrschaft Bludenz.

Viele Grüße,
Daniel (Oswald)

Hallo Franz, Daniel,

vielen Dank. Bottmessigkeit, noch nie gehört. Deshalb konnte ich das auch nicht auflösen.
Aber wurde wohl viel genutzt: Botmäßigkeit (Deutsches Rechtswörterbuch - DRW)

Viele Grüße
Steffi

Hallo Steffi,

bitte schön. Liege ich dann mit meiner Interpretation für
Bottmeissigkeit = (Ge)botsmässigkeit = Niedere oder Hohe Gerichtsbarkeit
richtig? Ist ein Gedanke von mir.

Viele Grüße,
Daniel

Bei Wikipedia steht es so: Botmäßigkeit – Wikipedia
Für mich er stammt aus dem Bludenzer Gerichtsbezirk, bzw. einem Gebiet welches unter Bludenzer „botmäßigkeit“ steht.

Botmäsig kommt von Gebot und Verbot ( = Gesetze)

Viele Grüße

Günter (Thürheimer)

An der Point 8

86655 Harburg (Schwaben)

Tel. 09080-91212

Email: Thuerheimer@arcor.de

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Sehr geehrte Forscherkollegen,

Eine kleine Ergänzun g zur obenstehenden Transkription von Hr. Rütz:
Das Zeichen, welches Hr. Rütz als (Zitat) p. (Zitat Ende) liest und worin er ein „pudica“ (vor der Braut) vermutet, es hinter dem Ort Marbach aber nicht auflösen kann, dürfte das alte Abkürzungszeichen für „etc.“ sein. Das würde bedeuten, dass der Schreiber sich einen ganzen Rattenschwanz erspart hat zu schreiben, weil er der Meinung war, dass man ohnehin weiß, was er meint (leider wissen wir - zumindest ich - es nicht) Ich kenne das Zeichen hauptsächlich aus Briefprotokollen, die hier im Bayerischen ja die weltlichen Unterlagen sind und dort fast immer in den Überschriften, in denen der aktuelle Regent genannt wird und der erste (evtl. Auch noch der zweite) Titel von ihm, aber alle weiteren Titel, die er sonst noch hatte wurde durch ein (Pseudo-)p. Bzw. Ein (Pseudo-)p.p. Abgekürzt. Ohne es belegen zu können, habe ich mal gehört, dass daraus dann letztlich unser heutiges „et cetera p.p.“ wurde. Wenn dem so ist, wäre hier das p. Mit p[ergite] aufzulösen (laut Internet Tante Google).
Somit stellt sich für mich die spannende Frage, was an den beiden Stellen wohl ein „undsoweiter“ meinen könnte. Einmal hinter dem Bräutigam (denn es bezieht sich auf das Davorstehende, nicht auf das Nachfolgende, und was es hinter dem Ortsnamen meinen könnte.

Allzeit viel Forschererfolg wünscht nebst einem schönen Restfeiertag

Mit freundlichen Grüßen

Alexander Peren

Hallo Herr Peren,

ein interessanter Gedanke mit dem p. Ich bin da ja nicht wirklich gut.
Hier mal die ganze Seite des Eheregisters:

Nur bei Heiraten von „extern“ steht das „p.“ dabei, aber nicht bei allen, evtl. nur aus anderen Herrschaften? Wobei das auch nicht stimmt, einmal aus Bayernlandt und ohne „p.“.
Sonst steht gar nichts dabei, war ein sehr „sparsamer“ Pfarrer.

Viele Grüße
Steffi (Schosser)

Sehr geehrter Herr Peren,

zuallererst bitte ich darum, meinen Namen einfach so zu belassen, wie er dasteht: Ruetz, mit Zwielaut, Diphtong, also quasi zweisilbig gesprochen.

Nach den Indexierungen von FS bin ich inzwischen bei 24 Versionen meines Namens. Rütz ist nicht dabei. So adressierte Rechnungen schicke ich auch regelmäßig zurück :wink:

Der Gründer unseres Familienverbandes sagte mal augenzwinkernd: Je weiter im Süden und je näher am Suez-Kanal, desto mehr gibt es Ruetz und Ruez.

Gut heißt im Süden „gued“ , Buch "Buech"und der Uli heißt in der CH einfach „Ueli“.

Zur Transskription selber:

„Pudica“ stand schon als Vorschlag da. Ich hab mich zu sehr auf die „… bottmessigkeit“ konzentriert und deshalb „pudica“ nicht gelöscht. Das Eigenschaftswort wäre auch dem Namen vorangestellt.

Das rätselhafte p-ähnliche Zeichen kann natürlich etc.pp heißen, stiftet hier aber kaum Sinn. Dieses Zeichen ist nach meinem Abk.verz. oft ein schlichter Schlussschnörkel.

An Fünfkönig 2023

VG und beste Winsch firr e gueds Joahr.

Franz (Ruetz)

Sehr geehrter Herr Ruetz,

Entschuldigung, ich wollte Ihren Namen nicht verunstalten

Einen schönen Abend wünscht

Alexander Peren

Sehr geehrte Frau Schosser,

Vielen Dank für das Einstellen dieser Buchseite. Hier zeigt sich wieder einmal wie hilfreich das sein kann.

Nachdem ich nun die ganze Seite gesehen habe, bin ich mir zu 99% sicher, dass die Lösung ob des ominösen „p.“ sehr viel profaner ist als vermutet. Wenngleich ich mit meinem „etc.“ schon gar nicht soooo schlecht lag.

Schauen. Sie sich bitte alle diese „p.“s auf der eingestellten Seite an, unter dem Aspekt, ob es sich nit um ein „simples“ et (= und) handelt.
An allen Stellen, an denen dieses „p“ auftaucht, passt genau das Wort „und“ respektive „et“. Und sogar ganz am Seitenende passt das „und“ Sinngemäß: Zeugen a, b, „und am“ (und dann kommt der nächste Eintrag)(Erklärung zu weiter oben: nicht sooo weit weg will sagen, dass im „etc.“ ja auch das „et“ drin steckt)

Sollten Sie Zugriff auf das gesamte Buch haben, kontrollieren Sie doch die Seiten davor und danach, ob da meine Überlegung auch noch passt.

Einen schönen Abend wünscht nebst allzeit viel Forschererfolg

Mit freundlichen Grüßen

Alexander Peren