Guten Tag Thorsten,
Wenn Du keine weiteren Angaben zu der unehelichen Tochter machst, f�rchte
ich, dass es schwierig sein wird, Dir weiterzuhelfen.
Die HENCKEL von DONNERSMARCK besassen im 19. Jahrhundert ausgedehnten
Grundbesitz, u.a. bei Neudeck/Tarnowitz und Hindenburg (sp�ter auch in
Ungarn, S�drussland, Schweden ...), in denen sich Kohle- und Erzgruben
befanden. Dank ihres Tatendranges entwickelten sie sich in nur wenigen
Generationen zu m�chtigen Industrieunternehmern und brachten es zu grossem
Reichtum. Sie waren massgebend an der Industrialisierung Schlesiens
beteiligt.
Die herausragende Pers�nlichkeit war der Industrielle und Politiker Guido
Graf HENCKEL, F�rst (1901) von DONNERSMARCK, Gr�nder der Schlesischen AG f�r
Bergbau und Zink�ttenbetrieb in Lipine (1853), einer der reichsten M�nner
Deutschlands. W�hrend des franz�sisch-preussischen Krieges (1870/71) wurde
er im besetzten Lothringen (ebenfalls Bergbaugebiet) zum Pr�fekten ernannt
(1870 Metz) und nahm in Paris an den Friedensverhandlungen, insbesondere den
Verhandlungen um die Reparationsforderungen an Frankreich teil, die er um
das f�nffache der urspr�nglich festgesetzten Summe in die H�he trieb. In
Paris machte er auch durch seine Heirat mit der skandalbehafteten Kurtisane
Therese LACHMANN Schlagzeilen, die auf der Champs-Elys�e (n� 25) f�r die
unerh�rte Summe von 4 Millionen Francs (Or) einen unermesslich reich
ausgestatteten Stadtpalast (1855/65 1865/65 Pierre Manguin Architekt,
Carrier Belleuse mit Dalou und Rodin Bildhauer) hatte errichten lassen, in
dem sie ausschliesslich Herrengesellschaften zuliess. Die Kosten hatten
ihren vorherigen (zweiten) Gatten, den portugiesischen Marquis de PAIVA.
ruiniert. Seit 1903/04 ist dieser im schw�lstigen Stil des Second Empire (2.
Kaiserreich) ausgestattete Palast - �brigens einer der wenigen Stadtpal�ste
des 19. Jh., die auf der Champs-Elys�es erhalten blieben - Sitz des
englischen Traveller's (Herren-) Clubs.
Nachdem Graf HENCKEL von DONNERSMARCK 1877 Mitglied des preu�ischen
Herrenhauses (sp�ter auch des Staatsrates) geworden war, sowie Berater und
Freund Wilhelms II. mussten er und "die" PAIVA, die man hinter vorgehaltener
Hand der Spionage bezichtigte, Frankreich auf Wunsch der franz�sischen
Regierung verlassen. Sie residierten fortan auf Schloss Neudeck (1868/75,
1945 abgebrannt, Ende der 50er Jahre abgerissen), dem seinerzeit gr�ssten
Schloss Deutschlands, an dessen Bau LEFUEL, der Architekt Napoleons III.
(mit-) gewirkt haben soll, und das �ber einen Park von 200 ha !! verf�gte.
Nach dem Tod der Gr�fin (1884 Neudeck) nahm Guido HENCKEL von DONNERSMARCK
in zweiter Ehe eine russische Adelige zur Frau, die ihm zwei Kinder
schenkte. 1908 versteuerte er nach Krupp das h�chte Verm�gen in Deutschland.
Sein Lebenswerk ist so umfassend, dass es diesen Rahmen sprengen w�rde.
Erw�hnenswert ist u.v.a.m. die von ihm begr�ndete Stiftung f�r
K�rperbehinderte, der sein Urenkel und derzeitiger F�rst von DONNERSMARCK
vorsteht:
F�rst Donnersmarck-Stiftung
Dalandweg 19
12167 Berlin-Steglitz
Telefon: 0 30 / 76 97 00-0
Fax: 030 - 769 700 30