Guten Abend allerseits,
Ich hoffe auf Hilfe der Spezialisten, die in der Militärgeschichte der Grafschaft Glatz bewandert sind.
Ich würde gerne etwas erfahren über das
Fort Wilhelm (1790 erbaut)
das auf einer Höhe oberhalb von Voigtsdorf bei der Kreisstadt Habelschwerdt lag.
Es würde mich interessieren warum dieser Standort strategisch so wichtig war, dass der Bau eines Forts befohlen wurde, die Grösse der Garnison und nicht zuletzt auch, wann und warum das Fort abgerissen wurde, das im 19. Jahrhundert als Steinbruch gedient haben soll, weshalb die Ruinen heute kaum noch aufzufinden sein sollen.
Vielen Dank im voraus
und beste Grüsse aus Paris
Susanna (Prause)
contactparis@wanadoo.fr
contactparis schrieb:
Ich w�rde gerne etwas erfahren �ber das
Fort Wilhelm (1790 erbaut)
das auf einer H�he oberhalb von Voigtsdorf bei der Kreisstadt Habelschwerdt lag.
Es w�rde mich interessieren warum dieser Standort strategisch so wichtig war, dass der Bau eines Forts befohlen wurde, die Gr�sse der Garnison und nicht zuletzt auch, wann und warum das Fort abgerissen wurde, das im 19. Jahrhundert als Steinbruch gedient haben soll, weshalb die Ruinen heute kaum noch aufzufinden sein sollen.
Hallo Susanna,
(wenn man eine Weile durch S�dtirol gewandert ist, wird man wohl automatisch zum Festungs-Liebhaber)
Die Bauweise von Festungsanlagen war immer ein Spiegelbild der Kriegstechnik, besonders der Entwicklung der Artillerie. So wurden ihre Schutzmauern mit den Jahrhunderten immer flacher, bis zu den sogenannten "Schildkr�tenpanzern" des 1. und 2. Weltkrieges. Das Fort Wilhelm s�dlich von H�ttenguth wurde unter K�nig Friedrich Wilhelm II. 1790 erbaut, um den s�dlichen Glatzer Kessel, also das Vorland der Festung Glatz, zu sichern. Dazu legte man es auf dem Kamm des Heuscheuergebirges, �ber dem weiten Tal der Glatzer Nei�e, an. Dies war m�glich geworden, weil sich die Reichweite der Artillerie betr�chtlich vergr��ert hatte und sollte sich bei der Belagerung von Glatz durch Napoleon im Jahre 1807 auch als sinnvoll erweisen. Da die Festungsbauten von vor 1866 jedoch meistens noch senkrechte Au�enmauern hatten, die der Wucht von Explosivgeschossen nicht mehr widerstehen konnten, wurde das Fort Ende des 19. Jh. "dearmiert" (seiner Kanonen entbl��t) und abgebrochen. �hnliches ist mit den �sterreichischen Forts am Kleinen Lagazuoi, oberhalb von Sexten sowie dem ber�hmten Festungsviereck an Etsch und Mincio geschehen.
Gr��e aus Hilden,
G�nther B�hm