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Hallo zusammen,
ich kann die Ausf�hrungen von Gisela nur best�tigen. Beispielsweise die
Zivilisten des Kreises Ortelsburg durften viel zu sp�t auf die Flucht
und das kostete viele Menschen das Leben. Tote Zivilisten und Soldaten
liegen noch heute dort wo sie notd�rftig verscharrt wurden. Als der
Boden auftaute verpflichteten die Russen die deutschen Zivilisten zu
Beerdigungskommandos. Mein Gro�vater suchte Tote im Bereich
Haasenberg-Dimmern. Von anderer Seite h�rte ich dar�ber im Bereich
F�rstenwalde. Noch im August wurden Tote gefunden. Es war eine
f�rchterliche Erfahrung diese Toten zu bestatten. Meistens fand die
Bestattung dort statt wo der Tote lag. Es gibt einige Gr�ber auf
Dimmernwiese und auch an der Stra�e von Kobulten nach Gro� Borken.
Russen und unsere Soldaten liegen noch in den W�ldern um Kobulten. In
Glauch baggerte ein Bauer in einer Kiesgrube und fand f�nf Leichen aus
dieser Zeit. Diese Toten konnten nicht identifiziert werden. Wenn die
Fl�chlingskolonnen nicht schnell genug von der Stra�e kamen fuhren die
Russen mit ihren Panzern in die Kolonnen hinein. Mit dem Heck
schwengten die Panzer aus und kegelten alles in den Graben oder
�berrollten die Fuhrwerke. Meine Mutter hat das so erlebt. Was von den
Menschen �brig blieb vergrub man im Stra�engraben. Andere Zivilisten
griffen die Russen auf um sie nach Sibirien verschleppen. In Rastenburg
und Insterburg gab es gro�e Lager. Die Leute starben wie die Fliegen.
Auch dort gibt es gro�e Massengr�ber.
Grunds�tzlich denke ich, es ist kaum m�glich nach Jahrzehnten das
Schicksal von verschollenen Fl�chtlingen zu kl�ren. Bei konkreten
Hinweisen auf den letzten Aufenthaltsort k�nnte die Nachfrage bei einem
polnischen Standesamt helfen. Einige Fl�chlinge sind von der Front
eingeholt worden und mu�ten zur�ck. Besonders im Bereich Heilsberg war
kein Durchkommen mehr m�glich. Ich habe davon geh�rt, da� totgeglaubte
Verwandte in einem polnischen Altersheim verstorben sind. Eventuell
liegt noch aufkl�rende Korrespondenz in den Heimatstuben der Kreise
vor. Die B�rgermeister sollten nach dem Krieg �ber die Dorfbewohner
Listen anfertigen. Oft wird �ber das Schicksal einzelner Dorfbewohner
berichtet. Da die Dorfschaft oft geschlossen fl�chtete wu�ten die
Nachbarn etwas �ber den Verbleib anderer.
leider kann ich nicht mehr Hoffnung machen
Olaf G�beler