Hallo Listenmitglieder,
nachfolgend die 4. Fortsetzung �ber den Beitrag
"Geschichte der Pfarrgemeinde Reimerswalde-Ranau",
von Anneliese TRILLER, geb. BIRCH-HIRSCHFELD,
in: Zeitschrift f�r die Geschichte und Altertumskunde Ermlands,
29. Band, Heft 3. Der ganzen Folge Heft 88,
Osnabr�ck 1958, S. 534-621; siehe auch
// http://www.historischer-verein-ermland.de/texte/VER�FHVE.pdf.
Korrektur:
EISNER in ELSNER 582, 617:
ELSNER 582
In Bogen befand sich ein ganz kleines Kapellchen,
das kaum 12 Menschen fa�te. Dort fand werktags von
Zeit zu Zeit Gottesdienst f�r die Kranken des Ortes
statt, seitdem der Heilsberger Schlo�benefiziat
Peter ELSNER daf�r das Indult besorgt und die Kapelle
im bisch�flichen Auftrage benediziert hatte;
ELSNER 617
F�r das zur Pfarrei geh�rige Dorf Bogen beanspruchte der Reimerswalder
Pfarrer ebenfalls gegen�ber der Regierung die Mitwirkung bei der
Besetzung der Lehrerstelle, da der gr��te Teil des dortigen Lehrer-
gehaltes aus einer kirchlichen Stiftung zu Raunau bestritten wurde,
einem Legat, das der aus Bogen geb�rtige Propst Peter ELSNER zu
Bischofsburg 1809 f�r die Bogener Schuljugend gemacht hatte;
Neue Ausz�ge/Informationen f�r die Namen:
HEINIGK 569
HEINRICH 613
HEITMANN 613
HEMKE 539
HENIKE (HENNIG) 541
HEPNER 557
HERHOLZ 587
HERZ 617
HINTZ 557
HIPEL 572, 573
HIPPEL 567, 594
HOCKLING 592
HOFBAUER 591
HOFFMANN 571
HOHENZOLLERN 581, 586, 618
HOHMANN 612, 613
HOMAN 565
HOSIUS 544, 552, 571
HO�MANN 579, 580, 581, 583, 584, 585, 597, 615, 616
JAEDEKE 538
JESTER 594
JOACHIM 540
JOHANN 537
JOHANNES 535
KABATH 617
KAHLER 619
KAISER 556
KALLER 614
KALNASSY 572
KATHER 567
KATIRIGK 539
KAUER 567, 569
KAWERAU 617
KAZUBECKI 572
KERSTEN 569
KEWITSCH 539
KIRSCH 587
KLEIN 545, 547, 548, 550, 551, 559, 561
KLUTH 563
KNOBELSDORFF 563, 570, 575
KOLBERG 536
KONARSKI 548
KORZENIEWSKI 548
KOSINSKA 575
KOSSAKUS 569
KOSTKA 571
KRASICKI 572, 576, 578, 579, 582, 615
KRAUSE 557, 617
KREBISSE 536
KREBS 536, 542, 573
KREMENTZ 602
KRIEGER 564, 586, 587, 588, 597, 612, 616
KROMER 543, 544, 545, 552, 554, 571, 577
KUHN 594
K�HN 600, 607
KUHNIGK 611
HEINIGK 569
"1734 verkaufte ein Nachkomme des Burggrafen,
der Edle Andreas LACZYNSKI, Erbsa� auf Neuendorf
und Sch�nau, den Krug (in Raunau) mit bisch�f-
licher Erlaubnis schlie�lich an den Heilsberger
Fleischermeister Martin HEINIGK 11)."
11) Ebenda C Nr. 26 fol. 301;
HEINRICH 613
Joseph HEINRICH, seit 1909 Pfarrer in Reimerswalde,
davor der Kuratus in den Schulen, + 7. Nov. 1911
an einem R�ckenmarkleiden in Reimerswalde;
HEITMANN 613
Nach der Zeichnung des K�nigsberger Architekten
HEITMANN, gearbeitet von Tischlermeister LORKOWSKI,
Allenstein, wurde 1896 ein neuer Hochaltar
und zwei entsprechende Nebenalt�re f�r die Neuaus-
stattung der Reimerswalder Kirche angeschafft.
"Von dem fr�heren Hochaltar blieben nur die beiden
Apostelfiguren Petrus und Paulus zu den Seiten des
Altarbildes stehen. Unserem heutigen Geschmack
wollen diese flachen, niedrigen, neugotischen
Alt�re gar nicht recht zusagen.";
HEMKE 539
Lucius HEMKE, seit 13.03.1482 (bis 1484)
Pfarrer in Raunau;
HENIKE (HENNIG) 541
Georg HENIKE (HENNIG), um 1533 Bauern in Raunau;
HEPNER 557
"Auch der Glaube an Werw�lfe war damals lebendig. So
verklagte 1669 in Workeim ein Bauer Michael HEPNER
den Bauern Hans RAHN vor dem Burggrafengericht, weil
er ihn "vor einen Wehrwolf ausgerufen" habe 18)."
18) Ebenda fol. 120 v.;
HERHOLZ 587
HERHOLZ, 1841 erw. als Heilsberger Erzpriester;
HERZ 617
In der Reimerswalder Pfarrschule wurden 1835 folgende Lehrb�cher benutzt:
ACHTERFELDschen Katechismus, die Fibel, ein erml�ndisches Lesebuch, Denk-
und Sprech�bungen von KRAUSE, die Biblische Geschichte von KABATH, eine
Deutsche Sprachlehre, ein Geographiebuch, das Rechenbuch von DINTER, die
Lehre von der Seele des Menschen von HERZ, die Erkl�rung der
Kirchenzeremonien von NUSBAUM sowie
das Rechenbuch von KAWERAU;
HINTZ 557
Der Bauern Joseph ALBRECHT erschlug (laut Reimerswalder
Sterbebuch v. 1785) bei einer Pr�gelei im Hause des
Workeimer Schulzen Joseph HINTZ den Schmied
Michael WOIDER;
HIPEL 572
Vitus HIPEL, 1583 Schulze in Bogen;
HIPEL 573
1575 Barnabas HIPEL,
1598 Jorge HIPEL,
M�ller von der Wasserm�hle in Bogen;
HIPPEL 567
"Einen guten �berblick �ber die Entwicklung der im Kirchspiel an-
s�ssigen Bauernfamilien vermittelt uns die f�r 1688 erhaltene Bauern-
liste in Verbindung mit dem ab 1700 im Reimerswalder Hausbuch 2)
Jahr f�r Jahr vermerkten Dezemregister. Da kann man beobachten
wie sich manche Namen (z. B. KATHER, THATER, HIPPEL, STEINIGK,
KAUER) durch lange Zeit am Orte halten."
2) Documenta quaedam fol. 71 ff.;
HIPPEL 594
Simon HIPPEL, 1848 Schulze in Bogen, "et vitricis ecclesiae
Simone HIPPEL, sculteto in Bogen" [und Kirchenschatzmeister/
Kirchenvater Simone HIPPEL, Schulthei�/Schulze in Bogen],
- siehe auch bei Joseph Ambrosio GERITZ;
HOCKLING 592
HOCKLING, Schulz aus Workeim, Augenzeuge beim Brand
v. 17.05.1845 in Raunau;
HOFBAUER 591
"Der alte halbtaube K�ster HOFBAUER hatte ruhig in seinem St�bchen
im Schulhause gesessen, bis das Dach fast verbrannt war und der
Lehrer STEFFEN vom obern Ende des Dorfes, wo er beim Stellmacher
FRIESE gegessen und sich dann dort beim Feuer besch�ftigt hatte,
hereingesprungen kam und ihn aufrief. Beide haben fast gar nichts
von ihren Habseligkeiten gerettet; dem Alten sind noch mehrere Taler
Geld verbrannt, auch alle seine recht guten Kleiderchen."
(betrifft Brand v. 17.05.1845 in Raunau);
HOFFMANN 571
Der Launauer Krug an der Stra�e nach Wormditt ging 1678 in den
Besitz des bisch�flichen Notars Matth�us HOFFMANN �ber 20);
von dessen Familie gelangte er dann 1771 kurz vor der preu�ischen
Okkupation an den Wormditter B�rgermeister Caspar GERITZ 21).
20) Ebenda A Nr. 13 fol. 222; 1688 besa� ihn noch dess. Witwe;
vgl. Bauernlisten S. 43.
21) BAFrbg. C Nr. 5 fol. 20.
- siehe auch KOSTKA;
HOHENZOLLERN 581, 586, 618
Josef v. HOHENZOLLERN, erml�ndische Bischof, empfing 1817 seine
apostolische Best�tigung und bisch�fliche Konsekration -
siehe auch bei Martin FOTSCHKI, Gideon GERLACH und
SCHMEDDING;
HOHMANN 612, 613
"Nachdem Pfarrer STREHL im M�rz 1892 nach Springborn �berge-
siedelt war, wurde der aus Wuslack geb�rtige, bisher in R��el t�tige
47j�hrige Kaplan Bernhard HOHMANN von der bisch�flichen Be-
h�rde im Mai des Jahres als Seelsorger nach Reimerswalde
berufen 119). Leider war er, �hnlich wie fr�her Pfarrer KRIEGER, ein
nicht nur k�rperlich kranker, sondern auch seelisch von mancherlei
Melancholien und Zweifeln gequ�lter Mensch. So schrieb er schon im
Jahr seines Stellungsantritts an Bischof Andreas THIEL (1886-1908),
da� er wegen g�nzlicher Unf�higkeit zur Seelsorge um seine Ent-
lassung bitte und nach Crossen oder in ein Krankenhaus ziehen wolle,
"weil ich nicht imstande bin, etwas aus eigener Entschlie�ung zu tun.
Hab Mitleid mit mir Ungl�cklichem, ich habe vorige Nacht und heute
wahre H�llenpein ausgestanden!" Immerhin blieb HOHMANN, der
allerdings st�ndig von einem Kaplan unterst�tzt wurde, noch bis
Ende Dezember 1909 in Reimerswalde und zog dann als Benefiziat
nach Bischofstein."
119) Akten Frbg. Reimerswalde Nr. 2: Pfarrstelle IB10-1918;
HOMAN 565
Peter HOMAN, 1746-75 Lehrer in Reimerswalde;
HOSIUS 544, 552
"Erst Bischof HOSIUS, der dem Lande den katholischen Glauben
rettete und ab 1565 strenge Kirchenvisitationen durchf�hrte,
widmete sich mit ganzer Kraft den Aufgaben der katholischen Reform,
was sich �berall im Ermland bemerkbar machte. Als er sp�ter wegen
seiner vielseitigen kirchenpolitischen T�tigkeit viel au�er Landes
weilte, f�hrte sein Koadjutor Martin KROMER, der 1579 sein Nach-
folger wurde, das Reformwerk im einzelnen zu Ende, indem er den
bei den Visitationen �berall zutage getretenen Sch�den abzuhelfen
suchte.";
HOSIUS 571
"Kardinal HOSIUS hatte, wahrscheinlich in den 50er oder 60er Jahren
des 16. Jahrhunderts, das noch vom Reiterkrieg her arg verw�stete
Dorf (Bogen an der Drewenz) dem erml�ndischen Domkustos
Johann LEOMAN auf Lebenszeit geschenkt 26)."
26) BAFrbg. A Nr. 2 fol. 140 v. u. 147. Die Darstellung d. Geschichte
dieses Dorfes Bogen bei R�HRICH in EZ XX S. 119 ff. ist l�ckenhaft
u. ungenau.;
HO�MANN 579, 580, 581, 583, 584, 585, 597, 615, 616
Christoph Andreas HO�MANN, aus Wormditt geb�rtige 8),
+ 4. Juli 1809 in Reimerswalde (79 J. alt), er war Pfarrer von
Reichenberg, wird 1791 als bereits 61j�hriger Pfarrer von
Reimerswalde.
8) Presbyterologie S. 195;
JAEDEKE 538
Jakob JAEDEKE wurde am 6. April 1494 der eine Launauer Krug
(der zuvor w�ste gelegen) mit drei neu hinzugeschlagenen
Zinshufen �berwiesen 17).
17) BAFrbg. C Nr. 3 fol. 160;
JESTER 594
JESTER, erw. im M�rz 1847 als Landbauinspektor aus Heilsberg;
JOACHIM 540
"So erfahren wir aus dem Memoriale, d. h. der amtlichen
Chronik �ber die Regierungszeit des erml�ndischen Bischofs
Lukas WATZENRODE, die uns f�r die Jahre 1489-1512 erhalten
ist, von einem Rechtsstreit zwischen dem Pfarrer und dem
Kr�ger JOACHIM zu Raunau 1490. Der Kr�ger hatte sich
geweigert, dem Pfarrer den �blichen Krugdezem, das sogenannte
Zapfengeld, zu zahlen, wurde aber nach Vernehmung von Zeugen
durch den Bischof zu dieser Leistung verurteilt 21).
21) Scriptores rerum Warmiensium II S. 16 f.,
vgl. EZ XX S. 113 f.;
JOHANN 537
"Der Name Bogen r�hrt von dem altpreu�ischen Felde
Baugen her. Die Gegend war sicher von Preu�en bewohnt, die hier
in das neue Siedlungswerk mit einbezogen wurden; denn ein Stamm-
preu�e TULNEN wurde zum Lokator und Schulzen von Bogen ernannt.
Gleichzeitig wurde beim Dorfe eine M�hle mit einem Rade und
ein Krug erbaut, den ein PETER und ein JOHANN verschrieben er-
hielten 7)."
7) Diese Verschreibung ist aus ihrer Erneuerung von 1352 bekannt
- Codex Diplomaticus Warmiensis II S. 182.- siehe auch bei PETER;
JOHANNES 535
"Ein genaues Gr�ndungsdatum des Dorfes Reimerswalde
kennen wir leider nicht, immerhin k�nnen wir die Zeit seiner Ent-
stehung bis auf f�nf Jahre umgrenzen. Die erste Erw�hnung des Ortes
findet sich erst am 4. Oktober 1359 2). Damals best�tigte der erm-
l�ndische Bischof Johann II. STRYPROK (1355-73) die bereits fr�her
vom Bistumsvogt Heinrich von LUTER in der Zeit der Sedis-
vakanz des bisch�flichen Stuhles 1334-39 vorgenommene Dorf gr�n-
dung durch eine besondere neue Verschreibung. Wahrscheinlich hatte
man zuerst wegen des Fehlens eines Landesherrn die Ausstellung
einer Gr�ndungsurkunde noch um einige Jahre verschoben, was dann
Bischof JOHANNES am oben genannten Tage von seinem Schlo�
Heilsberg aus nachholte."
2) Ebenda S. 297. Dieses Gr�ndungsprivileg hat sich nicht im Original,
sondern in einer gleichzeitigen Abschrift im Folianten C Nr. 1 des
Bisch�flichen Archivs in Frauenburg erhalten. Die Dorfgr�ndung
beschreibt V. R�HRICH, Die Kolonisation des Ermlandes - in dieser
Zeitschrift (=E.Z.) Bd. XVIII S. 364 ff.;
KABATH 617
"die Biblische Geschichte von KABATH"
- siehe bei HERZ;
KAHLER 619
KAHLER, lutherische Superintendent in Heilsberg, wird 1875
als Schulinspektoren in Reimerswalde eingesetzt (infolge der
Kulturkampfgesetzgebung waren die Geistlichen vor�bergehend
am l. Okt. 1875 als Schulinspektoren abgesetzt wurden);
KAISER 556
"Ernstere Folgen hat schon die Klage des Stabunker M�llers
Georg KAISER gegen den Instmann Georg TIETZ zu Workeim
und dessen Weib Helena. Der M�ller behauptete, TIETZ und seine Frau
seien Zauberer, die ihn "umb sein Aug gebracht" und ihm eine Kuh
get�tet h�tten, als er ihnen das als Entgelt f�r das "B��en 16)" von
Kopfweh geforderte Fuder Holz nicht gegeben habe. Da dem Beklag-
ten auch noch nachgewiesen wurde, da� er die Hirtenfrau zu Lich-
tenau "geb��t" habe, indem er H�lzer vom "Krichelbaum" (d. i. wilde
Pflaume) ins Wasser geworfen und dabei herausgefunden habe, da�
die "Hirtsche" (d. i. die Hirtenfrau) 8 � Paar "Kleine" (d. h. Krank-
heitsd�monen) habe, wurde er "mit der Sch�rfe", d. h. der Folter,
"befragt". Obwohl er auch dabei alles leugnete, verwies das Gericht
ihn doch zugleich mit seiner Frau f�r alle Zeit aus dem Kammeramt 17).
Im vorliegenden Falle ist es sehr wahrscheinlich, da� der Beklagte
die ihm vorgeworfenen "z�uberischen Handlungen" tats�chlich vor-
genommen hat, da er sich im Besitze solcher geheimen K�nste glaubte."
16) D. i. auf zauberhafte Weise heilen.
17) Ebenda (Acta Castri Melsak I fol. 42) zum 26. VIII. 1669;
KALLER 614
KALLER, 1936 erml�ndischer Bischof;
KALNASSY 572
Bischof Ignaz KRASICKI vergab nach Tode OSSOLINSKIs
1769 das Gratialgut Dorf Bogen an seinen G�nstling und Sekret�r,
den sp�teren erml�ndischen Domherrn Joachim von KALNASSY;
KATHER 567
siehe bei HIPPEL 567;
KATIRIGK 539
Noch im 18. Jahrhundert finden sich im Reimerswalder Kirchspiel
laut Kirchenb�chern folgende h�chstwahrscheinlich altpreu�ische
Familiennamen: WOIDA, RUNAU, BELAU, KATIRIGK,
TREBBAU, GORX, KEWITSCH, ROGALL, SPILL u. a.;
KAUER 567, 569
Im 17. u. 18. Jhd. finden sich in Launau die K�llmer
KAUER, TATER, SCHULZ, ALSHUT u. BUCHHOLZ, meist in
mehreren Generationen auf demselben Grundst�ck -
siehe auch bei HIPPEL 567;
KAWERAU 617
Rechenbuch von KAWERAU - siehe auch bei HERZ;
KAZUBECKI 572
Dem Edlen Gregor von KAZUBECKI wurde im Jahre 1693
der Gutshof von Bogen mit 6 Hufen, zu welchem 3 Bauern
auf 12 b�uerlichen Zinshufen Scharwerk zu leisten hatten,
verliehen.;
KERSTEN 569
"Eine Eigenart des Dorfes Raunau in �ltester Zeit bedeutet
die Tatsache, da� dort viele Imker ans�ssig waren, die in
den n�rdlich und westlich an das Dorf grenzenden und sich
bis nach Wormditt hin ausdehnenden gro�en W�ldern ihre
Imkerei mit wilden Bienen betrieben 12)."
12) In den Kirchenb�chern kommen z. B. vor:
Imker Val. KOSSAKUS 1580 und
Thomas KERSTEN 1667 aus Raunau.;
KEWITSCH 539
siehe bei KATIRIGK;
KIRSCH 587
Pfarrer KRIEGER beauftragte 1834 den Heilsberger Tischlermeister
KIRSCH mit der Reparatur der Orgeln in Reimerswalde u. Raunau.
Die Reparatur viel so schlecht aus, da� nach Gutachten des
Organisten LEOPOLD aus Guttstadt von 1838 "die Orgel in Reimerswalde
nicht eine Stimmung hat und bei der in Raunau die B�lge nicht
winddicht sind, sie auch gar nicht spielbar ist und durch alle
Stimmen heulet".;
KLEIN 545, 547, 548, 550, 551, 559, 561
Jakob Franz KLEIN, ab 1681 Pfarrer in Reimerswalde, war bis dahin
Hofkaplan bei Bischof RADZIEJOWSKI (1679-88) und nichtresidierender
Domherr von Kamienec in Polen gewesen. Er behielt sein Amt beim Bischof
auch noch weiterhin bei, so da� er w�hrend der ersten Zeit wahr-
scheinlich nur ab und zu einmal vom Heilsberger Schlo� nach Rei-
merswalde her�berkam und wichtige Seelsorgsgesch�fte seinem
Kaplan �berlassen mu�te. Um so erstaunlicher ist das, was KLEIN alles
bis zu seinem Tode im Jahre 1701 f�r die Reparatur und Ausstattung
der Kirche wie f�r den Pfarrhausbau getan hat. Davon erstattet er
selbst in dem von ihm angefangenen Hausbuch 28) im Reimerswalder
Pfarrarchiv genau Bericht. Er stiftete f�r Reimerswalde in den
80er Jahren des 17. Jahrhunderts eine kleine Orgel ohne Pedale,
also ein sog. Positivum.
28) Der vollst�ndige Titel dieses oft genannten Werkes lautet:
Documenta quaedam Ecclesiam tam Reimerswaldensem quam
Raunauhensem, quae nunc filialis est, spectantia.;
KLUTH 563
"In die Kirchenkasse, die von den vereidigten vier Kirchen-
v�tern, vielfach den Schulzen der Kirchspielsd�rfer, unter Aufsicht
des Pfarrers verwaltet und in der Sakristei aufbewahrt wurde, ge-
langten vor allem die Einnahmen der Opfertafeln (1598 waren es
15 Mark Almosen in Reimerswalde, 12 in Raunau), der Bankenzins,
Stiftungen einzelner Gl�ubigen, Einnahmen von den Opfertagen usw.
Der Opfersinn der Gl�ubigen war in alter Zeit gro�. So enth�lt das
Reimerswalder Hausbuch das Testament eines alten, 1685 auf dem
Gute Sperwatten verstorbenen Dieners Clemens KLUTH, der der
Kirche seinen gesamten verdienten, noch r�ckst�ndigen Lohn von
113 Mark vermachte 35). Der Pfarrer hatte allerdings mancherlei
Schwierigkeiten mit der Gutsherrin, der verwitweten Hedwig von
KNOBELSDORFF, die diese Summe nicht auszahlen wollte."
35) Documenta quaedam fol. 93.;
KNOBELSDORFF 563, 570, 575
Der Bistums�konom Eustach von KNOBELSDORFF erhielt seiner
Verdienste wegen vom Bischof 1601 den Launauer Krug mit sechs
f�r scharwerksfrei erkl�rten Hufen verschrieben 19).
19) Ebenda C Nr. 3 fol. 200.
KNOBELSDORFF tauschte allerdings bereits 1611 diesen
Besitz mit Joachim v. d. ALBE gegen dessen 6 Hufen zu
Sperwatten, vgl. ebenda A Nr. 9 fol. 509.
Von da an ist bis ins 19. Jahrhundert hinein die urspr�nglich
aus Schlesien und der Lausitz ins Ermland eingewanderte und
dort weitverzweigte Familie von KNOBELSDORFF Besitzerin von
Sperwatten geblieben 52).
52) Im Nachla� des ermld. Genealogen Pfarrer ANHUTH finden
sich leider keine Nachrichten �ber die Sperwattener
Linie dieser Familie. Die Reihenfolge der Gutsbesitzer
(in Sperwatten) ist, soweit ersichtlich:
Eustach v. KNOBELSDORFF ab 1611,
Moritz 1622,
Christoph ab 1639,
Moritz etwa 1660;
Georg, Sohn des Christoph, geb. 1640, gest. vor 1682,
Eustach bis zum Tod 1719,
Anton etwa 1731,
Sigismund gest. 1744,
Joseph 1772-85 - siehe auch bei KOSINSKA;
KOLBERG 536
"Bei dem gr��ten Dorfe des Pfarrverbandes, dem mit
90 Hufen angelegten Raunau (Runow) kennen wir ebenso-
wenig wie bei Reimerswalde das genaue Gr�ndungsjahr.
Da es bereits 1347 erw�hnt wird 3) und wir aus der
sp�teren Handfeste 4) vom 6. Aug. 1359 erfahren,
da� der Ort bereits unter der Regierung des
Bischofs Hermann von PRAG entstand, so k�men f�r seine Ent-
stehung die Jahre 1339-1349, wahrscheinlich die ersten 40er
Jahre, in Frage. Der Lokator war hier der Deutsche
Peter KREBISSE (KREBS), der das von ihm begonnene Werk
allerdings bald wieder aufgab und das Schulzenamt
am 6. Aug. 1359 einem Hermann von KOLBERG verkaufte,
dem das Dorfprivileg damals von neuem best�tigt
wurde. Nach altem Brauch erhielt der Schulze auch
hier 1/10 der gesamten Dorfflur, d. h. 9 freie Hufen,
zugewiesen; vier Hufen wurden f�r die Dotation einer
zu erbauenden Pfarrkirche bestimmt."
3) CDW II S. 100.
4) Ebenda S. 284;
KONARSKI 548
1681 hatte Bistumsadministrator KONARSKI dem Heilsberger
Erzpriester KORZENIEWSKI die Erlaubnis erteilt, in der
Filialkirche zu Raunau einen Altar zu Ehren Gottes
und des hl. Indienapostels Franz Xaver zu errichten,
da die Kirche "pauper admodum et desolata" sei 32).
32) Ebenda A Nr. 15 fol. 72 v.;
KORZENIEWSKI 548
siehe bei KONARSKI;
KOSINSKA 575
"Auch die noch zu Sperwatten geh�rigen 10 Bauernhufen
scheint KNOBELSDORFF in der n�chsten Zeit von Anna,
der Witwe des Georg PADELUCHE, und den �brigen Erben
an sich gebracht zu haben 53). F�r die Jahre 1755-68
sind Philipp Anton v. WALTER, "gewesener preu�ischer
Leutnant", und seine Frau Anna Magdalena, geb. KOSINSKA,
deren Mutter eine geb. v. KNOBELSDORFF war, als Besitzer
von Sperwatten genannt. Nachdem v. WALTER, wohl aus
politischen Gr�nden, die mit den Unruhen in dem
sich aufl�senden Polen zusammenhingen, im Jahre 1768
"auf ewig des Landes verwiesen" worden war, fiel das
Gut wieder an den Onkel seiner Frau,
Josef von KNOBELSDORFF, zur�ck 54)."
54) Ebenda C Nr. 27 fol. 747;
KOSSAKUS 569
Val. KOSSAKUS, 1580 Imker in Raunau
- siehe auch bei KERSTEN;
KOSTKA 571
"Aus sp�terer Zeit erfahren wir, da� der eine Launauer Krug
an der Stra�e nach Wormditt 1678, nachdem der verschiedener Ver-
brechen �berf�hrte Vorbesitzer Michael KOSTKA mit Frau und Kin-
dern des Landes verwiesen worden war, in den Besitz des bisch�f-
lichen Notars Matth�us HOFFMANN �berging 20)"
20) Ebenda A Nr. 13 fol. 222; 1688 besa� ihn noch dess. Witwe;
vgl. Bauernlisten S. 43 - siehe auch bei HOFFMANN;
KRASICKI 572, 576, 578, 579, 582, 615
Ignaz KRASICKI, 1767-95 erml. Bischof, wurde auch als
"Dichterbischof" bezeichnet;
KRAUSE 557
Der junge Lux KRAUSE, Sohn des Bauern Hans KRAUSE
zu Reimerswalde, hatte 1588 die Hirtentochter Gertrud
geschw�ngert - der Vater des KRAUSE widersetzte
sich einer Eheschlie�ung, so da� eine Sentenz der
bisch�flichen Beh�rde eingreifen mu�te
- vgl. BAFrbg. A Nr. 5 fol. 37.;
KRAUSE 617
Denk- und Sprech�bungen von KRAUSE
- siehe auch bei HERZ;
KREBISSE 536
siehe bei KOLBERG;
KREBS 536, 542
Vom Gute Sperwatten erfahren wir aus jener Zeit, da� die
6 eigentlichen Gutshufen w�hrend des Reiterkrieges an den bisch�f-
lichen Tisch zur�ckgefallen waren. Bischof Mauritius FERBER verlieh
sie dann am 18. Dez. 1525 an Johann CREVI�, d. i. Krebs (vielleicht ein
Nachkomme des Lokatoren von Raunau Peter KREBS), dem sie schon
von Bischof FABIAN (1512-23) in Aussicht gestellt worden waren 26);
26) BAFrbg. C Nr. 3 fol. 167 v. R�HRICH in EZ XX S. 121 liest f�lschlich
CRENIS statt CREVIS (= Krebs). Siehe auch bei KOLBERG;
KREBS 573
Michael KREBS, 1730-34 M�ller der Wasserm�hle in Bogen 40).
40) Nach den Kirchenb�chern und Dezemlisten;
KREMENTZ 602
KREMENTZ, 1867-86 Bischof;
KRIEGER 564, 586, 587, 588, 597, 612, 616
"Jakob KRIEGER, der schon als Kaplan in Reimerswalde mit
diesem zusammengearbeitet hatte, war ein geborener Guttst�dter.
Nach vierj�hriger Kaplanszeit in Benern wirkte er seit 1812
in Reimerswalde, so da� er die dortigen Verh�ltnisse schon
gut kannte, als er nach 18j�hriger Kaplanst�tigkeit am gleichen
Ort im November 1830 als Pfarrer instituiert wurde. Ihm war leider
keine gesegnete Wirksamkeit beschieden. Daran war vor allem ein
unheilbares Blasenleiden schuld, das den Pfarrer einem langsamen
Siechtum entgegenf�hrte und auch seinen Geist angegriffen hatte, so
da� er fast st�ndig von schwerm�tigen Gedanken und Todesangst ge-
foltert wurde 32) und 1841 um die Entsendung eines Kaplans bat, da
er den Amtspflichten der gro�en Pfarrei nicht mehr allein gen�gen
k�nne...
Trotzdem verschlimmerte sich der Zustand des Pfarrers immer mehr,
so da� dieser sich am 9. Juni 1841 fr�h 5 Uhr durch eine mit einem
Messer beigebrachte Halswunde selber entleibte. Erzpriester HERHOLZ
berichtete dar�ber nach Frauenburg: "Er wurde noch lebend gefun-
den; da er Reue �ber seine S�nde und Vertrauen auf Gottes Barm-
herzigkeit zeigte, wurde ihm noch die hl. letzte �lung und die General-
absolution von dem herbeigerufenen Kaplan SCHROETER erteilt." Da
die Ursache zu diesem traurigen Ende Pfarrer KRIEGERs Geisteskrank-
heit war, wurde die Leiche mit allen kirchlichen Zeremonien beerdigt."
- siehe auch bei KIRSCH;
KROMER 543, 544, 545, 552, 554, 571, 577
Martin KROMER, erml. Bischof, zuvor Koadjutor beim Bischof HOSIUS,
wurde 1579 sein Nachfolger; KROMER verlieh 1582 das an den
bisch�flichen Stuhl eimgefallene Besitztum Dorf Bogen an der Drewenz
an seinen Kammerherrn, den Guttst�dter Domherrn Adam BRODLITZ (+ 1587)
mitsamt der M�hle und allen Rechten als Gratial auf Lebenszeit.
Adam BRODLITZ, der mit KROMER ins Ermland gekommen war, trat bald
darauf in den Laienstand zur�ck und heiratete 1584 des Bischofs
Schwester Anna.;
KUHN [siehe auch bei K�HN] 594
Franz (Francisco) KUHN [K�HN], 1848 capellano [capellanus =
Geistlicher, Kaplan] in Reimerswalde - siehe auch bei
Joseph Ambrosio GERITZ;
K�HN [siehe auch bei KUHN] 600, 607
Franz K�HN, seit Ende 1846 Kaplan in Reimerswalde,
davor Kaplan in Siegfriedswalde 96), + 24.10.1855.
"Im Jahre 1848 gab es Mi�helligkeiten zwischen dem Pfarrer
(RADOLINSKI) und seinem Kaplan. "Auch mein Kaplan K�HN
f�ngt gegen mich zu revoltieren an", vertraute der Pfarrer damals
seinem Tagebuch an 73); "er verlangte Fleischspeisen jetzt
in der Fastenzeit, wiewohl ich mir alle M�he gab, das beste
fastliche Essen aufzutreiben. Ich konnte mich zum Fleischgenusse
als der einzige im ganzen Kirchspiel nicht verstehn, w�rde
�rgernis den Leuten gegeben haben; auch tut solches keiner
meiner Kollegen im ganzen Ermlande; ich bot ihm daher das
gesetzliche Kostgeld, mag er dann in seiner Behausung sich
kochen lassen und essen, was er will."
73) Ebenda zum 28. III. 1848;
"Sehr viel Hilfe fand der Pfarrer (Radolinski) auf die Dauer
allerdings nicht bei ihm, da K�HN wegen seines schweren
Gicht- und Herzleidens, dem er bereits 1855 erlag 97),
mehrfach monatelangen Krankenurlaub haben mu�te und keiner
Anstrengung gewachsen war. Zudem hatte RADOLINSKI es
mit diesem Kaplan, der sich, wie wir oben sahen, �ber das zu
bescheidene Essen im Pfarrhaus, ein anderes Mal �ber die
Schwester des Pfarrers 98) beschwerte, auch sonst nicht
leicht."
97) Ebenda zum 24. X. 1855.
98) Akten Frbg. Reimerswalde Nr. 3:
Anstellung der Hilfsgeistlichen 1807-1922;
KUHNIGK 611
"Im August 1886 wurde der bisherige Guttst�dter Kaplan
KUHNIGK zum Lokalkaplan von Raunau ernannt und siedelte
dorthin �ber. Er sollte alsbald neue Kirchenb�cher f�r Rau-
nau anlegen und sich ein Kirchensiegel anschaffen. Damit
war also die eigentliche Lostrennung Raunaus von Reimerswalde
vollzogen und die durch Jahrhunderte bestehende Vereinigung
beider Gemeinden wieder aufgehoben.";
wird fortgesetzt
MfG
Andreas