Geschichte der bürgerlichen Familie Guttenberger

Ich bin gerade dabei, meinen Stammbaum Guttenberger in sächsischen
Staatsarchiv Dresden unter Nr. A27220/Ma speichern zu lassen. Die Daten bis
etwa 1616 sind schon dort, die Daten bis etwa 1370 habe ich jetzt
hingeschickt. Eine Bestätigung von Seiten des genannten Archivs steht noch
aus.

Ich habe verfügt, dass die Daten für Wissenschaft und Forschung
uneingeschränkt zur Verfügung stehen und damit auch von den Lesern der
Frankenliste uneingeschränkt abgefragt werden dürfen.

Unser bürgerlicher Familienname Guttenberger – Nebenschreibweise Guttenberg
– hat nichts mit den Freiherren von Guttenberg (Burg Guttenberg bei
Kulmbach) zu tun. Namensgeber ist vielmehr die Burg Guttenberg am Neckar.
Mein Vorfahre Eberhard von Heusenstamm ist noch auf Burg Heusenstamm
geboren. Seine Ehefrau war Elisabeth von Neipperg, des späteren
österreichischen Grafengeschlechtes von Neipperg, ist verstorben in 1423.
Eberhard von Heusenstamm wurde am 14. Februar 1429 gemeinsam mit seinen
Söhnen Hans (ab 1451 Bürger an der Brücke am Fischmarkt in Schwäbisch Hall,
von 1451 bis 1484 in Schwäbisch Hall Bürgersteuern zahlend, verstorben 1484,
zweimal verheiratet, die Namen der Ehefrauen sind nicht genannt, die
zweimalige Heirat ergibt sich aus der Beifügung „conjug“ = verheiratet und
„viduus“ = verwitwet, geboren zwischen 1400 und 1410) und Georg (über sein
weiteres Schicksal wurde nicht geforscht und ist mir daher auch nichts
bekannt). Damit ist Eberhards Alter mit etwa 50 Jahren anzunehmen, er muss
zwischen 1370 und 1380 geboren sein. Eberhard von Heusenstamm war
Ministeriale auf Burg Guttenberg und hat sich zuletzt „Eberhard von
Guttenberg“ genannt. Er ist 1452 verstorben, also ein Jahr, nachdem sich
sein Sohn Hans in Schwäbisch Hall niedergelassen hatte, dort „Hans von
Guttenberg“ genannt. Sein gleichnamiger Sohn Hans, 1485 Bürger (=
Hausbesitzer nach dem Tode seines Vaters), Binder (= Fassmacher) am
Fischmarkt, verstorben 1531 in Schwäbisch Hall, ist schon als „Hans
Guttenberger“ erfasst.

Die Burg Guttenberg wurde am 2. Dezember 1449 vom Freiherrn Hans von
Gemmingen gekauft, dessen Linie sich seitdem Gemmingen-Guttenberg nennt und
die Burg bis heute bewohnt. Die Familien von Gemmingen und Guttenberger
waren nachweislich noch zwei Generationen miteinander befreundet, wie eine
Taufpatenschaft ergibt. Der bekannte Jesuit Eberhard von Gemmingen gehört
der Linie Gemmingen-Hornberg an und hat mit der Burg Guttenberg daher nicht
unmittelbar zu tun.

Das „von“ ist erst seit 1495 ein Adelsprädikat, von Kaiser Maximilian so
festgesetzt. Ebenfalls hat er in 1495 das Reichsheroldsamt in Wien begründet
und Ministeriale und Burgmannen unterschieden, die Ministerialen sind
seitdem adelig, d. h. Eberhard von Heusenstamm hat auch auf Burg Guttenberg
nicht zum Adel gehört.

Burg Guttenberg war – genauso wie Burg Hornberg – 1450 / 1500 Ganerbenburg,
d. h. mehrere miteinander weitläufig verwandte Familien und deren
Dienstmannen wohnten unter engen Verhältnissen mehr oder weniger auch
zerstritten, über Generationen fort. Je nach Gunst oder Ungunst des
persönlichen Durchsetzungsvermögens stieg der Eine auf und der Andere ab in
der Hierarchie solchen Zusammenlebens. Damit liegt der Verdacht nahe, dass
nicht alle bürgerlichen Guttenberger / Guttenberg) von ein und derselbe
Person, hier dem Eberhard von Heusenstamm / Guttenberg abstammen. Denn viele
dieser Ganerben nannten sich nach der von ihnen in welcher sozialen Stellung
auch immer (einst) bewohnten Burg, manche zogen in die umliegenden Städte,
und von denen gelang wiederum einigen der schnelle Aufstieg in das
Reichsstädtische Patriziat.

Der genannte Eberhard von Heusenstamm ist mein Vorfahre. Die nächsten
Stationen meiner Familie sind Schwäbisch Hall, Banzenweiler, Gründelhard
(bei Frankenhard), Thundorf, Knetzgau – Eschenau - Neuhaus und Eltmann,
letzteres von 1719 bis etwa 1900. Der letzte Guttenberger in Eltmann ist in
den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts gestorben, mein Großvater Peter
Guttenberger ist in 1874 noch dort geboren.

Mit freundlichen Grüßen

Jörg Guttenberger