Was unsere Presse so schreibt. Ich finde, dazu muss man auch mal etwas
sagen.
Beim Maskenball hat es einst gefunkt
[...]. Gerhard Kohse wurde in Insterburg geboren. Der
Vater blieb im Krieg, die Mutter wurde mit seinen Schwestern 1944 von dort
vertrieben. Den halbwüchsigen Jungen hielten die Russen fest, ehe ihm 1947
die Flucht in den Westen gelang. [...]
Vertrieben wurde gerade aus Insterburg zu dieser Zeit kein Deutscher!
Insterburg hatte einen sehr umsichtigen Bürgermeister, der tatsächlich
mit einem ganzen Stab von Leuten aus der Verwaltung, die Evakuierung der
Insterburger Einwohner den Umständen entsprechend recht gut vorbereitet
hat. Das war eine große Leistung, kann man bei Hans Graf von Lehndorff
nachlesen. So weit ich mich jetzt erinnere, wurde die Stadt mittels
Eisenbahn und KraftwagenAnfang Januar 1945 weitgehend geräumt -
vielleicht war es auch schon im Dezember 44. (Trotzdem blieben ein paar
hundert Menschen auf dem Bahnhof zurück, auf ihren Zug wartend. Was aus
ihnen wurde, weiß ich nicht.)
1947 gelang Herrn Kohse wohl nicht mehr die Flucht in den Westen,
sondern 1947 wurden die restlichen Deutschen ausgewiesen, und zwar ohne
Ankündigung. Es gar kurz zuvor Gerüchte, dann wurden die Leute eingesammelt
und ging es per LKW und Zugwaggon einfach los, wodurch viele
Familienreste noch einmal auseinandergerissen wurden, denn es war wegen
der Ernährungs-/Arbeitssituation nicht immer möglich, dass man gemeinsam
wohnte. Einige Kinder waren vielleicht auch noch in Litauen, weil es
ihnen dort beim litauischen Bauern besser ging ...
Th. Salein
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