Liebe Forscherfreunde,
ich bin immer noch auf der Suche nach der Herkunft meiner Vorfahren GERBER /
GERBERT vor 1686, die lt. mündlicher (aber bisher leider in keiner Weise
belegbarer) Familienüberlieferung "Hugenotten aus der Normandie waren, die über
Sachsen nach Brandenburg geflohen sein sollen". Es gibt heute noch in Frankreich
allerhand GERBERT-Vorkommen, allerdings vor allem im Südosten in Isére und
Drôme, dem Territorium der damaligen hugenottischen Provinz Dauphiné ...
Vielleicht aber stimmt die Überlieferung nicht - oder nicht in dieser Form - und
sie kamen irgendwoher aus dem norddeutschen Raum.
Daher meine Fragen in die Runde:
* Ist Euch in den norddeutschen Regionen der Name GERBER / GERBERT einmal
untergekommen, besonders gegen Mitte / Ende des 17. Jh.)?
Falls ja, wo und wann?
* Kam zu dieser Zeit evtl. irgendwo ein Heinrich (Hinrich, Henrich, ...)
GERBER / GERBERT mit seiner Familie spurlos "abhanden" - oder evtl. sogar mit
einem passenden Wegzugsvermerk?
Habt Ihr Ideen, wie ich sonst weiterkommen könnte?
Was von der Familie GERBER / GERBERT bisher bekannt ist, ist folgendes:
Erste Erwähnung findet Henrich GERBER im Prignitz-Kataster von 1686/87
als Hüfner in (16928) Rohlsdorf (bei Pritzwalk). Er muß wohl so um 1630 geboren
worden sein. Wir haben leider keine weiteren Daten von ihm gefunden, auch nicht
zu einer Trauung, seiner Frau oder zu seinem Tod. Das kann aber an der
KB-Führung liegen.
Sein Sohn Jürgen GERBER wird etwas später als Ackermann im benachbarten
(16945) Halenbeck genannt, der 1700 - 1708 lt. Kontributionsregister Dienste für
das Kloster Heiligengrabe leistete. Er war mit Engel NEUMECKE aus (16928)
Preddöhl verheiratet, muß um 1680/85 geheiratet haben und starb am 27.11.1712 in
Halenbeck. Weitere Daten unbekannt. Er dürfte um 1655/60 geboren sein, ob in der
Prignitz oder woanders, ist nicht bekannt.
Ab dem Enkel von Henrich GERBER, Jürgen GERBERT, wird der Name durchweg
bis heute mit dem "t" am Ende geschrieben. Von ihm ausgehend, existieren dann
auch KB-Daten der GERBERTs.
Der Name GERBER(T) ist in der Prignitz heute wie damals sehr selten, eine
autochtone Herkunft aus der Prignitz also unwahrscheinlich. Im
"Landesvisitationsprotokoll" von 1652 (Landreiterbericht) taucht er nicht auf,
erst im erwähnten Prignitz-Kataster. Also muß Henrich GERBER zwischen 1652 und
1686 mit seiner Familie dorthin gezogen sein.
Sollte die Familie GERBER(T) nun nicht hugenottischer Abstammung sein, käme
durchaus in Betracht, daß sie aus Gebieten des heutigen Niedersachsen,
Schleswig-Holsteins oder der Hamburger Region nach Brandenburg eingewandert sein
könnte. Bekannt ist, daß insbesondere nach dem Dreißigjährigen Krieg viele
Bauern aus diesen Gegenden nach Brandenburg kamen, vom Großen Kurfürsten
geworben, um als Siedler die vielen wüsten Höfe, insbesondere der Prignitz, zu
bewirtschaften.
Auch der kleinste Hinweis ist sicher wertvoll. Schönen Dank schon mal.
Viele Grüße,
Jürgen