Liebe Mailinglisten-Teilnehmer,
ich bin neu in dieser Liste und habe eine Frage:
Wo kann ich die gefallenen, oder während eines Krieges verstorbenen (zB: napoleonische Kriege) Teilnehmer finden?
Über eine Antwort würde ich mich freuen
Anette Steffens
Moin Anette,
Hallo Anette,
in: In: Schriften des Vereins für S.-Meiningische Geschichte und Landeskunde 94. Heft, Teilnehmer an den Napoleonischen Kriegen und den Befreiungskämpfen von 1807-1815 aus dem ehemaligen Herzogtum Sachsen-Meiningen zugleich ein Beitrag zur Geschichte des 6. Thür. Infanterie-Regts. Nr. 95.
Aus den Kontingentsakten von Meiningen, Hildburghausen und Coburg-Saalfeld zusammengestellt und nach anderen Quellen vervollständigt von
Oberlehrer Adolf JOCH Mupperg, 1935, F. W. Gradow & Sohn G. m. b. H. in Hildburghausen.
Link:
Seiten 108-109:
Von 1794 bis 1804 starben in Heldburg 29 auswärtige Soldaten, anscheinend zu einem Werberegiment gehörig.
Sterberegister 1794, Nr. 3:
Wilhelm ULRICH ,
ein K. K. Rekrute, der an einem hitzigen Fieber
gestorben, wurde den 08.03.1794
mit Bewilligung E. E. Stadtraths unter dem
Geläute der Glocken nachmittags um 3 Uhr
von denen zur Kayerl. Werbung
commandierten Soldaten getragen und in
den Gottesacker begleitet, als so lange auch
mit dem Geläute angehalten wurde, dann
aber in der Stille beerdigt. Allso soll es
auch mit allen künftig hier versterbenden
Soldaten bei ihrer Beerdigung gehalten
werden."
(Vergleiche Chronik von Heldburg von REß.)
1794, 14. März, Nr. 4: Johann Gottlieb WINKLER ,
ein K. K. Rekrut, den Angaben nach ein
Kursachse, 19 Jahre alt, starb
an einer Auszehrung.
1794, den 28. März, Nr. 6: Kilian TREISCH ,
ein K. K. Rekrute, den Angaben nach ein
Bamberger, welcher an der Wassersucht
gestorben, den 28. März beerdigt.
1794, Nr. 7: Johann STRANECK ,
ein Gemeiner Soldat von Gemmings Infanterie,
der an der Wassersucht gestorben,
den 27. März beerdigt.
1794, Nr. 8: Simon MERONIEUX ,
ein Gemeiner K. K. Soldat von Gemminger
Infanterie, starb an Wassersucht,
am 06.04.1794 beerdigt.
1794, Nr. 12: Johann SANSLITZEK ,
ein K. K. Soldat, ein Böhme, der an Heimweh
gestorben, am 19.04.1794 beerdigt.
1794, Nr. 16: Joseph RIESE ,
ein K. K. Korporal aus Jungbunzlau, 49 Jahre alt,
starb an Wassersucht, am 20.05.1794 beerdigt.
1794, Nr. 18: Heinrich VOGEL ,
ein Gemeiner vom Fürst Kynski Infanterie-
Regiment, starb an hitzigem Fieber,
am 14.06.1794 wie oben Nr. 3 beerdigt.
1794, Nr. 27: N. N., ein Kayserlicher
Gemeiner von Klebeck Infanterie,
starb am innerlichen Brand,
am 30.09.1794 beerdigt.
1794, Nr. 30: Jakob URBANECK ,
ein Gemeiner vom Infanterie-Regiment Kheul,
starb an den FoIgen seiner vielen Blesuren,
am 11.12.1794 beerdigt.
1794, Nr. 31. Ignatz DRATINO ,
ein Gemeiner Kayserl. Soldat,
von Wenzel Colloredo, starb am Faulfieber,
am 19.12.1794 beerdigt.
1794, Nr. 32: Andreas KUTTON ,
demselben Regiment angehörig, starb an der
Auszehrung, am 20.12.1794 begraben.
1794, Nr. 34: Jakob CUSATA ,
demselben Regiment angehörig,
starb an Heimweh,
am 22.12.1794 beerdigt.
1794, Nr. 35 u. 36: Johann CRETZMAR
und Jakob LUDOIK , beide Gemeine von
Huff Infanterie, deren einer an der Lungensucht,
der andere an der Auszehrung starb,
am 23.12.1794 beerdigt.
1794, Nr. 37: Wawzoinetz WIRROBECK ,
ein Gemeiner von Wenzel Colloredo, starb
an den Folgen seiner Blessuren,
am 24.12.1794 beerdigt.
1794, Nr. 38: Joseph KORNBATTO ,
demselben Reg. angeh., starb an einem
Gewüchse auf der Brust,
am 27.12.1794 beerdigt.
1795, Nr. 1: Joseph MONSKA ,
ein Gemeiner vom Kheul 2. Feldbattaillon,
starb am Faulfieber,
am 02.01.1795 begraben.
1795, Nr. 3: Johann FREYBERG ,
K. K. Korporal von Ulrich Fürst Kinsky
Infanterie, starb an der Lungenentzündung,
am 19.01.1795 mit einem Sermon beerdigt.
1795, Nr. 12: Wendelin HARTMANN ,
ein Gemeiner von Erbach Infanterie,
starb an einer Brustkrantheit,
wurde am 23.02.1795 begraben.
1795, Nr. 19: Siriac SIMEON ,
ein K. K. Gemeiner vom SpIein’schen Infanterie-Regt.,
starb an einer Lungenentzündung,
am 31.03.1795 begraben.
1795, Nr. 21: Franz JAGENBREIN ,
ein K. K. Corporal von Fürst HohenIohe
Infanterie, starb an der Schwindsucht,
am 07.04.1795 beerdigt.
1795, Nr. 22: Sebastian BAYER ,
ein Gemeiner von Preiß Infanterie,
starb an einem Blutsturz,
am 15.04.1795 begraben.
1796, Nr. 3: Peter SILBERER ,
ein K. K. Soldat, starb an einer Auszehrung,
am 17.02.1796 beerdigt.
1802, Nr. 10: Jakob RADELZKY ,
von Brünn in Mähren gebürtig, 38 Jahre alt,
kath., ledig, Schneider, von K. K. Fuhrwesenscorps,
starb am 25.02.1802, am 28.02.1802 auf milit. Weise
mit Geläute unter Begleitung eines Geistlichen beerdigt.
1802, Nr. 12: Jost FELLER ,
ein K. K. Rekrut von Tron aus dem (unleserlich)
gebürtig, 16 Jahre alt, kath., Müller, starb
an der Lungensucht, 06.04.1802 begraben.
1802, Nr. 32: Johann TAPPER ,
ein K. K. Rekrute von Luxemburg gebürtig,
17 Jahre alt, kath., Schneider,
am 27.12.1802 auf milit. Weise beerdigt.
1803, Nr. 10: Clemenz RATHWAUCK ,
ein K. K. Gemeiner Soldat vom Regiment
Wenz. Colloredo Nr. 56 von Alt-Gallizien
aus Ostgallizien gebürtig, 26 Jahre alt, kath.,
led., ohne Profession, starb an einer
Lungensucht im hiesigen Spital,
den 14.03.1803 und wurde den 16. einsd.
auf militärische Weise beerdigt.
1803, Nr. 13: Christoph Siegmund Karl FÜHRER
VON HAINENDORF [HAIMENDORF] auf Wolkersdorf und Himmelgarten,
ein K. K. pensionierter Hauptmann und bei dem hiesigen
Werbekommando seit einigen Jahren angestellter Befehlshaber,
starb an einer Lungenentzündung am 12.04.1803,
39 Jahre alt und wurde am 15. einsd. auf militärische
Art begraben.
Er war verheiratet, denn am 14.09.1803 starb sein
jüngster Sohn Franz Friedrich Ernst VON FÜHRER
am Gefraisch.
1804, Nr. 2: Matthias ZUCK ,
ein K. K. Rekrut unter dem löbl. Württemberg. 38.
Infanterieregiment von Maler, aus dem
Saardepartement gebürtig, 19 Jahre alt,
kath., led., Bäcker von Profession, starb den
13.01.1804 an einem hitzigen Fieber,
am 15. ejusdem nachm. 3 Uhr auf militärische
Weise begraben.
1804, Nr. 12: Maria Franziska TRINBORUM
aus Flörsheim im Cölnischen gebürtig,
des K. K. Soldaten bei dem allhies.
Transportkommando Augustin TRINBORUM
Ehefrau, starb den 12.03.1804 früh gegen
9 Uhr am Nervenfieber, ungefähr 26 Jahre
alt, am 13. ejusdem nachm. 3 Uhr unter
Glockengeläute u. in Begleitung eines
Geistlichen christlich zu Grabe gebracht.
1812, Nr. 5: Anna Katharine WEISS / WEIß,
ein Töchterlein des Sachsen Hildburghaus.
Kontingentssoldaten Franz WEIß, der im August
1809 in Tyrol [Tirol] erschossen worden,
starb am 06.06.1812 an der Auszehrung, 4 Jahre,
16 Wochen alt, am 08.06.1812 begraben.
Ende der Abschrift [geringfügig geändert/ergänzt].
Ergänzungen sind erwünscht.
Gruß
Andreas (Meininger)