Gedcom und Quellen

Hallo liebe Diskutanten.

Ich bewundere die Ausdauer der Teilnehmer, dreht man sich
hier nicht im Kreis und am Ende macht es doch jeder, wie er für
richtig hält?
LOL :slight_smile:

Hallo Wolfgang,

ich stimme vollkommen mit Dir überein.

Es ist eine Mär, dass GEDCOM-Daten zwingend so übernommen werden müssen, wie
man sie erhalten hat. Letztendlich sollte es die Entscheidung des Empfängers
sein, 'welche' Daten er 'wie' übernimmt.
Dafür benötigt er allerdings eine Genealogieprogramm, welches ihn hierbei
unterstützt oder er bedient sich eines entsprechenden Hilfsprogramms, mit
welchem er "vor dem Import" die erhaltenen Daten entsprechend aufbereitet.

Was spricht denn dagegen, wenn während oder vor dem Import die importierten
Quellen entsprechend gekennzeichnet werden? Ich meine jetzt hier nicht die
Quellenzitate der einzelnen Ereignisse, sondern die verlinkten
Quellen-Records selbst.

SOUR-Records (Quellen) haben im Gegensatz zu INDI- (Personen) oder
FAM-Records (Familien) kein SUBM-Kennzeichen, aber sie haben eine
NOTE-Struktur (Notizen).
Hier kann man - nur mal so als Idee - hinterlegen, von wem man diese Quelle
erhalten hat. Also automatisiert - soweit vom Benutzer gewünscht und vom
Programm unterstützt- die Submitter-Angaben hinterlegen.
Darüber hinaus kann man mit dem QUAY-Kennzeichen die Quelle entsprechend
klassifizieren (0 = unsicher oder geschätzt, 1 = fragwürdig (Volkszählung,
mündliche Überlieferung, Interview, ...), 2 Sekundärquelle, 3
Primärquelle).

Wenn ich eine Primärquelle selbst geprüft habe, dann verwende ich das
QUAY-Kennzeichen 3. Habe ich die Angabe selbst aus einer Sekundärquelle
entnommen, dann verwende ich die 2, habe ich die Information aus einer
GEDCOM-Datei übernommen, dann kann ich z.B. die 1 verwenden. Bei einer
maschinellen Datenübernahme kann die NOTE- und die QUAY-Angabe
programmtechnisch gefüllt werden.

Beispiel:
0 HEAD
1 DATE <TRANSMISSION_DATE> (c)
1 FILE <FILE_NAME> (b)
1 SUBM @<XREF:SUBM>@ (a)
...
0 @XREF:INDI@ INDI
1 <INDIVIDUAL_EVENT_STRUCTURE>
2 SOUR @<XREF:SOUR>@
...
0 @<XREF:SOUR>@ SOUR
1 NOTE Quelle übermittelt von (a) via (b) datiert (c)
1 QUAY 1
...
0 @<XREF:SUBM>@ SUBM
1 NAME <SUBMITTER_NAME>
1 <<ADDRESS_STRUCTURE>>
1 LANG <LANGUAGE_PREFERENCE>

Viele Grüße
Peter

Von: genealogie-programme-bounces@genealogy.net <genealogie-
programme-bounces@genealogy.net> Im Auftrag von Wolfgang Maeschig
Gesendet: Montag, 16. September 2019 21:14
An: Genealogie-Programme <genealogie-programme@genealogy.net>
Betreff: [Gen-Programme] Gedcom und Quellen

Hallo liebe Diskutanten.

Ich bewundere die Ausdauer der Teilnehmer, dreht man sich hier nicht im

Kreis

Hallo Peter,
reicht es, die Quellen-Datensätze so zu kennzeichnen?

Beispiel: Ich importiere eine GEDCOM-Datei, in der als Quelle ein Kirchenbuch genannt ist, und daraus eine ganze Reihe von Personen / Ereignissen ermittelt wurden. In meiner weiteren Arbeit füge ich nun selber weitere Daten, die ich aus noch nicht ausgewerteten Fundstellen desselben Kirchenbuches erarbeite, hinzu. Also beziehe ich mich auf die gleiche Quelle, die auch schon im Import genannt wird. Habe ich z.B. die Geburt und Taufe einer Person importiert, aber den Sterbefall dann selber erarbeitet, dann muss m.E. die Unterscheidung auf der Ebene der Quellenzitate erfolgen.
Oder ich müsste für dasselbe Kirchenbuch eine zweite Quelle aufbauen, d.h. die Quellen-Datensätze würden nicht mehr die Quelle beschreiben, sondern die Bearbeiter, die diese Quelle bearbeitet haben. Wenn dann mehrere Personen ein Kirchenbuch bearbeiten, dann bekomme ich für dasselbe Kirchenbuch einen ganzen Satz von verschiedenen Quellen? Wenn mir der erste Bearbeiter einen weiteren Teil zuschickt, den er nun ausgewertet hat, dann kommt der nächste Quellen-Datensatz für dieses Kirchenbuch, weil sich nun die übermittelnde Datei von der vorherigen unterscheidet?

Und eine NOTE-Struktur scheint nicht ausreichend, wenn wie hier gewünscht anschließend verschiedene Darstellungen erfolgen sollen.
1 NOTE Quelle übermittelt von (a) via (b) datiert (c)
Daraus im Programm zwischen all den vom Nutzer selber eingegebenen Texten die Angaben so herauszufiltern, dass ich in einem Bericht wie von einigen gewünscht dann den Submitter (a), die Datei (b) und das Datum (c) extrahiere, um das mit Priorität als Herkunft der Daten darzustellen, ist keine sichere Vorgehensweise. In NOTE des Quellen-Datensatzes können auch ganz andere Informationen eingegeben werden, und damit sind Fehl-"Interpretationen" vorprogrammiert. Die hier von den Anwendern formulierten Anforderungen sind sauber nur dann zu erfüllen, wenn auch (a), (b) und (c) in eine zu definierende Struktur der GEDCOM-Datei eingebaut werden. Und das kann nicht wie bei Dir gezeigt im HEAD erfolgen, da ich da nur für die gerade zu übermittelnde GEDCOM-Datei (a), (b) und (c) angeben kann, aber nicht für die zuvor bereits erfolgten Importe, die andere Werte für (a) , (b) und (c) haben. HEAD lässt aber nur jeweils eine Angabe, nämlich für die damit beginnende GEDCOM-Datei zu. Wenn ich nach meiner ergänzenden Bearbeitung im obigen Beispiel nun eine GEDCOM-Datei mit den zuvor importierten Geburts- und Taufdaten sowie meinen selbst erarbeiteten Sterbedaten erstellen möchte, habe ich schon zwei verschiedene Sätze für (a), (b) und (c).

Insofern ist Dein Vorschlag eine Notlösung, die versucht ohne Erweiterung des GEDCOM-Standards auszukommen. So ganz am Ziel sind wir damit nicht. Eine alternative Notlösung würde die NOTE mit den Angaben zu (a), (b) und (c) in das Quellenzitat stecken (geht nach GEDCOM-Standard auch), also unter dem beschriebenen Ereignis angesiedelt werden. Das löst zwar das Problem des Quellen-Datensatzes für das eine Kirchenbuch, aber die Problematik der Fehlinterpretationen von dort ebenfalls möglichen eigenen Bemerkungen des Nutzers bleibt.

Viele Grüße
Albert (Emmerich)

Man könnte _SUBM dem Source-Record hinzufügen.
Die Diskusion verlagert sich gerade.

Gruß, Stefan Mettenbrink.