Gab es einen schlesischen Gutsbezirk RIETSCHEN?

Liebe Listenteilnehmer,

gab es neben dem Ort RIETSCHEN ... nördlich von Görlitz, in der Oberlausitz
gelegen.... einen schlesischen Gutsbezirk (od. einen Kleinstort=Vorwerk)
gleichen namens ?

Eine sehr betagte Dame aus Carolath meinte sich erinnern zu können, daß eine
Tochter aus erster Ehe meines Urgroßvaters so ca. um 1890/95 herum nach
RIETSCHEN geheiratet habe, evtl einen Herrn Schröder, was sie noch von ihrer
Mutter wüßte.
Forschungen in Rietschen/OL blieben erfolglos. Mir läge daran evt.
Nachkommen zu finden.
(Geburtsname der Gesuchten: Lydia Maria Martha Fix, geb. 1874 in
Carolath/Hohenborau. Eltern: Herman Fix und Maria geb. Müller, 1. Gattin,
die bereits 1877 verstarb .... mein Stammbaum geht auf die zweite Gattin
zurück, eine geb. Seybold )

Mir ist bewußt, daß die o.g. Ortsangabe vage ist, doch mitunter gibt es
Zufälle.

Ein entsprechender Hinweis würde mich sehr freuen.

Freundlichst
Charlotte Nagel-Funk

Liebe Frau Nagel-Funk,

ich selbst habe einst von 1950 bis 1955 in Rietschen gelebt und habe Ihnen
nachstehend einige Daten, die ich mir früher einmal notiert hatte, zur
Information beigefügt. Vielleicht nützen sie Ihnen etwas.

1825:
Dorf und Rittergut in dem Herz. Sachsen, im Görlitzer Kreise der
Oberlausitz, (Reg.-Bez. Liegnitz, Kreise Görlitz) 4 Meilen nördl. von
Görlitz, an der Straße nach Muskau, an der schwarzen Elster gelegen. Der Ort
hat 21,5 Rauche und ist nach Daubitz gepfarrt. Zu dem hiesigen Rittergute
gehören auch die Dörfer Prauske, Tränke und Daubitz (wo ein eigenes
Rittergut). Es besitzt schöne Waldung und beträchtliche Teichfischerei; auch
ein gut angelegter Garten ist dabei befindlich.
Zu Anfang des 17.Jahrhunderts besaß es Chph. Friedr. Caniz, als dieser aber
1620 in die Dienste des erwählten Königs von Böhmen, Friedrich V. gegangen
war, fiel er bei dem Kaiser in Ungnade und verlor durch Einziehung sein Gut.
Im folgenden Jahrhundert, auch um 1720, gehörte es dem Kammerjunker und
Obristwachtmeister von Haugwitz, im Jahre 1770 besaß es Friedr. von
Widebach, im Jahre 1800 der sächs. Finanzrath Fr. Hermann Graf von Langenau.

1910:
Dorf und Rittergut am Weißen Schöps in Schlesien, Krs. Rothenburg/OL,
Reg.-Bezirk Liegnitz; 956 (Dorf) / 135 (Rittergut) Einwohner; Amtsgericht
Weißwasser; Bezirkskommando Muskau; Post; Eisenbahnstation; Standesamt;
Gerichtstag; Oberförsterei; Bahnmeisterei; Gaswerk; Braunkohleindustrie;
feuerfeste Produkte- und Glasfabrikation; Brauerei; Mühle; Sägewerk;
Ziegeleien

Zu den von Ihnen zitierten Namen besitze ich keinerlei Informationen.

Mit besten Grüße
Gerhard (Schröther)