Hier wurde wohl tatsächlich der Rechner des Nutzers gehackt, denn er schreibt ja, dass er selbst jetzt keine Zugriffe auf die Email-Adressen mehr hat. Das sieht böse aus.
Grundsätzlich ist es aber so, dass keineswegs der Rechner desjenigen gehackt sein muss, von dessen Email Adresse jetzt Spam kommt. Es ist leider sehr leicht, eine vermeintliche Absender-Email-Adresse vorzutäuschen. Es reicht also, wenn eine Email-Adresse in irgendeinem Emailverteiler auftaucht, um sie als angeblichen Absender einzusetzen und an alle bekannten Email-Adressen dann von der so gekaperten Adresse Spam abzusetzen. Die eigene Emailadresse braucht dafür also nur in einem Adressbuch aufzutauchen, welches woanders gehackt wurde.
Das ist mir vor Jahren passiert. Ich habe daraufhin meinen damaligen Provider gebeten, sämtliche Ausgangsmail über diese Emailadresse sofort zu sperren. Das hat er auch umgehend getan, mich aber gleich darauf hingewiesen, dass das das Problem nicht lösen werde: Der Provider wird gar nicht gebraucht, um die Spam-Emails zu verteilen, weil eben eine Absender-Email-Adresse vorgetäuscht werden kann und die Mail ganz woanders her kommt. Leider behielt der Provider damals recht: Obwohl über ihn nichts mehr rausging, liess die Spam-Welle damals nicht nach.
Was nun heißt: selbst, wenn ich höchste Vorsicht walten lasse, bin ich nicht davor geschützt, als vermeintlicher Spam-Schleuderer angesehen zu werden. Es muss also nicht "eigenes Versagen" sein.
Viele Grüße
Albert (Emmerich)