Fwd: [compgend-L] Namen sind Schall und Rauch, aber

Hallo Anorte

Du zitierst aus compgend-L Doris Reuter:

„Viele Menschen - vor allem aus den ehemaligen Ostgebieten, mussten

   waehrend des Dritten Reiches ihren Namen aendern,“

Ich weiss nicht, ob sich das so absolut sagen lässt. Mir ist jedenfalls
keine Verordnung oder kein Gesetz bekannt (ausser bei jüdischen Vornamen),
welche eine Namensänderung vorschrieben, weder im „Altreich“ noch in den
besetzten Gebieten. Wenn sie trotzdem getan wurden, lag das doch wohl eher
an Opportunität. Einigen wurde sie auch „nahegelegt“.
Aber auch in der DDR endeten die „Wahlen“ stets mit überwältigender
Zustimmung zur vorgelegten Einheitsliste, obwohl niemand dazu gezwungen
wurde… :wink:

Mit Gruss aus Zürich
Heinz (Radde)

   Gesendet: Montag, 04. Januar 2021 um 09:11 Uhr

   Von: "Anorte Grosskreutz via OW-Preussen-L"

   <ow-preussen-l@genealogy.net <mailto:ow-preussen-l@genealogy.net> >

   An: "VFFOW-L" <vffow-l@genealogy.net <mailto:vffow-l@genealogy.net> >,

"OW-Preussen-L"

   <ow-preussen-l@genealogy.net <mailto:ow-preussen-l@genealogy.net> >

   Betreff: [OWP] Fwd: [compgend-L] Namen sind Schall und Rauch, aber.....

   Handlungsbedarf !?!?!?!?!?!?

   > Anfang der weitergeleiteten Nachricht:

   >

   > Von: Doris Reuter <dorisreuter@online.de

<mailto:dorisreuter@online.de> >

   > Betreff: [compgend-L] Namen sind Schall und Rauch, aber.....

   > Datum: 3. Januar 2021 um 16:07:47 MEZ

   > An: Compgend-L <compgend-l@genealogy.net

<mailto:compgend-l@genealogy.net> >

   > Antwort an: Compgend-L <compgend-l@genealogy.net

<mailto:compgend-l@genealogy.net> >

Hallo zusammen,

   hier an der Nordseekueste weiss ich auch von Faellen, dass in der
   Nazizeit die Leute aufgefordert wurden, ihre polnisch klingenden Namen
   anzupassen. Da braucht es nicht gleich ein Gesetz, da reicht der Pastor
   oder der Blockwart.
   Und jeder so angesprochene reagiert auf seine Weise....

   Gruss
   Pet

Ein schönes Hallo in die Liste!

Ich kann die Aussage von Doris Reuter mit Namensänderungen, insbesondere mit meinen Erfahrungen in Westpreussen und Danzig, komplett bestätigen: Darüber gibt es im Internet ausreichend Quellen und es waren nicht nur (alleine, wenn überhaupt) jüdische Einwohner wie hier behauptet wird, sondern es wurden überwiegend polnisch klingende Namen damals, lange vor 1945, "auf Antrag" schon verdeutscht. Z.B. wurden aus meinen Vorfahren, einem polnisch/böhmischen Adelsgeschlecht Buschkowski, in den Namen Busch nachweislich geändert. So gibt es sehr, sehr viele Beispiele ....

Das nur zur Info!

Grüße aus Pforzheim

Fritz Schulz

-----Original-Nachricht-----

Hallo Liste,

das kann ich bestätigen. Mein Familienname wurde 1935 auf Antrag geändert, dafür wurden 5 RM Verwaltungsgebühr fällig.
Mir liegen alle Unterlagen dazu vor. Begründet wurde der Antrag damit das man mit dem "Polentum" nicht in Verbindung gebracht werden wollte.

Grüße aus Ahlen

Torsten Markmann

Die gibt es, und zwar sehr zahlreich bereits aus der Zeit der ersten
Weltkriegs. Man war in den "deutschen" Teil des Reichs übergesiedelt und
wollte keinen "polnischen" Namen mehr tragen. Der durch den Blockwart
ausgeübte Druck zur Nazizeit und ähnliches dürfte eher dem Reich der
Legende zuzuordnen sein. Wie dem auch sei, solche Namensänderungen
wurden i.d.R. nachträglich in den Geburtsregistern vermerkt und können
daher auch heute noch nachvollzogen werden, solange die Standesamtsakten
nicht verloren sind.

--pdd

Hallo in die Runde und ein frohes neues Jahr!

Eine solche Namensänderung hat auch in meinem Familienzweig stattgefunden.

Mein Uropa und ein paar seiner Geschwister haben ihren Familiennamen "eindeutschen" lassen. Aus Grzybinski wurde Grüber. In meiner Ahnenliste finden sich noch weitere polnisch klingende Familiennamen, die ich aber nicht leider nicht weiter nachverfolgen kann, da sie zu meinen "toten" Punkten gehören.

Viele Grüße

Simone

-----Original-Nachricht-----