Für Herrn Pagenkopf - Hinweise zur Familie HAGEMEISTER in Güstrow,

Hallo,

mein Name ist Cornelia Diederichs und ich bin seit kurzem auch auf der Mecklenburg Liste.

Ich habe das Buch von Herrn Mastaler, "Die Wasserm�hlen des Kreises G�strow und ihre Geschichte" ,
weil einige unserer Corduavorfahren Walkm�ller auf der G�strower Walkm�hle waren. So wandte ich mich
an Herrn Mastaler, der mir eine alte Ausgabe seines wundervollen Buches freundlicherweise schenkte.

So kann ich aus diesem Buch sagen:

S. VI. im Anhang sind folgende Hagemeister aufgef�hrt:

1. Jacob Carl Hagemeister, Gleviner M�hle von 1761 bis 1766
2. Hanna Hagemeister, geb. Wiese, P�chterin der Gleviner M�hle von 1766 bis 1773, dessen Ehefrau
3. Johann Ernst Friedrich Hagemeister von 1773 bis 1777, dessen Sohn
4. Karl Adolf Hagemeister von 1784 bis 1787???
5. 1777 - 1784: Christian Plagemann

"Die Gleviner M�hle war ein Kornm�hle in G�strow". Auf Seite 47 - Seite 69 steht ihre Geschichte:"
Es war eine Wasserm�hle, die zun�chst nicht zu G�strow Stadt geh�rte , sondern sie war zun�chst eine
landesherrliche M�hle im Dorf Glevin, welches n�rdlich des Inselsees lag. Erste Erw�hnung der M�hle
war eine Schenkungsurkunde von 1292. Darin schenkte Nicolaus von Werle dem Zisterzienserkloster
Michaelstein (bei Halberstadt) dieselbe mit den Worten " ....das Eigentum der M�hle bei Glevin...so
wie Johannes Hagemeister die besagte M�hle von uns als Lehen bessen und uns nun die f�r diese
Schenkung zur�ckgegeben hat....."

Erst 1323 erwarb die Stadt G�strow das Dorf Glevin mit dieser M�hle. Unserem Vorfahren Johann
Paschen Cordua aus dem Jahre 1823 nach soll die Gleviner M�hle etwa im Jahr 1675 an dem jetzigen
Standort (in die Stadtn�he vor dem Gleviner Tor) errichtet worden sein;

In dem Buch von Herrn Mastaler steht sehr sch�n beschrieben, was alles mit der M�hle in den
folgenden Jahren geschah ; 1761 jedenfalls pachtete Jacob Carl Hagemeister aus Sternberg dieselbe ,
der �berraschender Weise f�r einen von seinem Vorg�nger eingebauten "privaten " Mahlgang diesem eine
Abgeltung in H�he von 210 Rt zahlen musste. Nach seinem Tod 1766 f�hrte seine Witwe die M�hle
weiter - allerdings verlangte die Stadt daf�r 731 RT von ihr - unterst�tzt wurde sie dabei von einem
anderen M�hlenmeister, der dann die M�hle von 1771 bis 1778 gepachtet haben sollte, so Herr
Mastaler. Nachfolger wurde dann ihr Sohn Johann Ernst Hagemeister Im Jahr 1775 wollte er dann die
M�hle wegen Wassermangels aufgeben - er konnte auch die pachtsumme daf�r nicht mehr aufbringen .
Trotz eines pachtnachlasses von einigen Talern k�ndigte er 1776 die Pacht und beschwerte sich, dass
er keine Mahlg�ste mehr habe und " in allen Kr�gen gebacken und gebraut und auch gebrennet werde."

Mit der M�hle gab es immer wieder Schwierigkeiten - Materialerm�dung, Wassermangel etc..."im Jahr
1784 hatte dann Karl Adolph Hagemeister die M�hle �bernommen - er hatte eine j�hrl. Pachtsumme von
902 RT zu zahlen und musste 24 Scheffel Weizenmehl an den B�rgermeister und den Rat liefern und 6
Scheffel Roggen an den Organisten der Pfarrkirche". (PS: unser Vorfahre Johann Michel Diederichs war
T�rmer der Pfarrkirche und der bekam neben seinem Sold f�rs Turmwache halten und die Glocke ziehen
bis 1766 auch immer Naturalien wie Weizen und Roggern und �l und musste das bei der Stadtk�mmerei
in G�strow quittieren lassen! Diese Belege gibt es noch im Museum von G�strow - vielleicht gibt
Ihnen da Frau Br�dgam Auskunft . " Auch aus dem Aalfang aus dem M�hlbach musste Hagemeister den
beiden B�rgermeistern und dem K�chenmeister je 60 pfund und den �brigen 9 Ratsherren , sowie dem
Stadt sekret�r je 30 Pfund Aale
in natura, also lebendig, zuliefern. "

"1787 trat Hagemeister von seinem Vertrag zur�ck, weil, so sagte er, sein Vorg�nger die Mahlg�ste
durch sein Verhalten vertrieben habe und und au�erdem durch den Abbruch des Gleviner Tores die zu
seiner M�hle f�hrende Passage behindert gewesen sei . Hagemeister meldete an den Rat, dass er Gl�ck
gehabt habe und eine andere erwerbst�tigkeit gefunden habe. "

Es sthet nat�rlich noch sehr viel mehr �ber die M�hle in dem Buch - nicht aber �ber die
Hagemeisters! Sollten Sie daran Interesse haben, so bitte ich Sie, sich an Frau Br�dgam zu wenden.
Das Stadtmuseum in G�strow wird Ihnen die Passagen gern gegen einen kleinen Obulus kopieren, denke
ich!

Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein wenig weiterhelfen...ansonsten finden Sie viel bei ancestry in den
Volksz�hlungen.

Ein frohen Advent w�nsche ich Ihnen und Ihrer Familie,

mit freundlichen Gr��en,
C. Diederichs

Hallo Frau Diederichs, hallo Herr Pagenkopf,

aus meiner Beschäftigung mit der Müllerfamilie Plagemann erlaube ich mir folgende Ergänzungen:

- Der im Jahr 1784 gerügte Hagemeister- Vorgänger Christian Hinrich Plagemann war danach bis zu seinem Tode 1799 Pächter der Mühle "Findenwirunshier" bei Kaliß/ Dömitz.
- Einer seiner dortigen Vorgänger war Franz Wiese, dessen Tochter Hanna am 7. November 1738 den Carl Jacob Hagemeister auf "Goldenbohm" (wohl Goldenbow) heiratete. Sie betrieb dann als Witwe, wie dargestellt, ab 1766 die Gleviener Mühle in Güstrow. Wiese hatte mehrere Töchter, die überwiegend gut einheirateten.

Plätze und handelnde Personen waren doch recht überschaubar.

Freundliche Grüße,

Harald Thiel