Für die, die Angst vor alten Schriften haben

Liebe neuere Familienforscher,

kürzlich bekundete hier eine Listenteilnehmerin ihre Angst von den alten Schriften auf den Mormonenfilmen. Mir ging es vor ca. sieben Jahren nicht anders.
Die Teilnehmerin bekam von einer anderen eine gute Antwort: Die verfilmten Zivilstandsregister sind meistens gut zu lesen, Latein mit einzelnen Sütterlinbuchstaben oder Worten darunter.
Dennoch möchte ich hiermit noch ein paar andere Tips weiter geben.

Wer sich mit dem sogen. Altdeutsch, auch Gotische Schrift genannt, mit Sütterlin, Kurrent-Handschrift oder Offenbacher-Handschrift nicht auskennt, sollte sich diese Schriftalphabete aus dem Internet besorgen und als erstes mal die Suchnamen und Orte selbst schreiben. Jeden Tag fünf Minuten opfern und immer wieder schreiben. Ruhig auch mal ganz schnell und flüchtig.
Danach wird man auf den Filmen schon mal die Namen und Orte erkennen, selbst wenn der Kibu-Schreiber ein Schmierfink war.
Dann macht man sich vom betr. Eintrag Fotos.
Zu Hause erst mal anhand der Alphabete selbst versuchen noch ein paar Worte herauszubekommen. Dabei die Worte immer wieder mit den Buchstaben der bereits lesbaren vergleichen.
Dann kann man bei einer Einladung von Bekannten und Freunden diese
Kopien auf den Tisch legen und beklagen, daß man diese und jenes Wort einfach nicht lesen könne. Sie glauben nicht, welch einen Ehrgeiz diese plötzlich entwickeln ....selbst der eigene ehemann, auch wenn sie sich ansonsten nicht im mindesten für Ahnenforschung interessieren, wollen sie alle etwas herausbekommen.
................... Bleibt ein unlesbarer Rest, dann gibt es ja immer noch den Herrn Günther Böhm in der Liste. Ich hoffe er nimmt mir diesen Hinweis nicht übel.
Ein gutes Übungsmittel ist auch: Nachrichten für Familienmitglieder nur noch in Gotischer- oder Sütterlin-Schrift hinterlassen. Die alten Schriften werden immer vertrauter.
Hier noch der Hinweis auf ein Buch mit vielen, vielen Schriftalphabeten und Schriftbeispielen : "Alte Kirchenbücher richtig lesen" von Roger P. Minert.

Freundlichst
Charlotte Nagel-Funk