Friedhöfe in Breslau

"Peter Schulz" <p.schulz@atl-lubmin.de> schrieb:

Hallo Mitforscher,

ich habe nach Anfrage bei der WASt Auskunft über das Leben meines
Vaters im 2. Weltkrieg erhalten. Die Personalpapiere wie Wehrpass,
Wehrstammbuch und Stammrolle sind durch Kriegseinwirkungen
verlorengegangen, es konnten mir allerdings Truppenteile, Einsatzräume
und Dienstgrad und das Sterbedatum mitgeteilt werden.

Verstorben:
19.03.1945 im Lazarett in Breslau
                                            - am 18.02.1945 verwundet -

Grablage: Friedhof Maria a.d. Sande, Breslau.

1. Die Kirche Maria auf dem Sande habe ich auf dem Stadtplan gefunden,
den Friedhof Maria a.d. Sande nicht eindeutig (Friedhof Maria und
Magdalena, ist dieser Friedhof identisch mit dem Friedhof Maria a.d.
Sande?). Existiert dieser Friedhof überhaupt noch ?
2. Gibt es eine Möglichkeit, außer dem Friedhof auch das Feld, die Reihe
und das Grab zu erfahren, wenn die WASt nichts darüber weiß ?

Ich hoffe, daß mir jemand helfen oder einen Rat geben kann.

Mit freundlichen Grüßen
Peter Schulz

Lieber Herr Schulz,
Herr Drechsler hat ja schon Ihre Frage nach dem Sandfriedhof (Lehmdamm/Boleslawa Prusa)weitgehend beantwortet. Da der Russe im März 1945 schon nahe Oswitz stand, ist es immerhin möglich, dass der alte Sandfriedhof wieder reaktiviert wurde.Nach Begräbnisbüchern wäre im Diözesanarchiv zu fragen. Empfehlen würe ich auch eine Anfrage beim Volksbund für Kriegsgräberfürsorge (www.volksbund.de), zumal in Groß Nädlitz/Nadolice Wielkie, etwas östlich von Breslau, ein deutscher Soldatenfriedhof entsteht. Ob Umbettungen aus Breslau auch erfolgen, weiß ich nicht.
Da auf den aktuellen Stadtplänen der Bereich des alten Sandfriedhofes noch grün eingezeichnet ist, scheint er noch nicht bebaut zu sein.Vom Erhalt der Grablagen kann man aber nicht mehr ausgehen.Dass Sie trotz der Festungszeit genaue Daten erhalten konnten,spricht - noch im selbst verursachaten Chaos - für die deutsche Gründlichkeit.Über diese Breslauer Zeit gibt es auch ausreichend Literatur.
Beste Grüße
Ekkehard Lindner
Leiter AGoFF-Forschungsgruppe Stadtkreis Breslau