Franz Joseph Caspar von Mering

Guten Abend, Arne,

In Kopenhagen hieß er Franz Mering oder Mehring, insofern ist das eine
korrekte Angabe. Dass der Adel der Merings windig ist, weiß ich selbst am
besten. Die Kölner Merings fühlten sich adlig im Barock, die beiden
promovierten Domherren, Onkel und Neffe, durften mit den hochadeligen
Domherren zusammen siegeln. Gemüseadel ist das nicht, „van“ haben sie nie
geheißen.

Warum bist du so ärgerlich? Ich habe doch gar nicht gesagt, dass er Pfälzer
war, aber er kam tatsächlich aus der Landschaft der Pfalz. Und habe ich denn
angedeutet, dass das dänische Caporal ein hoher Rang ist? Es ist dem
Feldwebel gleichzusetzen und so haben auch seine Kinder von ihm als dem
„dänischen Feldwebel“ geredet. Ich wollte kurz sein, damit ihr von der
Famnord-Liste es lest.

Was für mich herausgekommen ist: Leider wisst ihr auch nicht mehr, als ich
schon weiß. Klar konnte jedes Land in jedem Land Söldner werben und tat es
auch – ich hoffte, euch sei etwas über eine spezielle Kampagne bekannt. Dass
das französische Heer in Kopenhagen keine „Besatzung“ war, sondern eine
befreundete Armee, ist richtig. Ob Franz sich von ihr hat anwerben lassen,
nicht zu beantworten. Dass er seine Familie nur mühsam mit Tagelohn
ernährte, hab ich auch schon vermutet. Mehr ist dazu nicht heraus zu
kriegen. Dass er 1813 weg musste, egal ob gezwungen oder freiwillig, ist
eindeutig.

Er ist das Schwarze Schaf der Familie, das Trauma. Aber alle heute in
Deutschland lebenden von Merings und viele Merings ohne von stammen von ihm
ab. Eine muntere lebensfrohe Schar. Deswegen interessiere ich mich für ihn.
Nichts für ungut, Arne. Und vielen Dank für die kenntnisreiche Antwort.

Christa Lippold