Hallo Listenmitglieder,
die nachfolgende Handschrift wird ab 22.01.2015 auf der Antiquariatsmesse Ludwigsburg angeboten:
Niederschlesien / Frankenstein – Koblitz, Martin: Annales
Francostenses. Collectae et annotatae a me. Frankenstein
o.J. (um 1650). 1018 S. , Gr.-8° Halbpergament d. 18.
Jhdts. 4.500,–
Geschichte des Ortes Frankenstein (Niederschlesien, heute Zabkowice Slaskie),
in deutscher Sprache verfasst. Martin Koblitz (geb. 1597, gest.nach 1654)
war Schulrektor, seit 1642 auch Bürgermeister und Chronist der Stadt. Die vorliegende
Handschrift stellt sein Lebenwswerk dar. Gegenwärtig sind die „Annales“
nur in einer späteren Abschrift bekannt, die wohl nicht den gesamten
Urtext mit Anlagen wiedergibt. Bei der hier vorliegenden Handschrift handelt
es sich jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit um das verlorenen geglaubte
Original, worauf vor allem die Korrekturen und Ergänzungen größerer Textpassagen
durch die gleiche Hand hinweisen, freigelassene Seiten für Nachträge,
und auch der Zusatz im Titel („… a me, Martino Koblitzio“). Kopien zahlreicher
Urkunden und Dokumente, teilweise von anderen Schreibern angefertigt,
wurden in den Band integriert, insgesamt fast 300 Seiten. Der von Koblitz verfasste
Textteil umfasst 747 Seiten, ein Blatt fehlt offenbar, 5 Seiten blieben wohl
unbelegt, einige ließ er für Nachträge frei. Bei Seite 700 endet die Paginierung,
die letzten 47 Seiten (Chronik der Jahre 1649–54) sind ohne Seitenzahlen.
Wohl im 18. Jahrhundert wurden die Seiten neu und solide aufgebunden. Zum
diesem Zeitpunkt war eine Doppelseite bereits stark beschädigt, ihre Fragmente
wurden sorgfältig repariert und beigebunden. – Unschätzbare Quelle
für die Geschichte Niederschlesiens: „… mit dem Beginn des 16. Jahrhunderts
wird Koblitzens Chronik reichhaltiger und ergiebiger … manche in ihrer Art
einzige Materialien .. am wichtigsten wird die Chronik in dem Zeitraume
des dreißigjährigen Krieges, dessen Begebnisse der Verfasser, insofern er sie
als Zeitgenosse und Augenzeuge mit erlerbt hat, sehr ausführlich aufzählt.“
(Schlesische Provinzialblätter 1826, S. 430ff), die im Original bisher als verloren
galt.
Katalog siehe unter:
http://www.antiquaria-ludwigsburg.de/katalog/Antiquaria_2015.pdf
Ich bin nicht der Anbieter.
MfG
Andreas