Liebe Liste,
1605 wurde in der Grafschaft Lippe das reformierte Bekenntnis eingeführt.
Laut Salbuch von 1614/15 gehört vermutlich Ludeke MARDT, der Küster zu Hohenhausen, zu meinen Ahnen. Dementsprechend muss auch er reformiert gewesen sein.
Nun hatte dieser aber drei Kinder, die es nach Lauenhagen in die Grafschaft Schaumburg(-Lippe) verschlug: Henrich MARTHAEI (oder MARTH), welcher von 1628 bis 1664 Pastor von Lauenhagen im Amt Stadthagen, Grafschaft Schaumburg(-Lippe), war, und der 1624 MARTHAEUS, 1636 MARTHUS genannt wird, dann Engelbart MARTHUS (Engelke MARTHAEUS), um 1640 Küster in Lauenhagen, sowie Maria MARTH, welche 1636 Hanß DETMER, Krüger zu Lauenhagen, heiratete.
Nun war aber die Grafschaft Schaumburg(-Lippe) lutherisch!
Bisher hatte ich immer angenomen, die Geschwister seien lutherische "Glaubensflüchtlinge" gewesen, nun aber stehe ich vor einem Rätsel.
Denn offensichtlich drohte ihnen in Lippe auch kein Ungemach, da das väterliche Haus in Hohenhausen laut einer Eheberedung ab 1636 gemeinsamer Besitz des Pastors Henrich MARTH und seines Schwagers Hanß DETMER war (beide lebten aber in Lauenhagen); d. h., ihr Besitz blieb unangetastet.
Auf der Seite des Westfälischen Freilichtmuseums Detmold fand ich einen guten Artikel zu lippischen Küstern:
Allerdings ist die Familie MARTH wohl interessanter! Ich hoffe, Ihr könnt dieses konfessionelle Rätsel lösen, und mir mehr über den Verlauf der "zweiten Reformation" auf dem Land (also bitte nichts über Lemgo schreiben!) verraten, und vor allem klären, wie mit "hartnäckigen" Lutheranern umgegangen wurde!
Mit freundlichen Grüßen,
Felix Arndt
felix_arndt@gmx.net