Liebe Liste,
im Putzger findet sich eine sehr schöne Karte zur deutschen Ostsiedlung. Auf dieser ist die Gegend südlich von Breslau (links der Oder) als um 1500 noch nicht zum deutschen Sprachraum gehörig dargestellt. Des weiteren hat das Einsetzen der deutschen (thüringischen, Anm. meinerseits) dort kaum Einfluss auf die Vordeutsche (Be-) Siedlung genommen. (Auf Diskussionen darüber, dass Schlesien schon von Christi Geburt bis zu Beginn des 5. Jh. von den Silingen, einem Teilstamm der Wandalen, besiedelt worden war und von diesen auch seinen Namen erhalten hat, lasse ich mich nicht ein.)
Meine Vorfahren väterlicherseits stammen nun aus besagtem Gebiet, tragen aber allesamt deutsche Namen, auch wenn sie nicht nur aus Orten mit deutschen Ortsnamen wie Groß Schottgau und Ober Struse sondern auch aus solchen mit slawischen wie Krieblowitz und Schoßnitz kamen.
Mir ist z. B. aus dem Grödnertal bekannt, dass hinter deutschen Namen nicht immer auch Deutsche stecken müssen (Luis Trenker war Ladiner!). Des weiteren kenne ich einen interessanten Fall, bei dem drei "Schmidts" aus der litauischen Stadt Mariampol im Jahre 1917 die deutschen Besatzer des "Gebietes des Oberbefehlshabers Ost" ("Ober Ost") erstaunten. Diese "Schmidts" hießen Schmidt, Kowalski und Kusnjetzow (letztere ebenfalls von der Berufsbezeichnung "Schmied" abgeleitet). Herr Heinrich Schmidt gab sich als Pole, Herr Kowalski als Russe und Herr Kusnjetzow als Deutscher zu erkennen. Dies lies sich schließlich mit der jeweiligen Konfession erklären: Letzterer war Lutheraner, Kowalski russisch-orthodox und Schmidt röm.-kath..
Ich möchte nun wissen, ob deutsche Familiennamen tatsächlich auch auf deutsche Vorfahren schließen lassen.
Felix Arndt
arndt.sth@t-online.de
Dauersuche nach ARNDT, FIEGERT, FRÜHAUF, KAUDER, SCHEUNERT und SCHUBERT in den Kreisen Breslau und Neumarkt